Sie ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung: Die allererste Ausgabe des deutschen Playboy legte den Grundstein für den Siegeszug des in den USA bereits legendär gewordenen Männermagazins. Auch in ihr steckt all das, was den Playboy auszeichnete: Die Playmate des Monats inklusive Centerfold zum Heraustrennen, humoristische Cartoons, kritische Interviews, Lesestücke weltberühmter Literaten. Die Vorfreude auf diese Ausgabe war exorbitant groß: Schon vor ihrem Erscheinen erhielt die Redaktion so viele Leserbriefe, dass ihr Abdruck sechs Seiten füllt. Darunter: Wünsche und Erwartungen an den deutschen Playboy, unter anderem formuliert von Showmaster-Ikone Rudi Carrell, Humoristen Loriot oder Sänger Udo Jürgens.

Der Berater, Playboys hauseigener Dr. Sommer für Erwachsene, bildet seit nunmehr fünf Jahrzehnten einen festen Bestandteil der modernen Männeraufklärung. Monat für Monat beantwortet er die Fragen der Playboy-Leser rund um Genuss, Gesundheit, Lebensart, Sex oder Beziehung. Ein Streifzug durch alle jemals eingesandten Fragen zeigt: Vor allem in Sachen Aufklärung ist ganz schön viel passiert. Noch mehr ikonische Berater-Fragen lesen Sie in unserer Jubiläums-Ausgabe.  

Ob Peter Ustinov im Februar 1973, Andy Warhol im August 1974 oder, wie hier zu sehen, Salvador Dalì im Dezember 1974 – sie alle ließen es sich nicht nehmen, Weiblichkeit und Erotik auf ihre Art für Playboy zu inszenieren. „Die erotische Welt des Salvador Dalì“, wie das Werk des spanischen Malers heißt, fotografierte er übrigens nicht selbst. Der Maître, wie er am Set genannt werden wollte, fertigte genaue Vorstellungen seiner Idee an, die ein Playboy-Fotograf unter seiner strengen Aufsicht umsetzte.

Der „Máximo Líder“ war nicht bekannt dafür, westlichen Medien viele Interviews zu geben und stand der Presse misstrauisch gegenüber. Dafür war er umso engagierter, wenn er von einer Journalisten-Anfrage überzeugt war. Und so hatte Playboy das Glück, Fidel Castro gleich zweimal zum Gespräch zu treffen. Das erste Interview aus dem Jahr 1967 wurde im deutschen Playboy im Dezember 1974 abgedruckt. Der Inhalt des Gesprächs ist heute ein historisches Zeitdokument. Castro unterhielt sich mit den Playboy-Entsandten über die Anfänge der kubanischen Revolution sowie die Kubakrise 1962.

Die Heftmitte mit der Playmate des Monats zählt seit jeher zu den Highlights des Magazins. Eine Premiere war das Centerfold vom Februar 1975 dennoch: Mit Dagmar Puttkammer als Miss Februar wurde zum ersten Mal eine Deutsche Playmate des Monats. 

Es ist schwer zu glauben, doch es gab eine Zeit, da war Pornografie auch in Deutschland verboten. Erst Mitte der 70er wurden pornografische Inhalte legalisiert. Keine Frage, dass die Legalisierung auch für den Playboy ein Thema war. Neben dem Bericht „Mein erster Porno“, in dem die Entstehungsgeschichte eines deutschen Sexfilms nacherzählt wird, debattierten im Playboy-Forum Befürworter und Gegner der Porno-Liberalisierung über mögliche Folgen der neuen Rechtslage. Rudolf Stefen, Vorsitzender der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, stellt gar die Frage: „Hat die Erotik in der Masse noch eine Chance?“

Die Reihe legendärer Playboy-Gespräche ist lang. Ob Schriftsteller Charles Bukowski, Philosoph Peter Sloterdijk oder Modeschöpfer Karl Lagerfeld – sie alle standen dem deutschen Playboy Rede und Antwort. Ein besonderes Highlight dieser Reihe: Das Interview mit Box-Legende Muhammad Ali. Er sorgte im Laufe seiner Karriere nicht nur mit seiner sportlichen Leistung für Bewunderung, sondern auch mit politischen Aussagen für Schlagzeilen. Seine polarisierende Persönlichkeit wird auch im Interview, das der deutsche Playboy 1975 veröffentlichte, deutlich. In ihm zeigte er seine poetische Ader und kündigte den Untergang der USA an.

