Die Jahrhundertfrau: Gitta Saxx wird 60!

Sie ist die „Mutter aller Playmates“ und eine Ikone des deutschen Playboy: Jahrhundertplaymate Gitta Saxx
Credit: Gabo
Sie ist die „Mutter aller Playmates“ und eine Ikone des deutschen Playboy: Jahrhundertplaymate Gitta Saxx
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Vor 25 Jahren kürten unsere Leser Gitta Saxx zur Playmate des Jahrhunderts – und am 22. Januar wird die Jahrhundertschönste unglaubliche 60 Jahre alt. Zum großen Jubiläum verrät uns die schwäbische Playboy-Ikone als Blende 6 unserer aktuellen Ausgabe, was sie im Leben gelernt hat

Von: Florian Boitin
22.01.25
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Gitta und ich, der Playboy-Chefredakteur, kennen und schätzen uns schon seit mehr als 25 Jahren. Am 22. Januar feiert die Jahrhundertfrau jetzt ihren 60. Geburtstag. Nicht zu glauben. Höchste Zeit für ein offenes Gespräch.

Gitta, du feierst neben deinem Geburtstag auch ein großes Jubiläum: 25 Jahre Playmate des Jahrhunderts. Welcher der beiden Anlässe beschäftigt dich mehr?

Das hält sich die Waage. Als Frau plötzlich eine Sechs vor dem Alter zu haben, beschäftigt mich schon. Ich müsste lügen, wenn es nicht so wäre. Ich definiere mich ja doch schon viele Jahre, beruflich gesehen, auch über mein Aussehen. Ich fühle mich aber fit und irgendwie al­ter­slos. Und auf das 25. „Playmate des Jahrhunderts“-Jubiläum bin ich schon richtig stolz! Unfassbar, wie schnell die Zeit verging.

Wie hast du dich in den letzten 25 Jahren verändert?

Was sich damals ja von einem auf den anderen Tag änderte, war, dass ich plötzlich eine öffentliche Person wurde. Noch in derselben Woche, in der ich zur Jahrhundert-Play­mate gekürt wurde, saß ich plötzlich bei Harald Schmidt im Fernsehen. Als Gast in einer Sendung, die ich selbst immer geschaut habe. Und aufgrund der Playboy-Bekanntheit bekam ich immer mehr Model-Verträge. Das war schon „life changing“.

Du bist im schwäbischen Schramberg aufgewachsen – bei Pflegeeltern. Deinen marokkanischen Vater hast du erst sehr viel später kennengelernt. Aufgrund deiner Gene sahst du anders aus als die Kinder in deiner direkten Nachbarschaft. Deine Oma nannte dich schon mal einen „kleinen schwarzen Deibel“. Warst du sonst jemals mit Rassismus konfrontiert?

Dass ich anders aussah, habe ich so gar nicht wahrgenommen, eher schon, dass ich nicht in einer „normalen“ Familie aufgewachsen bin – meine Mama war alleinerziehend. Und das in den 1960er-Jahren … Ich habe mich deshalb öfter ausgeschlossen gefühlt. Es war aber wohl vor allem meine Oma, die mich spüren ließ, anders zu sein. Es gab da besagte Situation, als sie das mit dem „schwarzen Deibel“ zu mir gesagt hat. Wütend habe ich anschließend mit dem Fuß die Balkontür eingetreten. Du kannst dir vorstellen, was dann los war …

1988, mit der Wahl zur Playmate des Jahres, begann deine Reise zu den Sternen: Abschließend wurdest du als Model für internationale Kampagnen gebucht, warst auf Titelseiten von Modezeitschriften zu sehen, hattest TV-Auftritte. Du bist um die Welt gejettet, wurdest von Prinz Albert nach Monte Carlo eingeladen, feiertest Partys mit Kylie Minogue und Boris Becker …

Ja, Wahnsinn. Da stehst du bei einer Filmpremiere plötzlich neben Nicole Kidman und trinkst den gleichen Champagner. Ich bin wirklich für jeden Moment dankbar. Das alles hatte mir Playboy ja erst ermöglicht. Plötzlich durfte ich als Fotomodell um die ganze Welt reisen, zu Shootings nach Hawaii. An Orte, an die man sonst im Leben vielleicht nie hinkommt. Ich habe dadurch aber auch gelernt, vor nichts mehr Angst zu haben und nichts mehr als fremd zu empfinden.

