Aus dem heimlichen Mitschnitt eines Gesprächs von Donald Trump und dessen Ex-Anwalt Michael Cohen über eine mögliche Zahlung an ein früheres Playmate sind Details bekanntgeworden. Der TV-Sender CNN veröffentlichte die Aufnahme von 2016 am Dienstagabend. Darin ist zu hören, wie Trump und sein langjähriger Anwalt Michael Cohen sich über den Rechtekauf an einer Geschichte mit dem Playboy-Model Karen McDougal unterhalten.
McDougal hatte angegeben, 2006, kurz nach Trumps Hochzeit mit Melania, eine fast ein Jahr dauernde Affäre mit Trump gehabt zu haben.
Einmal sagt Trump in der Aufnahme „in bar bezahlen“, woraufhin Cohen sofort sagt „nein, nein“ und denn wieder Trump „Scheck“ sagt. Außerdem ist zu hören, wie Cohen die Gründung einer Firma vorschlägt, „für den Transfer der ganzen Informationen bezüglich unseres Freundes David“. Mit David ist möglicherweise David Pecker gemeint, Trumps Freund und Chef der American Media Inc., dem Mutterkonzern der Zeitschrift „National Enquirer“.
American Media Inc. hatte McDougal 150.000 Dollar für ihre Geschichte über eine angebliche Affäre mit Trump im Jahr 2006 gezahlt. Der „National Enquirer“ jedoch veröffentlichte diese Geschichte nie und ließ sie stattdessen in der Schublade. Ein Vorgehen, das in der Zeitschriftenbranche als „Catch and Kill“ bezeichnet wird, weil es nicht zur Veröffentlichung kommt, aber der Geschichtenerzähler dennoch seine weiteren Rechte daran einbüßt. Trump streitet ab, dass die beiden je eine Affäre hatten.
Von Juni 2006 bis April 2007 soll die intime Liaison angedauert haben. Kennengelernt haben sich McDougal und Trump in Hugh Hefners Playboy Mansion, wo Trump eine Folge seiner TV-Show "The Apprentice" drehte. Nach dem ersten Treffen soll der amtierende US-Präsident versucht haben, die heute 47-Jährige für den Sex zu bezahlen. "Es hat mich verletzt, dass er mich in diesem Licht sah", sagte McDougal im CNN-Interview. Als sie das Geld ablehnte, soll Trump erwidert haben: "Oh, du bist wirklich besonders."
„Bezahl' nicht in bar ... Scheck“
In der vergangenen Woche hatte Trumps Anwalt Rudy Giuliani gesagt, die Tonaufnahme werde beweisen, dass der heutige Präsident eine korrekte Bezahlung per Scheck gewollt habe. Er lieferte CNN ein Transkript, laut dem Trump Cohen gesagt haben soll: „Bezahl' nicht in bar ... Scheck.“ Der Nachrichtenagentur AP sagte Giuliani, das Transkript gebe das aufgezeichnete Gespräch angemessen wider: Trump habe nicht in bar zahlen wollen und das Gegenteil nahezulegen, sei lächerlich. Er wisse nicht, ob Cohen jemals ans Barbezahlen für die Geschichte gedacht habe, Trump jedenfalls habe das „nie getan“.
(mm/dpa/red)
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