Als am 8. Dezember John Lennon in New York City auf offener Straße ermordet wurde, trauerte die halbe Welt um das 40-jährige Musikgenie und Friedensaktivisten. Nur wenige Wochen vor Lennons Tod interviewte der US-Journalist David Sheff den Ex-Beatle und sprach mit ihm und seiner Frau Yoko Ono über das Leben als Eltern, das geplante Comeback und neue Studioaufnahmen, das Ende der Beatles und Lennons Verhältnis zu Ex-Bandkollege Paul McCartney. Das Interview erschien nach Lennons Tod in der Februar-Ausgabe 1981.

In einer Zeit, in der es rückblickend mindestens so viele Tabus wie Offenheiten gab, machte Playboy zwischen allen Menschen keinen Unterschied – und damit den größten. Als erste transsexuelle Frau posierte Caroline „Tula“ Cossey 1981 für den Playboy. Anlässlich ihres Auftritts im James-Bond-Film „In tödlicher Mission“ zeigten sowohl der US-Playboy als auch die deutsche Ausgabe ein Bild der Britin. Ein Jahr später wurde ihre Geschlechtsumwandlung öffentlich – und die US-Kollegen widmeten ihr 1991 eine eigene Pictorial-Strecke.

Mit 23 Millionen Mark Produktionskosten war „Das Boot“ der bis dato teuerste Film Deutschlands. Ob sich dieser Aufwand wohl gelohnt hat, besprach der Autor der Romanvorlage und des Original-Drehbuchs Lothar-Günther Buchheim in der September-Ausgabe 1981. Vom Nachstellen der Kriegsszenen, der Musik und der Gewichtung verschiedener Szenen – mit dem Film über die U 96 und seiner Entstehung war Buchheim alles andere als zufrieden: „Hier werden ungeheure Mengen Geld verpulvert, um Abläufe zu rekonstruieren, deren Totalität keiner erlebt hat.“ Dennoch: Der Erfolg des Films spricht für sich. „Das Boot“ fuhr sechs Oscar-Nominierungen, eine Nominierung für einen Golden Globe und einen BAFTA-Award ein.

Nicht nur im Interview hatte Playboy die ganz Großen – auch vor unsere Kamera wagte sich der ein oder andere Sportler, Musiker oder Schauspieler. Die haben sich aber selbstverständlich nicht ausgezogen – viel eher zogen wir sie an. Und so zeigte Bergsteiger-Legende Reinhold Messner 1982 angesagte Mode. Wen wir im Laufe der Jahre noch einkleideten? Moderator Günther Jauch etwa, Schauspieler Uwe Ochsenknecht oder Punkrocker Iggy Pop.

Mehr oder weniger bekannte Damen waren häufiger auf dem Cover des deutschen Playboy zu sehen. Der Start einer Tradition, die bis heute Teil der Playboy-DNA ist, liegt dennoch im Mai 1983: Mit Nastassja Kinski, Schauspielerin und Tochter von Klaus Kinski, zierte zum ersten Mal eine prominente Frau das Cover. Den Überraschungseffekt, mit welchem Coverstar wir wohl im nächsten Monat begeistern, haben wir uns bis heute behalten.

„Wie halten es die Deutschen mit Eros, Liebe, Sex, Tabus?“ wollten wir Mitte der Achtziger wissen – und gaben die bis dato größte wissenschaftliche Untersuchung über das sexuelle Verhalten in Deutschland in Auftrag. 10 840 Männer und Frauen verrieten, wie oft sie es in der Woche treiben (zwei bis sechs Mal), wer die Initiative ergreift (50:50), oder ob sie es schon mal in der Öffentlichkeit getan haben (je ein Drittel). Drei Viertel aller befragten Frauen gaben auch an, ihr Sexleben befriedigend zu finden – 70,5 Prozent fanden es zu diesem Zeitpunkt befriedigender als noch fünf Jahre zuvor. Mehr als jede vierte Frau war offen für One Night Stands. 2022 blickten wir wieder in die deutschen Betten: Was Frauen heute beim Sex wichtig ist, lesen Sie in unserer repräsentativen Umfrage in der Jubiläumsausgabe.

