„Formula 1: Drive to Survive“ ist zurück: Was die Formel 1 der Netflix-Serie verdankt


Wer wissen will, die erfolgreich die Formel 1 gerade ist, muss sich nur folgende Zahlen auf der Zunge zergehen lassen: Als 2023 das erste Rennen der Serie in Las Vegas stattfand, spülte es 1,5 Milliarden Dollar in die Kassen der Stadt der Sünde. Zum Vergleich: Der Superbowl, der nur ein Jahr später in Las Vegas stattfand, spielte eine halbe Milliarde weniger ein.
Nicht zuletzt der Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ hat es die Formel 1 zu verdanken, nach einem absoluten Tiefpunkt um das Jahr 2017 nun erfolgreicher als jemals zuvor zu sein – aus diesen 5 Gründen.
Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“: Darum macht sie die Formel 1 erfolgreicher
1. Sie eröffnet den Blick hinter die Kulissen
Seit der ersten Staffel der Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ bekommen Formel-1- und Serien-Fans einen völlig neuen Zugang zur Rennserie. Statt nüchterner Berichterstattung im Stil einer ARD-Doku wirkt die Formel 1 bei Netflix mehr wie eine Folge „Game of Thrones“: Zehn mächtige Häuser kämpfen mit ihren Teamchefs und Fahrern um die Verteilung und den Erhalt von Macht und Ressourcen. Und natürlich um das Podium und den Weltmeistertitel.
Plötzlich war die Formel 1 nicht mehr dieser Altherrenclub, bei dem über Reifenstrategien und aerodynamische DRS-Systeme gefachsimpelt wurde. Stattdessen eröffnete die Serie den Blick hinter die Kulissen – und machte damit Legionen neuer Fans mit einem Sport bekannt, der mehr von Persönlichkeiten und Dramen als von Fahrzeugen und Technologie geprägt wurde.
2. Sie erzählt jede Folge als abgeschlossene Geschichte
Statt eine Staffel chronologisch aufzubauen, erzählt jede Episode eine individuelle Geschichte. So wird in einer Folge die Beziehung zwischen Lawrence und Lance Stroll thematisiert – Eine Geschichte von einem Vater, der seinem Sohn mit Aston Martin einen eigenen Formel-1-Stall gekauft hat, aber im Gegenzug jetzt auch erwartet, dass der Sohn endlich einen Titel holt. In einer weiteren der Konkurrenzkampf der beiden französischen Fahrer Gasly und Ocon, die nur 20 Kilometer voneinander entfernt aufgewachsen sind und plötzlich im selben Formel-1-Team um die Vorherrschaft kämpfen müssen. Auch dem (damals noch nicht besiegelten) Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari und dem damit einhergehenden Verrat an seinem Mentor, dem Mercedes-Teamchef Toto Wolff wurde eine Folge gewidmet.
3. In ihr sprechen die wichtigsten Player
Ausgerechnet die großen Teams wie Mercedes und Ferrari wollten eigentlich gar kein Teil der Netflix-Produktion sein. So hatte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff eigentlich gegen ein Mitwirken entschieden, dann aber gesehen, wie gut die Serie dem Sport tut – und seine Meinung revidiert.
4. Sie erreicht ein völlig neues Publikum
Nicht jeder, der die Netflix-Serie guckt, war vorher ein Formel-1-Fan. Mittlerweile hat „Drive to Survive“ in 61 Ländern die Top Ten der Netflix-Charts erreicht und zählt zu den erfolgreichsten Formaten des Streaming-Dienstes.
5. Sie inspiriert Hollwood
Auch Hollywood schielt nach dem Erfolg der Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ wieder auf die Rennstrecke. So wird für diesen Sommer der Film „F1“ mit Brad Pitt in der Hauptrolle in den Kinos erwartet.
Viele Szenen des Films wurden während der realen Rennen in Ungarn, Italien oder Abu Dhabi gedreht, sodass auch echte Rennfahrer im Film zu sehen sein werden. Einer der Produzenten des Films ist übrigens Lewis Hamilton. Er soll sicherstellen, dass der Rennsport möglichst realistisch dargestellt wird.
Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“: Das erwartet uns in Staffel 7
Das unkonventionelle Storytelling-Konzept bleibt uns auch erhalten, wenn am 7. März die in Staffel 7 von „Formula 1: Drive to Survive“ auf Netflix startet: Jede Episode erzählt weiterhin ihre eigene, in sich abgeschlossene Geschichte.
Eines der wohl meist erwarteten und spannendsten Themen macht sich direkt die erste Folge „Business as usual“ zu eigen: den Team-Wechsel vom siebenfachen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari. Zwar fährt der Brite erst ab dieser Saison für die Scuderia, doch schon die Ankündigung des Wechsels führte zu reichlich Spannungen innerhalb des Mercedes-Teams in der letzten Saison, die von Netflix begleitet wurde. Auch die Regelung der Nachfolge von Hamilton im Team Mercedes wird in Staffel 7 von „Formula 1: Drive to Survive“ wohl Thema sein. Genug Stoff für einen vielversprechenden Staffel-Start.
Eine weitere Folge der Netflix-Serie behandelt die Suche von Carlos Sainz nach einem neuen Team – schließlich ist er der Pilot, der von Hamilton bei Ferrari verdrängt worden ist. Dass er in dieser Saison für das britische Traditionsteam Williams fahren wird, wissen wir schon, doch die neue Staffel erzählt uns die Geschichte hinter der Suche.
Ebenfalls spannend ist die Geschichte Rund um die beiden (eigentlich) befreundeten Fahrer Max Verstappen und Lando Norris. Verstappen als unangefochtener Red-Bull-Champion und Norris als aufstrebender McLaren-Underdog liefern sich in der Folge mit dem bezeichnenden Namen „Frenemies“ einen harten Konkurrenzkampf, der sich in der Saison 2025 wohl nur noch intensivieren wird. Highlights der vergangenen Saison – etwa der erste Sieg eines Monegassen beim Grand-Prix im eigenen Land, die atemberaubende Stimmung und der psychische Druck, der dabei auf Charles Leclerc gelastet haben muss – werden in Staffel 7 von „Formula 1: Drive to Survive“ ebenfalls nicht fehlen.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Themen und Diskussionen sind „Business as usual“ in der Formel 1, doch die Spannungskurve zeigt auch in der Staffel 7 des Netflix-Erfolgs keinerlei Zeichen von Abriss.