Eine Frage der Einstellung: Ein ewiger Kalender von Baume & Mercier im Praxistest

Einstellungssache: Für unsere Uhren-Kolumne wagt sich unser Uhren-Experte an die Einstellung eines ewigen Kalenders von Baume & Mercier
Credit: privat
Einstellungssache: Für unsere Uhren-Kolumne wagt sich unser Uhren-Experte an die Einstellung eines ewigen Kalenders von Baume & Mercier
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Begeistert vom Design und den technischen Daten einer Uhr, weiß man noch lange nicht: Wie macht sich das gute Stück am Handgelenk? Unser Uhrenexperte Michael Brunnbauer sucht darauf Antworten – und testet jeden Monat ein anderes Modell. Dieses Mal taucht er in die Geheimnisse eines ewigen Kalenders von Baume & Mercier ein und erklärt, wie man diesen richtig einstellt

Von: Michael Brunnbauer
31.03.25
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Mein erster Eindruck vom ewigen Kalender von Baume & Mercier

Hört man den Begriff ewiger Kalender, denken die meisten an Marken wie Patek Philippe, IWC oder Jaeger-LeCoultre. Umso erfreuter war ich zu erfahren, dass Baume & Mercier letztes Jahr eine auf 50 Stück limitierte „Riviera“ mit dieser Komplikation herausbrachte. Und das zu einem Preis von 21.500 Euro. Bei vielen anderen Marken muss man dafür das Doppelte hinlegen.

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Das sagt der Juwelier über den ewigen Kalender von Baume & Mercier

Neben Minutenrepetition, Tourbillon oder einem Rattrapante-Chrono zählt der ewige Kalender zu den aufwendigsten Komplikationen der Uhrmacherkunst. Während ein Jahreskalender immer am 1. März von Hand nachgestellt werden muss, kann ein ewiger Kalender zwischen normalen und Schaltjahren unterscheiden und gibt auch am letzten Tag im Februar immer das korrekte Datum an. Allerdings nicht wortwörtlich bis in die Ewigkeit, sondern nur bis ins Jahr 2100. Denn alle 100 Jahre fällt entsprechend dem gregorianischen Kalender das Schaltjahr einmal aus, was wiederum eine kleine Korrektur der Uhr per Hand nach sich zieht.

Das habe ich mit dem ewigen Kalender von Baume & Mercier erlebt

Ein ewiger Kalender ist zwar eine tolle Komplikation, aber auch kompliziert. Beim Einstellen der Uhr kann man bei unvorsichtiger Handhabung leicht das Werk beschädigen. 

Hier also eine kleine Anleitung: Zunächst stelle ich die Uhr mit der Krone auf sechs Uhr morgens. So gehe ich sicher, dass keine Kalender-Zahnräder im Hintergrund am Arbeiten sind. Dann nehme ich einen Zahnstocher und stelle als Erstes mit einem versteckten Knopf links oben am Gehäuse den Monat und das Schaltjahr ein. Als Zweites werfe ich einen Blick in einen echten Kalender (wie unseren Playmate-Kalender) und synchronisiere mit dem untersten Knopf den Wochen- und Monatstag. Und als Letztes stelle ich mit dem zweiten Knopf von oben den richtigen Tag im Monat ein. Fertig!

Die richtigen Knöpfe drücken: Mithilfe eines Playmate-Kalenders und eines Zahnstochers lässt sich jeder ewige Kalender auf das richtige Datum bringen
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Mein Fazit zum ewigen Kalender von Baume & Mercier

Ein ewiger Kalender gehört eigentlich in jede Uhrensammlung. Nur das Einstellen ist etwas knifflig. Im Idealfall muss man es aber nur einmal machen, und die Uhr läuft dann bis ins Jahr 2100 immer richtig. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dafür das Werk auch immer aufgezogen sein muss. Wer also die Uhr nicht die nächsten 75 Jahre stets am Handgelenk herum­tragen will, dem empfehle ich einen Uhrenbeweger.

Baume & Mercier „RIVIERA 10786“

Durchmesser: 40 mm
Gehäuse: Stahl
Band: Stahl
Zifferblatt: grau
Werk: bm13-1975ac2
Besondere Funktion: ewiger kalender
Preis: 21.500 €

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