1988 machten wir Gitta Saxx (noch unter ihrem Mädchennamen „Sack“) zu unserer Miss April, unsere Leser sie dann erst zur Playmate des Jahres und 2000 schließlich zur Playmate des Jahrhunderts. Gitta Saxx' unvergängliche Schönheit feierten wir 2018 mit einem großen Jubiläumsshooting in der ewigen Stadt Rom. Und auch in der 13. Folge des Playboy-Podcasts „After Hours“, in der sie über ihre Liason mit Hollywood-Star Ralph Fiennes, ihr Date mit Popstar Prince und ihr allererstes Playboy-Shooting plaudert, verzaubert die heute 57-Jährige mit ihrem Charme.

Sie war eine Sensation im gerade vereinten Deutschland: Anja Kossak ist als Miss Januar 1990 die erste und einzige Playmate aus der DDR. Viele feierten ihre Freiheit – einige andere sahen ihren Auftritt als „moralischen Verfall“, den eine „Mauer ferngehalten“ hätte, wie Anja Kossak Jahre später selbst von den Reaktionen aus dem Osten erzählt. 

Wie sind das Universum, die Erde und wir entstanden? Einer der wenigen Menschen, die vielleicht eine Antwort auf die Kernfrage der Existenz gehabt hätte, war Stephen W. Hawking. Der 2018 verstorbene Engländer, der 55 Jahre an der Erkrankung des motorischen Nervensystems Amyothrophe Lateralsklerose (ALS) litt, gilt als bedeutendster Physiktheoretiker seit Albert Einstein. Im großen Playboy-Interview 1990 sprach Hawking über das grenzenlose All, seine Krankheit als Motor und warum er wohl nie den Nobelpreis bekommt. So hinterließ er uns ein Gespräch, das an die Grenzen des Alltagsverstands führt.

Gin, Wein, Bier – all das ist seit Kurzem auch ohne Umdrehungen bartauglich. Der Trend hin zum alkoholfreien Feiern begann aber schon deutlich früher – in unserem Fall vor 20 Jahren. Für alle „vernünftigen Burschen, die ihren Führerschein nicht wegen hochprozentiger Genüsse aufs Spiel setzen wollen“ präsentierte Barkeeper-Ikone Charles Schumann zehn Null-Promille-Cocktailrezepte. Darunter: Der Charger. „Auf Eiswürfel einige Spritzer Angostura Bitters. Trinkglas mit Sodawasser auffüllen, langsam umrühren, darauf als Garnitur eine Limonen-, Zitronen- oder Orangenscheibe.“ Auf Ihr Wohl!

Als in Europa die Grenzen fallen, lassen wir die Hüllen fallen. „Die Ära der nationalen Eigenbrötlerei und staatlichen Abschirmung in Westeuropa sind vorbei. „Ab 1. Januar 1993 wird auf dem gemeinsamen Binnenmarkt gewirtschaftet, und die politische Euro-Union ist nur noch eine Frage der Zeit“, heißt es im Editorial. Und so ist das Heft dem „neuen Europa“ gewidmet. Kolumnen, Essays, Reportagen und die Playmate – alles stand im Europa-Kontext. Auf dem Cover: Eine ganz eigene Interpretation der Europaflagge. Statt zwölf Sternen ist Monats-Playmate Svetlana Asanin in zwölf verschiedenen Posen zu sehen.

Die 90er waren die Ära der Top-Models – und die der Starfotografen. Beiden verdanken wir die faszinierenden Inszenierungen nahezu perfekter Schönheit: Den Anfang machten dabei Fotos von Stephanie Seymour von Sante D’Orazio für die Februar-Ausgabe 1993, Elle Macpherson, fotografiert von Herb Ritts, legte im Mai 1994 nach. Für die Oktober-Ausgabe 1998 fotografierte Ritts Cindy Crawford. Tatjana Patitz schmückte im September 1999 den Playboy, in Szene gesetzt von Sante D’Orazio. Und im Dezember 1999 fotografierte David LaChapelle Naomi Campbell für Playboy. 

