„Unter uns“-Star Tabea Heynig: Was hinter ihrem Playboy-Auftritt steckt

Tabea Heynig: Im Interview zu ihren Aktfotos spricht die Schauspielerin über die Beweggründe zum Playboy-Shooting
Credit: Irene Schaur
Tabea Heynig: Im Interview zu ihren Aktfotos spricht die Schauspielerin über die Beweggründe zum Playboy-Shooting
Credit: Irene Schaur

Seit 30 Jahren erregt ihre RTL-Serie mit Liebesdramen und Intrigen die Gemüter – seit 15 Jahren macht Tabea Heynig in ihrer Rolle der Britta Schönfeld-Küpper „Unter uns“ noch aufregender. Wie sie das anstellt? Zum Jubiläum enthüllt die 54-Jährige hier, was die TV-Zuschauer nur erahnen: die Reize einer vollendet schönen Frau … 

Von: Nina Habres
10.10.24
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Frau Heynig, wir müssen uns in aller Form bei Ihnen für unsere Vorgänger entschuldigen, die vor 34 Jahren für den deutschen Playboy verantwortlich waren. Wie wir gehört haben, hätten Sie unser Magazin schon damals zieren können …

Das ist eine lustige Geschichte: Kurz nach dem Abitur habe ich ein paar Wochen auf Ibiza mit einer Freundin verbracht. Dort hat uns eine Frau angesprochen, die für den deutschen Playboy Playmates gecastet und Probefotos mit uns gemacht hat. Leider kann ich die Abzüge nicht mehr finden, sonst hätte ich sie euch mitgebracht. 

Dieses Mal sind es glücklicherweise mehr als nur Probefotos geworden. Wie lange haben Sie überlegt, nachdem wir Sie fragten, ob Sie auf unser Cover möchten?

Gar nicht! Ich habe jahrelang für diese Anfrage gebetet (lacht). Ich bin so dankbar für diese Erfahrung und liebe die Bilder. Dass es jetzt mit 54 geklappt hat, muss Schicksal gewesen sein.

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Wieso?

Das Shooting wäre sonst nicht in das große Jubiläumsjahr gefallen. „Unter uns“ feiert jetzt im November 30. Jubiläum, und ich feiere dieses Jahr mein 15-Jähriges (in der „Unter uns“-Hauptrolle der Britta Schönfeld-Küpper, d. Red.). Vielleicht musste das so zusammenkommen – immerhin wäre ich ohne „Unter uns“ nicht da, wo ich jetzt bin. Nicht beruflich und nicht privat.

Was hat Ihr Privatleben „Unter uns“ zu verdanken?

Durch den Umzug nach Köln, wo wir drehen, habe ich meinen Mann Oliver kennengelernt. Ich hatte bis dahin so einige wilde Lieben hinter mir, hatte gerade erst eine schreckliche, über Jahre andauernde Amour fou beendet – und habe einen Abend später in einem Restaurant Oliver getroffen. Wir kamen sofort ins Gespräch, er sagte mir, dass er sich gerade von seiner zehnjährigen Beziehung getrennt habe, weil er Kinder möchte, und ich sagte, dass ich auch gestern Abend Schluss gemacht habe (lacht). Er meinte dann, dass er mich gerne mal anrufen würde. 

Klingt nicht weniger schicksalhaft, wenn man daran glauben mag.

Und das, obwohl ihm ein gemeinsamer Freund gesagt hat, ich sei zu wild, er solle die Finger von mir lassen. Unser Sohn ist jetzt sechs (lacht).

Was macht Sie wild?

Ich bin laut, ich bin leidenschaftlich und dramatisch. Mein früheres Liebesleben war hollywoodreif. Ich hatte viele Fernbeziehungen und wollte immer diesen letzten Blick über die Schulter am Bahnhof, das Hinterherrennen am Bahnsteig. Einmal bin ich einem Mann sogar bis nach Brasilien hinterhergereist – um dann, zurück in Deutschland, über Skype Schluss zu machen (lacht).

Wie hat Ihr Mann Ihr Herz erobert – und behalten?

Er ist ein Macher, und hat vor nichts Angst. Ich wäre gerne einmal so mutig wie er. Außerdem ist er sehr geduldig, wenn ich mal wieder zwei Stunden zum Fertigmachen brauche (lacht).

Das scheinen Sie mit Ihrer „Unter uns“-Rolle Britta Schönfeld-Küpper gemeinsam zu haben. Als Ex-Model legt auch sie viel Wert auf ihr Äußeres. Wären Sie mit Britta befreundet, wenn sie real wäre?

Ich würde sie mögen, aber meine beste Freundin wäre sie nicht. Denn sie nervt auch. Wenn etwas in ihrem Leben schiefläuft, sind immer die anderen schuld.

Sie haben es bereits angesprochen: „Unter uns“ feiert dieses Jahr 30. Jubiläum, Sie selbst sind halb so lang dabei. Wie hat sich die Serie seither verändert?

Ich glaube, die Zuschauer sehen die Veränderung vor allem daran, dass sich Geschichten auserzählt und Charaktere weiterentwickelt haben. Viele sind mit uns erwachsen geworden. Und natürlich ist der Look mit der Zeit gegangen, genau wie einiges, was hinter den Kulissen passiert. Zum Beispiel drehen wir Sex-Szenen – beziehungsweise: „Sex bahnt sich an“, wie das bei uns heißt – jetzt nur noch mit einer Intimitätskoordinatorin. Und das, obwohl es um 17.30 Uhr niemals besonders explizit wird (lacht).

