Auf zum Wein-Gipfel: Die besten Weine aus Südtirol


Südtiroler Wein ist frisch und elegant, nicht opulent, hat eine gewisse Würze und Salzigkeit“, erklärt Willi Stürz, Kellermeister der Kellerei Tramin. Vor allem die klimatischen Einflüsse des Anbaugebiets sieht der Experte, der für herausragende Cuvées und Gewürztraminer bekannt ist 2021 sogar vom „Gault & Millau“ als „Weinpersönlichkeit des Jahres“ ausgezeichnet wurde, als die Stärken Südtirols: „Wir haben zwei sehr wichtige klimatische Einflüsse: mediterrane und alpine. Wir haben viel Sonnenschein, aber durch die Fallwinde an den Berghängen auch viele kühle Nächte. Das sind ideale Voraussetzungen für Trauben von höchster Qualität. Wir besitzen zudem eine außergewöhnliche Vielfalt an Bodenbeschaffenheiten und Höhenlagen, die sich von 200 bis 1000 Meter Höhe erstrecken mit Ausrichtungen in alle Himmelsrichtungen.“
Winzer könnten so viele verschiedene Rebsorten anbauen. „Das Spektrum ist breit gefächert. Wir haben einerseits autochthone, also einheimische Sorten wie Vernatsch und Lagrein – beim Gewürztraminer ist die Herkunft noch nicht ganz geklärt, der Name stammt aber eindeutig aus Südtirol. Zusätzlich kultivieren wir mehrere internationale Rebsorten. Diese hatte vor mehr als 150 Jahren der agronomisch sehr interessierte österreichische Erzherzog Johann aus Frankreich in die Region gebracht.“
Diese Vielfalt macht sich auch im Angebot bemerkbar. Doch keine Sorge: Mit diesen 7 Top-Weinen aus Südtirol liegen Sie auf keinen Fall daneben.
Weine aus Südtirol: 7 Flaschen, die Sie probieren sollten
1. Der Blauburgunder: „Barthenau Vigna S. Urbano 2016“ (Josef Hofstätter)
Die Sorte Blauburgunder kam vor etwa 150 Jahren nach Südtirol, seit rund 30 Jahren wachsen ihre Rebflächen stetig an. Mazon ist die bekannteste Blauburgunder-Lage, von der auch dieser Spitzenwein stammt. Er hat viele Gerbstoffe, die anfangs etwas Zeit brauchen, dann aber mit viel Balance und kräftiger Aromatik belohnen. (59 Euro, superiore.de)

2. Die Cuvée: Appius 2018 (Kellerei St. Michael)
Komplex und dicht, verschnitten aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Grigio, Weißburgunder sowie Sauvignon Blanc: Der prämierte Weiße ist ein Paradevertreter Südtiroler Eleganz – und sicher kein Einsteiger-wein. Ausgebaut vom legendären Hans Terzer in einer der besten Genossenschaftskellereien Italiens. Gerne auch etwas länger lagern! (135 Euro, shop.stmichael.it)

3. Der Weißburgunder: „Vorberg Riserva 2020“ (Kellerei Terlan)
Der feine Weißburgunder ist in Südtirol unter den Weißweinen ein beliebter und viel getrunkener Alltagstropfen. Der im Holzfass ausgebaute Wein der Kellerei Terlan bringt nicht nur Finesse, sondern auch viel Kraft, Komplexität und eine schöne salzige Note mit. Ein perfekter Begleiter für Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. (28 Euro, superiore.de)

4. Der Gewürztraminer: „Nussbaumer“ (Kellerei Tramin)
Mit der genauen Herkunft des Gewürztraminers beschäftigen sich noch heute Experten – benannt ist er nach dem Ort Tramin, eine halbe Autostunde südlich der Landeshauptstadt Bozen. Der von Willi Stürz gekelterte Rebsorten-Vertreter gilt als meistprämierter Italiens. (60,50 Euro, shop.cantinatramin.it)

5. Der Lagrein: „Taber Lagrein Riserva 2020“ (Kellerei Bozen)
Der Lagrein ist ein echter einheimischer Wein: Früher diente er als Verschnittwein für den Vernatsch, seit den 80ern ist er solo auf seinem Siegeszug unterwegs. Sein Zentrum liegt rund um Bozen, die dortige Lage Gries ist eine der wärmsten Südtirols – und Ursprung dieses samtigen, fruchtigen Kraftpakets. (47 Euro, shop.kellereibozen.com)

6. Der Chardonnay: „Sophie 2021“ (Weingut Manincor)
Ein nicht ganz sortenreiner Chardonnay (mit 4 % Viognier und 2 % Sauvignon), der biodynamisch angebaut, spontan vergoren und im Keller lange auf der Hefe verfeinert wurde. Reif, fruchtig und mineralisch, zugleich kräftig und filigran – insgesamt sehr schön ausbalanciert. Passt gut zu Schalen- und Krustentieren, Geflügel und kräftigem Käse. (39 Euro, manincor.com)

7. Der Sauvignon: „Lafóa 2021“ (Kellerei Schreckbichl)
Ob der Sauvignon Blanc vor 150 Jahren oder erst später nach Südtirol kam, ist nicht ganz geklärt. Die Rebsorte und vor allem dieser Vertreter sind aber vergleichsweise laut und auffällig durch exotische Fruchtnoten, kombiniert mit Johannisbeere und Holunder. Grüne Fruchtaromen dagegen werden Sie nicht finden, denn die Trauben sind sehr reif. (27 Euro, pursuedtirol.com)