Pamela Anderson war 24 Jahre jung als sie den deutschen Lesern erstmals vom Playboy-Cover entgegenblickte – und da gerade drauf und dran, die Welt zu erobern. Ihre Serien-Rolle in „Hör mal, wer da hämmert“ machte sie 1991 bekannt, ihre Rolle als Lebensretterin C.J. Parker im roten Badeanzug ab 1992 in der Erfolgsserie „Baywatch“ schließlich berühmt. Ihre Playboy-Auftritte, von denen sie im Laufe der Zeit 14 Cover in den USA und in Deutschland insgesamt neun zählte, erledigten den Rest.

Das Interview mit dem Dalai Lama in der März-Ausgabe von 1998 war – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Gespräch über Gott und die Welt. So redete der heute 87-Jährige über die problematische Lage Tibets, sein Faible für Naturdokumentationen, buddhistische Lehren – und sogar Sex. „Echte Befriedigung und innerer Frieden werden durch mentales Training erreicht und nicht durch äußere Stimulationen“, heißt es unter anderem in dem Interview.

Diese Dezember-Ausgabe ist bis heute eine Legende. Katarina Witts Playboy-Cover ging um die Welt – und in die Geschichte ein: Als eine der erfolgreichsten Ausgaben aller Zeiten! Eine unvorstellbare Menge an Glückwünschen und Autogrammanfragen zur Ausgabe mit dem Eiskunstlauf-Star aus dem Osten überflutete den Playboy. 2001 knüpften wir an die Welle der Begeisterung an: Es folgen zehn unveröffentlichte Motive des Shootings mit Kati Witt.

Sie wird als „das Medium des nächsten Milleniums“ angepriesen und von Hollywood-Regisseur Roland Emmerich ausgiebig erklärt: die DVD, die laut Emmerich „allen weiteren Videomedien weit überlegen“ ist und für eine Revolution im Heimkino-Bereich sorgen wird. Warum? „Nicht nur Bild und Ton der DVD sind überragend. Das Ding ist, wie die Amerikaner sagen würden, so convenient, so wahnsinnig praktisch. Auf eine Plattenseite passt ein ganzer Spielfilm und damit in die Jackentasche.“ Welchen Stellenwert er der DVD wohl 2022 einräumen würde?

175 PS, ein Hubraum von 1300 Kubik, eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. „Selbst dem geübtesten Testfahrer treibt es den Schweiß auf die Stirn, wenn er auf der neuen Suzuki Hayabusa sitzt und die Maschine auf Höchstgeschwindigkeit bringen will“, wird die Erfahrung, auf dem zu dieser Zeit serienmäßig schnellsten und leistungsstärksten Motorrad zu sitzen, beschrieben. Die Hayabusa (japanisch für Wanderfalke) war damals das erste Serienmotorrad, das die 300 km/h knackte. Das macht die Hayabusa eine Legende unter den Supersportlern. 

Es war das Kino-Ereignis des endenden Jahrtausends. 26 Jahre nach dem Ende der Krieg-der-Sterne-Trilogie bringt Filmvisionär George Lucas die Vorgeschichte um Darth Vader auf die Leinwand. Logisch, dass Playboy den Star-Wars-Vater zum Gespräch bittet. Seit den 70ern haben sich die Wege der Hasenmarke und die der Lichtschwert-schwingenden Jedi immer wieder gekreuzt. Jedes neue Weltraum-Abenteuer wurde mit Interviews und Extras bedacht. Als 2015 mit „Das Erwachen der Macht“ die dritte Trilogie im Kino startet, ist Playmate Anna Scharl im Playboy als nackte Prinzessin Leia zu bewundern. 

Sie sind klein, klingeln ständig und jeder will eines. Ende der 90er sind Mobiltelefone der heißeste Scheiß: Der Handy-Boom beschäftigt auch die Playboy-Redaktion und so erfahren die Leser im Dezember 1999 alles über den neuesten Stand der Technik. „Täglich werden 30.000 Handys freigeschaltet! Die Geräte werden immer kleiner und leistungsstärker. Jetzt ist sogar das Surfen im Internet per Telefon möglich. Der Nachteil des Handy-Booms: Die Funknetze sind an der Kapazitätsgrenze“, heißt es im großen Artikel über neueste Mobiltelefone und Freisprecheinrichtungen.

