Fit für den Winter: So pflegen Sie Ihre Lederstiefel

Mit Lederschuhen macht man bei keinem Wetter etwas falsch, das stimmt. Bei der Pflege der Allrounder hingegen so einiges: Bei falscher Pflege kann es passieren, dass das Leder – ob Glatt- oder Rauleder – seine positiven Eigenschaften verliert. Wir verrate

Mit der Pflege sollte man nicht erst beginnen, wenn die Schuhe bereits dreckig sind. Am besten imprägniert man sie gleich nach dem Kauf vor dem ersten Tragen. Viele Händler bieten das vor Ort an. Im Winter sollte man dies zwei bis drei Mal im Monat wiederholen. 

Die Reinigung von Glattlederschuhen beginnt idealerweise mit der Beseitigung von grobem Schmutz. Hierfür eignet sich am besten ein Tuch oder eine Bürste mit weichen Borsten. Im nächsten Schritt wird eine hauchdünne Schicht Emulsionscreme aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Ein effektiver Trick für das Auftragen besteht darin, das Schwämmchen der Cremetube abzudrehen und die Emulsion direkt mit einem Lappen auf dem Schuh zu verteilen. Die Creme sollte nicht länger als 15 Minuten einwirken.

Für den anschließenden Poliervorgang reibt man mit einem Nylonstrumpf über den Schuh, bis er glänzt. Die dabei entstehende Reibung erzeugt Wärme, wodurch das Pflegemittel tief ins Leder eindringt. Zusätzlich zur Emulsionscreme sollte man ein- bis zweimal im Monat eine dünn aufgetragene Schicht Hartwachspaste zu verwenden. Auch hier ist eine gleichmäßige Verteilung wichtig, gefolgt von einer gründlichen Politur.

Um Ihren Glattlederschuhen den gewissen Glanz zu verleihen, sollte das Tuch zwischendurch befeuchtet werden. Dann wird das Tuch um einen oder zwei Finger gewickelt und in einer kreisenden Bewegung über die Oberfläche des Schuhs gerieben. Durch diese Technik wird die Textur des Leders schrittweise glatter. Das einfallende Licht wird so noch effektiver reflektiert. Die hochglanzpolierten Schuhe sehen nicht nur wie neu aus, sondern sorgen auch dafür, dass Schmutz schwerer an ihnen haftet. 

Findet man Salzflecken auf den Schuhen, sollte man diese umgehend entfernen. Damit wird verhindert, dass das Salz in das Leder eindringt. Einfach Wasser mit weißem Essig vermischen und mit einem Tuch aufwischen. 

Raulederarten wie Nubuk, Velours und Wildleder erfordern eine spezielle Pflege. Hier empfiehlt es sich, das empfindliche Leder zunächst mit einer Bürste aus Gummi- oder Messingdrahtborsten aufzurauen. Dieser Vorgang hilft, Flecken und groben Schmutz zu entfernen. Um die Farbfrische wieder herzustellen, kann eine spezielle Raulederflüssigkeit aufgetragen werden, die sanft ins Leder eindringt. Anschließend ist es wichtig, dem Schuh ausreichend Zeit zum Trocknen zu geben, vorzugsweise über Nacht. Beachten Sie dabei unbedingt, Schuhe niemals in der Nähe von Heizungen oder mithilfe eines Föns zu trocknen, um dauerhafte Brüchigkeit des Leders zu vermeiden.

Um Schuhe vor Nässe und Schmutz zu schützen, greifen viele Menschen zu Imprägniersprays. Diese Sprays, die als Aerosole freigesetzt werden, haben den Vorteil, das Leder nicht zu verkleben. Stattdessen legen sie sich wie ein schützender Film auf den Schuh und ermöglichen es, dass Nässe abperlt. Allerdings besteht bei vielen dieser Sprays ein erhebliches Problem: Sie enthalten häufig gesundheits- und umweltschädliche Substanzen, bekannt als PFAS oder PFC, die sich nur schwer abbauen lassen und sich auch in unseren Körpern anreichern können. Eine verträglichere Alternative sind Pumpsprays zur Imprägnierung, die im Kleingedruckten keine Warnhinweise wie „Gesundheitsschäden durch Einatmen möglich!“ oder „Schädlich für Wasserorganismen“ enthalten.

Selbst bei sorgfältiger Schuhpflege bleibt es nicht aus, dass Schuhe bei Regen und Schnee ihre Sauberkeit einbüßen. Falls herkömmliche Bürsten und Lappen nicht mehr ausreichen, kann eine Reinigung im Waschbecken mit spezieller Lederseife Abhilfe schaffen. Salzränder, die durch Schneekontakt entstehen, lassen sich oft effektiv mit Essigwasser entfernen. Nach dieser Reinigung wird das Schuhinnere mit Zeitungspapier ausgepolstert, um dann zwei bis drei Tage lang zu trocknen, bevor die grundlegende Pflege erneut in Angriff genommen wird.