Dating-Burnout: Warum immer mehr Menschen liebesmüde sind

Was ein Burnout ist, wissen Sie wahrscheinlich. Menschen, die darunter leiden, fühlen sich erschöpft, überlastet und innerlich wie ausgebrannt. Häufig tritt es im Arbeitskontext auf und wird durch übermäßigen Druck sowie Reizüberflutung ausgelöst. Doch aufgepasst! Auch in Sachen Dating werden immer mehr Menschen „liebesmüde“.

Dating-Burnout: Was steckt dahinter?

Sechs Dates in zwei Wochen? In Zeiten von Tinder und Co. keine Seltenheit. Das kann jedoch nicht nur schön, sondern auch stressig und aufreibend sein. Die Konsequenz: Man fühlt sich ausgebrannt und die Lust am Dating-Leben vergeht. Lebensberaterin und Sexual Coach Silva Schwabe sagt dazu: „Im Zuge von zahlreichen Dating-Apps ist Dating zu einem Spiel der Oberflächlichkeit geworden. Aussehen, Status und Schnelligkeit spielen eine wichtige Rolle.“

Die Expertin weiter: „Die Frustration wird immer größer und man fühlt sich demotiviert, Energie und Engagement ins Dating zu investieren. Es entstehen keine wahren, intimen Momente mehr, sondern läuft oftmals nur auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse hinaus. Menschen, die wirklich an einer Beziehung interessiert sind, gehen bei diesem Dating-Spiel meist leer aus.“

Und auch das könne zum sogenannten Dating-Burnout führen: „Das mühsame Matchen, Schreiben, die Aufrechterhaltung der Kommunikation und anschließende Treffen im Real-Life kosten Zeit, Geduld und Energie. Schreibt jemand nicht zurück oder entsprechen die Kommunikation sowie die Wünsche beim Dating nicht den eigenen Vorstellungen, macht sich Frust breit. Wut, Ärger und Resignation sind dann meist die Folge.“

Dating-Burnout: Wie kann man sich davor schützen?

Wie man das Dating-Burnout verhindern kann? Silva Schwabe, die in ihrer Praxis in Ingolstadt auch als zertifizierte Hypnotiseurin tätig ist, hat da ein paar Ideen: „Bewusst online daten. Heißt: Sich eine Dating-Plattform nach seinen Wünschen und Bedürfnissen heraussuchen und sich nur dort anmelden. Bei allen anderen Dating-Plattformen abmelden, um den Fokus halten zu können.“

Ganz generell gilt außerdem: „Man sollte gleich zu Anfang kommunizieren, was man möchte. Wenn dies geklärt wurde, rate ich zu einem baldigen Treffen, um herauszufinden, ob der Geruch, Mimik und Gestik ansprechend auf einen wirken.“ Am besten sei laut der Lebensberaterin jedoch, sich ins reale Leben zu stürzen, auszugehen, den Hobbies nachzugehen, Kotakte zu knüpfen und mit Freunden und Bekannten darüber zu sprechen, dass man auf Beziehungssuche sei. 

Dating-Burnout: Was tun, wenn man darunter leidet?

Wer merkt, dass er erschöpft vom Dating-Leben ist, sollte zunächst eine Pause einlegen. Diese können Singles nutzen, um Kraft zu tanken, eine Art Reset zu bekommen und zu reflektieren. Silva Schwabe: „Man sollte auch am eigenen Selbstbewusstsein, dem Selbstwert und der Selbstliebe arbeiten. Sich darüber bewusst werden, was die persönlichen Ziele sind und welches Beziehungsmodell wirklich zu einem passt.“

Laut der Expertin sei zudem häufig das Problem, dass Menschen ihren Selbstwert im Außen bestätigt wissen wollen. „Bist du dir deiner Selbst bewusst, kannst du viel besser mit der Ablehnung anderer umgehen. Der Selbstwert hängt somit nicht mehr von der Bestätigung anderer ab“, so Silva Schwabe. „Ein weiterer Punkt ist der Zeitfaktor. Für das private Glück außerhalb der Liebessuche sollte man sich auch Zeit einplanen. Habt wieder Spaß am Menschen kennenlernen und seht in ihnen nicht gleich den oder die neue potenzielle Partnerin. Nehmt euch Zeit für die Dinge, die euch guttun.“