Nicht nur Handys bieten völlig neue Möglichkeiten, auch das World Wide Web begeistert technikaffine Menschen rund um den Globus. Was es genau auf sich hat mit diesem Internet, erfahren Playboy-Leser im März 2000. Schon auf dem Cover preisen wir unsere Internet-Expertise an: „Klar, dass nur wir Ihnen am besten zeigen können, wie Sie richtig reinkommen“. Auf fünf Seiten stellt Playboy unter „Der Kick mit dem Klick“ die modernste Software, besten Modems und spannende Hardware vor. Auch die wichtigsten Webseiten und Suchmaschinen wurden vorgestellt, um dem Leser den Weg ins Netz zu vereinfachen.

Ihre Figur war der weibliche Urknall im Action-Universum: Riesenbrüste gegen die muskelbedingten Kräfte aller Supermänner. Lara Croft revolutionierte in den Neunzigern die Videospiel-Szene. „Tomb Raider“ wird zum Kassenschlager – und kurze Zeit später mit Angelina Jolie in der Hauptrolle verfilmt. Die Bedeutung ihrer Figur war der damals 26-Jährigen gar nicht bewusst, erzählte sie uns 2001 im Interview. „Ich wusste nicht einmal, wie dieses Computerspiel geht. Ich habe Lara gesehen, wenn mein erster Mann Jonny spielte und machte mich über sie lustig – wie jede Frau.“ Respekt und Leidenschaft für Lara entwickelte sie während der Dreharbeiten, für die sie unter anderem Boxen, Schießen und Speerwerfen lernen musste. „Das ist einer der Gründe, warum ich gern einen weiteren ‚Lara‘-Film machen möchte – ich bin richtig süchtig nach dieser physischen Action geworden!“ Der zweite Teil kam 2003 – und die Neuauflage mit einem komplett überholten Charakter und Alicia Vikander in der Hauptrolle 2013. Was der Zeitgeist mit der ikonischen Videospiel-Figur machte, lesen Sie hier. 

Klar, dass auch wir drin sind: Im September 2001 war playboy.de erstmals im World Wide Web erreichbar – und versprach „noch mehr Themen, Service und schöne Frauen“. Damit sich in diesem Neuland auch jeder zurechtfindet, lieferten wir in der November-Ausgabe die passende Gebrauchsanweisung mit. 

„Sexspielzeug haftet oft ein Schmuddel-Image an. Das ändert sich jetzt“, schrieben wir in der Oktober-Ausgabe 2002 – lange bevor Sextoys durch niedrigschwellige Online-Shops zum Teil der Grundausstattung eines jeden Schlafzimmers wurden. Ob glitzernde Luxus-Handschellen von Agent Provocateur, Glas-Dildos von Coco De Mer oder der Vibrationsring von Tom Dixon – „Lustspender der Luxusklasse“ fesseln uns schon seit 20 Jahren.

Wie konnten wir das vergessen? Als wir auf unserer Premieren-Ausgabe die schöne Düsseldorferin Gaby Heier präsentieren, suchen Leser die 20-jährige im Heftinneren vergeblich. „Mich hat damals niemand gefragt, ob ich mich ausziehen möchte“, erzählt Heier später. Das Versäumnis holen wir 2003 nach und bitten die damals 50-Jährige noch einmal vor unsere Kamera. Diesmal ganz ohne das ikonische gelbe Playboy-Shirt, dafür mit eleganter, dunkler Perücke und edel in schwarz-weiß gehaltenen Fotografien. Auch ein angezogenes Wiedersehen gab es: 50 Jahre nach ihrem ersten Auftritt sprechen wir Gaby Heier in unserer Jubiläumsausgabe wieder. 

Er war Industriellen-Erbe, Kunstsammler, Fotograf und galt als einzig wahrer Playboy Deutschlands. 2004 – sieben Jahre, bevor er seinem einzigartigen Leben ein Ende setzte – trafen wir Gunter Sachs, um mit ihm über seinen schillernden Lebensstil, schöne Frauen, große Kunst und schnelle Autos zu sprechen. Im Interview philosophiert Sachs über seine Arbeit als Fotograf und erklärt seine Arbeitsweise: „Juwelen beurteile ich überwiegend mit dem Kopf. Meine Fotografie kommt meistens aus dem Bauch.“

Heute sind Elektro-Autos im Alltag angekommen. Die ersten Schritte in eine umweltverträglichere Mobilität stellten wir im April 2007 vor und schrieben von „Elektroautos, die Porsche und Ferrari abhängen“. Unter den Studien und Wissenschafts-Fantasien der etablierten Automarken findet sich auch ein Neuling: der Tesla Roadster, das erste Modell des heute wertvollsten Autobauers der Welt. Doch über den heutigen Superstar und reichsten Mann der Erde Elon Musk verlor unser Redakteur damals kein Wort. Stattdessen wird Tesla-Mitgründer und der damalige Vorstandsvorsitzende Martin Eberhard zitiert. Im Gespräch ist Tesla bis heute – unter anderem in unserer neuen Special Edition „Drive“.