Gehört definitiv zu den schönsten Stars, die es im Playboy je zu sehen gab: unsere Playmate des Jahrhunderts, Gitta Saxx – hier im November 2018.
Credit: Gabo

Und du hast in dieser Zeit auch berühmte Männer kennengelernt. Den Musiker Prince zum Beispiel …

Oh ja. Ich durfte mal zu einem Private Concert kommen und habe dann, irgendwie vollkommen intuitiv, Prince meine Visitenkarte zugesteckt. Nicht mit der Absicht, ihn zu daten, ich wollte damals Sängerin werden. Was soll ich sagen? Nach dem Konzert rief mich der Manager an und ließ mich zum Hotel bringen, in dem Prince logierte. Da saß ich dann also bei Prince auf dem Sofa.

Und was passierte dann?

Ich muss gestehen, ich war unfassbar aufgeregt. Ich saß da wie ein kleines Kind und brachte kein Wort heraus. Das war jedenfalls ein ziemlich peinlicher Moment. Das mit der Gesangskarriere hatte sich dann erledigt, und so bin ich eben DJ geworden (lacht).

Ihr wart aber nur zu zweit in seinem Hotelzimmer?

Ja, er hatte vorher natürlich gefragt, ob ich von der Presse bin. Er war schon sehr vorsichtig. Die Geschichte geht aber noch weiter. Zufällig war ich kurze Zeit später für ein Shooting in Stuttgart. Und Prince spielte dort wieder ein Konzert. Ich bin also wieder hin, stand vorne an der Bühne. Er hat mich gesehen und für das letzte Lied rauf auf die Bühne geholt.

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Nachdem du Prince hast abblitzen lassen, warst du plötzlich „in love“ mit dem Hollywood-Schauspieler Joseph Fiennes …

Ja, ich hatte ein Shooting in Bayreuth und übernachtete da in einer kleinen Pension. Hinter mir standen an der Rezeption drei Mönche. Ich drehe mich um und denke mir, „What?“, der eine sieht ja aus wie Joseph Fiennes! Ich fand den immer schon toll (lacht). Am nächsten Tag beim Frühstück entdecke ich auf meinem Platz einen handgeschriebenen Zettel. Darauf stand: „Do you wanna go for dinner with me? Joe“ und seine Nummer. Fiennes hat damals in Deutschland „Luther“ gedreht, und ja, wir waren danach eine ganze Weile ein Paar. Das ging über ein paar Monate, dann ist er wieder weitergezogen ...

Kurz nach deiner Wahl zur Playmate des Jahrhunderts bist du allerdings in eine existenzielle Krise geschlittert. Hattest große finanzielle Probleme. Was war passiert?

Das stimmt. Es gab Momente, da wusste ich nicht, wie ich meine Miete zahlen soll.


 

Du bist damals an den Falschen geraten …

Ich hatte damals gesundheitliche Probleme, ständig Kopfschmerzen und so. Da wurde mir ein Mann vorgestellt, ich nenne ihn „meinen Guru“, der angab, über alternative Medizin Bescheid zu wissen. Wir haben uns angefreundet. Dann hat er nach und nach immer mehr Besitz von meinem Leben ergriffen. Er sagte, er könne mir auch in beruflichen Dingen helfen. Er wolle mich beschützen, auch vor anderen Menschen. Schließlich zog er bei mir ein. Wir waren nie intim, aber er kontrollierte mein ganzes Leben.

Wie hast du diese Situation erlebt?

Ich habe darüber in der Öffentlichkeit noch nie im Detail gesprochen. Ich kann nur sagen, es war die absolute Hölle! Ich hatte irgendwann kein Geld mehr, musste Privat­insolvenz anmelden. Das alles hat Spuren auf meiner Seele hinterlassen, mir aber auch körperlich zugesetzt. Noch heute habe ich, wenn ich Geld bekomme, immer Angst, es gleich wieder zu verlieren. Dieser Mensch hat mich, man muss es so hart formulieren, über Jahre „seelisch vergewaltigt“.

Wie hast du dich aus dieser Lebenskrise herausgekämpft? Was gab dir Kraft und Lebensmut?

Ganz klar, mein Glaube.

Bist du durch das Erlebte religiös geworden?