Was macht die Intimitätskoordinatorin bei Ihnen am Set?

Sie ist unsere Ansprechpartnerin für alle Befindlichkeiten rund um intime Szenen und choreografiert sie auch mit uns. Dass es das gibt, ist einerseits sehr gut, weil alle von uns, egal, wie jung oder alt, wie unerfahren oder erfahren, hier eigene Befindlichkeiten haben und sich viele vielleicht auch nicht trauen zu sagen, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Andererseits kann eine choreografierte Sexszene natürlich etwas den Spielfluss bremsen. Bei Britta und ihrem jungen Lover Theo klappt das zum Glück trotzdem ganz gut.

Wenn ich mich wohlfühle, kann ich mich total entfalten

Tabea Heynig

Tabea Heynig

Wie hat sich Britta in den letzten 15 Jahren sonst verändert?

Sie hat etwas Komödiantisches entwickelt, was ich sehr an ihr mag. Anfangs war sie sehr, sehr anstrengend zu spielen: Sie wurde oft entführt, hat viel geheult, wurde sogar fälschlicherweise ins Irrenhaus eingeliefert. Was ich aber schon immer an ihr geliebt habe, sind ihr trockener Humor und ihre Schlagfertigkeit. Britta nimmt kein Blatt vor den Mund. Davon hätte ich gerne als Tabea etwas mehr.

Würden Sie sich als selbstbewusst beschreiben?

Das kommt auf das Umfeld an, in dem ich mich befinde. Wenn ich mich wohl- und sicher fühle, kann ich mich total entfalten. Aber wenn ich mich unwohl fühle, dann tu ich mich sehr schwer. Als das 30. „Unter uns“-Jubiläum anstand und in der Maske darüber spekuliert wurde, ob jemand von uns auf dem Playboy-Cover landen könnte, fiel mein Name gar nicht erst. Das hat mich dann schon verletzt. Aber jetzt denke ich mir: Tja, sie werden sich alle umgucken (lacht).

So was von! Wie haben Sie sich vor unserer Kamera gefühlt?

Total gut. Ich liebe es, mich sexy zu fühlen. Aber ich muss gestehen, dass ich etwas Zeit gebraucht habe, um warm zu werden. Anfangs war ich nämlich barfuß – und ohne High Heels fühle ich mich nackter als ohne Slip. Ich liebe High Heels und Wäsche, für Dessous habe ich mich früher ruiniert. Mich selbst als schönes Paket zu verpacken, hat mir schon immer Spaß gemacht. Am liebsten hätte ich meine ganze Sammlung mit nach Italien gebracht und sie euch gezeigt.

Die „Villa Abruzzo“, in der wir geshootet haben, haben Sie sich als Location gewünscht. Warum?

Ein guter Freund von mir ist der Architekt des Hauses. Ich habe hier schon die schönsten Stunden verbracht. Deswegen wusste ich, dass ich mich hier wohlfühlen würde. Außerdem wollte ich unbedingt in Italien shooten!

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Sie sind großer Fan des Dolce Vita, richtig?

Ja, an mir ist wirklich eine kleine Italienerin verloren gegangen. Nach meiner wilden Party-Phase auf Ibiza hat mich Italien geerdet. Ich bin mit Anfang 20 nach Mailand gegangen, weil ich gerne noch mehr von der Welt sehen wollte. Dort war ich auf einer Sprachschule und habe später sogar mal in Rom Theater gespielt. Wenn ich heute nach Italien fahre, ist das ein bisschen wie ankommen.

Würden Sie sagen, dass Sie mit 54 auch bei sich angekommen sind?

In meinem Leben ist jetzt alles so, wie es hat sein sollen. Das bekomme ich auch oft von Frauen auf meinem Instagram-Kanal zurückgespielt. Sie schreiben mir, dass sie an mir sehen, dass es für nichts zu spät ist. Ich hoffe, das kann ich ihnen mit den Fotos auch zeigen: dass sie Vertrauen in die Welt haben sollen. Es kommt schon alles so, wie es kommen soll.

Ist das also die Botschaft hinter Ihrem Playboy-Auftritt?

Ja! Man spricht ständig darüber, dass 30 das neue 40 und 50 das neue 40 ist und so weiter. Dabei ist es doch total egal, wie alt man ist. Wir können nicht aufhalten, dass wir älter werden – aber wir können das Beste aus jedem Alter machen. Ich wünsche mir, dass es selbstverständlich ist, dass wir Frauen auch mit über 50 einfach so gesehen werden, wie wir sind, und dass sich Frauen immer dafür feiern dürfen, wer sie sind. Genau das mache ich mit diesem Shooting.

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Tabea Heynig: Die Eroberin 

Tabea Heynig, geboren am 18. Juli 1970 in Mannheim, wusste früh, dass sie die Welt erobern will: Nach dem Abitur zog sie erst nach Ibiza, dann für längere Zeit nach Mailand, lernte Italienisch und das Dolce Vita lieben. 1993 bis 1996 studierte sie Schauspiel in München und begann, in Fernsehproduktionen mitzuwirken. Von 2006 bis 2007 verkörperte sie in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“ die Französischlehrerin Anne Siebert. Ende 2009 stand sie erstmals in ihrer Rolle der Britta Schönfeld vor der „Unter uns“-Kamera und gehört seither fest zum Hauptrollen-Cast der Serie, die täglich ab 17.30 Uhr auf RTL zu sehen ist. 2018 heiratete Tabea Heynig ihren Partner Oliver, im selben Jahr wurde die Schauspielerin Mutter eines Sohnes. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in Köln.