Zusammen mit Schalke-Manager Rudi Assauer wird Schauspielerin Simone Thomalla zu einem der beliebtesten Promi-Paare Deutschlands. Ihre Bier-Werbespots mit dem liebenswürdigen Macho sorgen für Heiterkeit vor dem Fernseher und ihr Playboy-Cover im Februar 2010 wird zum Top-Seller. Und dann auch noch das: zwei Jahre später, im Mai 2012 zieht Tochter Sophia nach und präsentiert sich selbstbewusst auf unserem Cover. Ihr größter Fan zu dieser Zeit: Ihr Partner, der Rammstein-Frontmann Til Lindemann.

„König Karl“ gibt sich die Ehre und greift zur Kamera. Das Shooting mit Schauspielerin Natalia Wörner ist vor und hinter der Kamera unterhaltsam. Nach den Fotos bittet Chefredakteur Florian Boitin den Modezar, der 2019 verstarb, zum Gespräch. „Ich gehöre in die Hölle. Im Himmel ist es sicher langweilig", sagt Karl Lagerfeld im Interview und sinniert über den Stil von US-Präsident Obama. Auf die Frage, ob er mit seiner Arbeit zufrieden sei, sagt er: „Nee, ich bin nicht zufrieden, aber ich find’s gut“ und erklärt seinen Perfektionismus: „Wenn ich was gemacht habe, ist es okay, aber ich möchte immer wieder von vorn anfangen, man könnte es noch besser machen.“ 

Dass Frauen auf dem Playboy-Cover Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist nichts Ungewöhnliches. Doch als Sila Sahin im Mai 2011 den Titel zierte, war das mediale Echo ungewöhnlich groß. Viele feierten die damalige GZSZ-Schauspielerin für ihre Aktaufnahmen, viele kritisierten sie aber auch enorm. Der Grund: Sahin ist Deutschtürkin und wurde von ihren muslimischen Eltern sehr streng erzogen. Im Playboy-Interview sagt sie: „Meine Eltern werden damit vermutlich irgendwie leben können. Mit meinen Großeltern, Tanten und Onkeln könnte es schwieriger werden. Aber das ist mir egal. Ich lasse mir nichts mehr sagen.“ Die Fotos seien ein Befreiungsschlag für sie gewesen.

Im November 2011 erweitert der deutsche Playboy sein Angebot und erstmals erscheint mit „How to be a Playboy“ ein Stil-Handbuch und Ratgeber-Heft aus der Playboy-Redaktion ganz ohne nackte Tatsachen. Statt knapp bekleideter Frauen blicken Männer-Ikonen vom Titel. Den Anfang macht Daniel Craig in seiner Rolle als James Bond, umgeben von unbekannten Schönheiten. Seit 2018 heißt das Magazin „How to be a Man“ und erscheint einmal im Jahr als Special Edition.

Ein Ruck ging durch Deutschlands Betten, nachdem E.L. James‘ Bestseller „50 Shades of Grey“ 2011 in die Buchhandlungen kam. Ein zweiter wirbelte die Laken dann auf, als die Verfilmung mit Dakota Johnson und Jamie Dornan 2015 über die Kinoleinwände flimmerte. Plötzlich war die Welt des BDSM kein geheimes Verlangen und kein Tabu mehr, sondern etwas, über das alle sprachen. Neu war die Vorliebe der Deutschen für Fesselspielchen und Co. dabei nicht, wie unsere Umfrage des Monats im Mai 2015 zeigte: Jede(r) Vierte hatte zu diesem Zeitpunkt schon mal Sadomaso-Sex. Übrigens: Die BDSM-Welle ebbte seither nicht mehr ab. Deswegen legten wir wenig später noch einen Soft-BDSM-Guide für Einsteiger nach.  

