Die Kunst des Kompliments: Wie's 2025 geht – und wie auf keinen Fall


Seit einigen Jahren werden Männer immer zurückhaltender mit Komplimenten. Begeisterung für die Attraktivität einer Frau zu äußern ist zu einem Wagnis geworden. Viele Männer verstummen – aus Angst, mit einer gut gemeinten Äußerung die Grenze zur Belästigung zu überschreiten und übergriffig zu erscheinen. Das sind die sensiblen, die erahnen, welche Kunst in einem guten Kompliment steckt. Andere lobhudeln munter weiter – und machen mit ihren nett gemeinten Bemerkungen die Situation nur schlimmer.
Frauen vertreten bei diesem Thema in der Post-MeToo-Ära zwei widersprüchliche Positionen: Zum einen sind sie nach wie vor so vielen ungefragten Bewertungen ihres Aussehens ausgesetzt, dass nahezu jeder wohlmeinende Kommentar sie unangenehm berührt. Zum anderen bedauern sie, dass gelungene Komplimente ausbleiben. Schließlich machen gute Komplimente unser Zusammenleben schöner. Sie zaubern ein Lächeln in Gesichter, und sie können enorm bestärken. Wer für eine Anstrengung gelobt wird, freut sich in der Regel – auch wenn es eine Bemühung um die eigene Attraktivität war: Coco Chanel meinte einmal, es gebe keine hässlichen Frauen, sondern nur faule – was natürlich auf Menschen aller Geschlechter zutrifft.