Das hat meinen Glauben auf jeden Fall gestärkt. Ich bin durch meine Mama, die für die Kirche gearbeitet hat, schon gläubig aufgewachsen. Aber ich habe die Kirche nie als wirklich sehr freundlich wahrgenommen. Schließlich hatte der Pfarrer meiner Mutter gekündigt, als sie mich auf die Welt brachte. Ich würde mich heute als gläubig bezeichnen, nicht als religiös.

Wer hat dir sonst noch aus der Krise geholfen?

Ich weiß, dass ich das selber geschafft habe. Ich selber! Und zwar dadurch, dass ich damals für mich die Entscheidung getroffen hatte, jetzt ist es vorbei! Das Kapitel ist endgültig abgeschlossen!

Sprechen wir über heute. Du warst schon in der ganzen Welt zu Hause. Heute lebst du auch auf Mallorca. Warum eigentlich?

Ich pendle zwischen Berlin und Mallorca. Die Insel war immer schon mein Traum. Als Model hatte ich oft Shootings dort. Inzwischen habe ich auch schon einen schönen Freundeskreis dort, lerne die spanische Kultur kennen, gehe oft in Tapas-Bars. Am Ballermann dagegen sieht man mich eher selten (lacht).

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Gitta Saxx. 1988 brachte sie als 23-Jährige die Playboy-Leser zum Träumen, im Jahr 2000 wurde sie zur Playmate des Jahrhunderts gewählt. In Rom haben wir sie nun wieder getroffen – die ewige Schönheit

Du bist aktuell Single, hast aber natürlich viele Männer gedatet in deinem Leben. Warum war der Mann fürs Leben noch nicht darunter?

Gute Frage. Vermutlich stimmte das Timing nie. Ich war meist mit jüngeren Männern zusammen, war dann oft noch nicht bereit, eine Familie zu gründen. Und ich habe nie gedacht, oh, das könnte jetzt aber der Vater meiner Kinder sein.  Auch Heiraten war bei mir nie auf dem Schirm. Als Single wird man heute schon fast stigmatisiert. Was ist eigentlich schlimm daran zu sagen, man ist nicht in einer festen Partnerschaft? Es gibt nun mal Menschen mit verschiedenen Lebensentwürfen.

Worauf achtest du heute bei Männern? Was ist dir wichtig?

Ich lasse mich heute nicht mehr so schnell auf eine Affäre ein. Das heißt aber natürlich nicht, dass ich jetzt für immer und ewig Single bleiben will. Ich möchte auch weiterhin meine Erotik ausleben. Aber mir ist wichtig, dass das Gesamtpaket passt. Man sollte sich gegenseitig optisch ansprechend finden, man sollte aber natürlich auch gemeinsame Interessen haben. Schau mal, mein Leben war wirklich bunt. Also sollte es ein Mann sein, der auch ein buntes Leben gelebt hat. Gerne auch schon eine Beziehung hatte, mit Kindern, wo das alles geklärt ist.

Was ist denn für dich ein No-Go bei Männern?

Wenn er zu eifersüchtig ist. Ich mag es, wenn er sich seiner selbst bewusst ist. Kein Narzisst. Aber ein gesundes Selbstbewusstsein ist sexy.

Was würdest du mit 60 der jungen Gitta von vor 30 Jahren raten?

Der wichtigste Rat wäre: Schenk dein Geld nicht her. Behalte dein Geld, oder leg es an. Ich bin nicht geldgeil, ganz und gar nicht. Es geht um den richtigen Umgang damit. Als Zweites würde ich sagen, du kannst alles schaffen, was du dir wünschst. Und ich würde meinem jungen Ich sagen, dass es einfach ein wertvoller Mensch ist. Ich glaube, das ist das Schönste, was man einem Kind mitgeben kann.

Welchen Lebenstraum möchtest du dir noch erfüllen?

Ich sehe mich auf jeden Fall auf Mallorca mit meinen lieben Freunden und gerne mit einem Partner in einer glücklichen Beziehung, gesund und zufrieden. Mein beruflicher Wunsch ist es, noch viele Jahre als DJ zu arbeiten, aber auch meine eigene Longevity-Linie zu etablieren. Denn ausruhen werde ich mich mit 60 noch lange nicht! Und, klar, ein weiteres Playboy-Shooting wäre natürlich auch ein Traum (lacht).

„Playmate des Jahrhunderts“ Gitta Saxx wird 60: Mit All Access ihre schönsten Bilder sehen

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