Bye Bye, Pam! Im März 2016 beendete Playboy-Ikone und „Baywatch“-Nixe Pamela Anderson eine Ära: Nackt und verführerisch strahlte sie den Lesern ein allerletztes Mal vom Titel entgegen. Der Grund: In den USA sollte es danach keine Nacktbilder mehr im Magazin geben und sie, die Gallionsfigur des Magazins, wurde dazu auserkoren, den Schlussstrich zu ziehen. Ihr großes Foto-Finale, das von Star-Fotografin Ellen von Unwerth inszeniert auch in der deutschen Ausgabe des Playboy gezeigt wurde, feierte die damals 48-Jährige in Hugh Hefners Playboy-Mansion in Los Angeles. 

Dass die Playboy-Macher nicht nur große Töne in die Tasten tippen, beweisen über die Jahre zahlreiche Redakteure. Sebastian Tromm wagt sich beim „Wingwalk“ über den Wolken auf die Tragflächen einer Doppeldecker-Maschine, Volontär Max Krones geht mit einem Red Bull Air Race-Jet in die Luft und steigt in den Ring, um gegen einen Kirmesboxer anzutreten. Reporter Alexander Neumann-Delbarre lässt sich auf einer einsamen Insel absetzen und wartet auf Freitag. Jüngste Highlights: Redakteur David Goller setzt sich in einen DTM-Rennwagen um auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings an seine Grenzen zu kommen und Mobility-Chef Michael Brunnbauer macht an Bord eines Airbus beim Zero-G-Flug im freien Fall Erfahrungen mit der Schwerelosigkeit.

Knapp 45 Jahre nach der deutschen Erstausgabe prangt auf dem Cover des Playboy ein neuer Slogan: Aus „Alles, was Männern Spaß macht“ wird mit der Januar-Ausgabe 2017 „Alles, was Männer lieben“. Warum? Weil echte Liebe mehr ist, als nur Spaßhaben, schreibt Playboy-Chefredakteur Florian Boitin in seinem Editorial. Eine Einstellung, die wir bis heute lieben und leben.  

Mit 91 Jahren stirbt Playboy-Gründer Hugh Hefner am 27. September 2017. Wir widmeten dem legendären Playboy-Macher eine eigene Sonderausgabe, in der wir Leben und Schaffen des Selfmade-Millionärs beleuchten. Angefangen in den 50ern, als Hefner mit magerem Startkapital die erste Ausgabe auf den Markt brachte bis zum Geburtstags-Interview, dass er dem deutschen Playboy zum 85. Geburtstag gab ist das Heft gespickt mit Highlights. Die 124 Seiten starke Ausgabe enthält mehr als 250 teils nie gesehene Fotos, einen Auszug aus der Autobiografie von Hugh Hefner über die Anfänge des Playboy und seine Liebeserklärung an Marilyn Monroe anlässlich ihres 25. Todestages.

Es war ein Cover, das Wellen schlug: Mit Giuliana Farfalla zierte erstmals eine Transfrau das Cover eines Playboy. Das heute 26-jährige Model kam als Junge zur Welt und wusste schon im Kindergartenalter, dass sie ein Mädchen sein wollte. Mit 21 Jahren zeigte sie sich der Welt in unserer Februar-Ausgabe 2018 als Frau. Ihr Auftritt fand international Beachtung und auch unsere Leser meldeten sich mit erhitzten Gemütern bei uns. Nicht alle zeigten sich, gelinde gesagt, begeistert – andere dafür umso ehrfürchtiger: Sie bewunderten Giulianas Mut und schrieben von eigenen Vorurteilen und Stereotypen, die durch das Shooting bekämpft und beseitigt wurden.

Inmitten von München und in Laufweite zur berühmten Oktoberfestwiese: Ab jetzt liegt genau hier die neue Heimat des deutschen Playboy. Nachdem das Magazin 30 Jahre von der Bauer Verlagsgruppe und ab 2003 bis Ende 2019 von der Playboy Publishing GmbH über Hubert Burda Media publiziert wurde, übernimmt jetzt die Kouneli Media GmbH. Mit dieser Firma, gegründet von Playboy-Chefredakteur Florian Boitin und Verlagsleiterin Myriam Karsch, ist das langjährige Führungs-Duo nun Lizenznehmer und Herausgeber des Magazins. Der Name ist übrigens Programm: Kouneli leitet sich vom griechischen Wort für „Hase“ ab. 

