Mit der Haltungskampagne „Ein Europa. Ein Gefühl. Ein Fußball – Diversität im Fußball“ hat der deutsche Automobil-Hersteller Volkswagen die Bühne der EURO 2024 genutzt, um für die gegen Stereotype und Vorurteile zu kämpfen. Mistreiter sind die Europameisterinnen Almuth Schult und Lena Goeßling sowie die ehemaligen Profis und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und Gerald Asamoah sowie die
Letzterer versuchte sich zusammen mit Ex-Nationalspielerin und Europameisterin Lena Goeßling im Blindenfußball. Unter der Leitung Alexander Fangmann, dem Kapitän der deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft, wagten sich die beiden auf ungewohntes Terrain. Mit Augenbinde versuchten sie sich am Ball und auf dem Feld zu orientieren. „Man unterschätzt das vollkommen, ich ziehe meinen Hut davor, was die Jungs und Mädels hier machen! Ich kann jedem empfehlen, das mal selbst auszuprobieren und diese Perspektive einzunehmen!“
Gerald Asamoah: „Wir sind bunt und das macht mich stolz!“
Gerald Asamoah sprach auch über seine persönlichen Erfahrungen mit Rassismus im Fußball, aber auch die Chance von gelungener Integration: „Ich finde es sehr, sehr gut, dass sich die Jungs als Deutsche fühlen. Sie sind hier geboren, es ist egal, wie man aussieht. Sie sind bereit, dem Land etwas zurückzugeben.“ Die Entwicklung in der Nationalmannschaft sieht er positiv: „Ich war damals der einzige Schwarze, als ich im Kader der DFB-Elf stand. Heute hast du da Leute wie Rüdiger, Tah und Leroy Sané – das macht uns aus. Wir sind bunt und das macht mich stolz! Das muss die Normalität sein. Es macht mich stolz, zu sehen, dass die Jungs erfolgreich sind!“
Lena Goeßling und Almuth Schult, die 2013 die Europameisterschaft mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gewannen, sprachen im Zuge der Kampagne über die Entwicklung des Frauenfußballs. Lange Zeit galt dieser in der öffentlichen Wahrnehmung als Nischensport, ehe in den letzten Jahren die Popularität immer weiter wuchs. Almuth Schult, die während der EURO 2024 auch als Expertin im Fernsehen zu sehen war, sprach zudem über die Vereinbarkeit von Profi-Sport und der Rolle als Mutter.
Schult gilt als Vorreiterin und sprach das Thema nach ihren eigenen Schwangerschaften konkret an. Regelungen zu Mutterschutz und Stillmöglichkeiten etwa, wurden auch dank Schult in den vergangenen Jahren von Vereinen und Verbänden neu verhandelt.
Thomas Hitzlsperger: „Vielfalt ist ein positiver Beitrag für unsere Gesellschaft“
Schults TV-Kollege, der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger stand 2014, kurz nach seinem Karriereende, im Mittelpunkt der Öffentlichkeit, als dieser in einem Interview mit der „Zeit“ sein Coming-Out verkündete. Ein Novum im deutschen Profifußball. Auch er machte im Zuge der VW-Kampagne „Ein Europa. Ein Gefühl. Ein Fußball – Diversität im Fußball“ auf die Wichtigkeit von Dialog in Sachen Inklusion und Vielfacht aufmerksam.
„Erstmal geht es darum, überhaupt zu verstehen, was Vielfalt überhaupt bedeutet. Warum reden wir darüber, warum ist das wichtig? Vielfalt ist ein positiver Beitrag für unsere Gesellschaft. Dann kann man sich damit beschäftigen, was man persönlich machen kann“, erklärte Hitzlsperger und erklärte, wichtig sei dabei, nicht nur an sich zu denken, „sondern an Minderheiten und zu fragen ‚Warum haben Minderheiten Schwierigkeiten? Und was kann ich dafür tun, dass es besser wird?‘“
Hitzlsperger bestritt zwischen 2004 und 2010 für die deutsche Auswahl 52 Spiele und stand 2008 im EM-Finale von Wien, in dem die Nationalmannschaft auf Spanien traf. Über das Endspiel gegen Spanien sagte er: „Ich war sehr angespannt! Gegen so eine gute Mannschaft wie Spanien im EM-Finale zu stehen, war eine Riesenherausforderung.“ Deutschland unterlag den Spaniern damals mit 0:1, für Hitzlsperger eine Enttäuschung, wie er erklärt: „Wir mussten aber erkennen, dass die Spanier zu der Zeit sehr, sehr gut waren. Es war aber eine schöne, erfolgreiche sportliche Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke!“
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