Sie liebt den DJ und die Menschen liebten sie! Laura Müller, die wunderschöne Ehefrau von Skandal-Schlager-Sänger Michael Wendler („Sie liebt den DJ“), zierte im Februar 2020 das Playboy-Cover. Ihre Aktaufnahmen, die Fotograf Thomas Fiedler in einer Traum-Villa auf Mallorca von ihr machte, wurden zum Mega-Hit. Jeder wollte die damals 19-Jährige so sehen, wie es sonst nur der Wendler darf. Kein Wunder also, dass die Ausgabe zu den meistverkauften der letzten fünf Jahre zählt und insbesondere digital wahnsinnige Erfolge erzielte.

„Mir ist es wichtig zu zeigen, dass man alles erreichen kann, wenn man etwas wirklich möchte. Es ist dabei vollkommen egal, was andere sagen. Und ich will mich aufgrund meiner Erkrankung nicht verstecken.“ Dieses Statement setzte die sehgeschädigte Schwimmerin Elena Semechin (geb. Krawzow), als sie sich im Oktober 2020 als erste Paralympics-Sportlerin überhaupt nackt auf dem deutschen Playboy zeigte und im sich Interview für mehr Zutrauen im Umgang mit körperlich Eingeschränkten und gegen die Bevormundung der Frau aussprach.

In unserer Mai-Ausgabe 2021 zeigt Curvy-Model Hayley Hasselhoff, Tochter des weltberühmten Sängers und Schauspielers David Hasselhoff, es allen. Mit ihren Akten öffnet sie Frauen wie Männern die Augen: für Schönheit und Sex, die weder feste Regeln noch bestimmte Maße brauchen. „Ich möchte zeigen, dass wir Frauen die Power haben, unsere Körper zu lieben, ohne dabei auf Schönheitsideale Rücksicht zu nehmen. Das Cover ist für all die Frauen da draußen, die kurviger sind und ihre Körper oder ihre Lust infrage gestellt haben!“, sagt die Schönheit im Interview.

Im September 1996 war 68er-Ikone und Sex-Symbol Uschi Obermaier mit 50 Jahren auf dem deutschen Playboy-Cover zu bewundern. Im Oktober 2021 – pünktlich zu ihrem 75. Geburtstag – meldete sie sich mit einem Interview zurück. Ein Interview, in dem das ehemalige Supermodel erzählte, wie sie über ihr bewegtes Leben und ihre großen Lieben denkt und darüber spricht, was sie jungen Frauen gerne mitgeben möchte. Unter anderem heißt es im Interview: „Ich habe ein ganz großes Anliegen: Mädels, kritisiert euch selbst nicht so viel.“

Zum 60. Geburtstag der Band sind die Stones auch in Deutschland, um ihr Bühnenjubiläum mit den Fans zu feiern. Kurz vorher bitten wir einen der Ur-Stones zum exklusiven Gespräch und sprechen mit Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards übers Älter werden, den Tod von Schlagzeuger Charlie Watts und Richards langen Weg raus aus den Drogen. Die Stones-Tour wird von begeisterten Fans und auch von den Kritikern gefeiert. Einzig die Corona-Erkrankung von Mick Jagger sorgt zwischenzeitlich für eine Zwangspause der Band. Doch die Stones sind es gewohnt auch einzustecken, wie Richards in unserem Interview erzählt und sagt: „Ich gehe nicht besonders schnell kaputt“.

50 Jahre. Fünf Jahrzehnte. Ein halbes Jahrhundert. Wir feiern unser Jubiläum auf eine Art, die es so noch nie gegeben hat: Unsere August-Ausgabe erscheint mit 50 unterschiedlichen Covern – gestaltet von namhaften Künstlern aller Metiers, von Fotografie über Malerei bis Performance Art. Diese hatten dabei nur eine Vorgabe: Mit ihrem Cover den deutschen Playboy zu feiern. Die Werkschau gibt’s jetzt in der neuen Ausgabe – geziert von einem Titelblatt Ihrer Wahl. Auf die nächsten 50 Jahre. Cheers!