Es gibt kaum ein Setting, das Freunde von First-Person-Shootern noch nicht zu genüge erkundet haben. Auf der einen Seite stehen die realen Szenarien, wie der zweite Weltkrieg oder der Vietnamkrieg. Auf der anderen Seite stehen fiktive Welten, basierend auf futuristischen Fantasien. Die Battlefield-Serie hat sich in ihrem mittlerweile 15-jährigem Bestehen so gut wie jedem dieser möglichen Settings gewidmet. Eine Ausnahme bildete bisher der 1. Weltkrieg. Generell wurde dieser in der Videospielgeschichte weit seltener aufgearbeitet als viele andere Konflikte mir realem Bezug.
Spielt man Battlefield 1, fragt man sich schon, warum der erste Weltkrieg von Entwicklungsstudios bisher nahezu durchgehend ignoriert wurde. Das neueste Spiel aus dem Hause DICE bietet eine Vielfalt an, Klassen, Waffen, Fahrzeugen und Schauplätzen, dass es eine wahre Freude ist. Gleichzeitig gelingt es den Machern, die verschiedenen Parteien fair auszubalancieren. Der Mehrspielermodus war bisher immer zentraler Punkt der Battlefield-Reihe. Allerdings hat sich DICE dieses mal auch in Sachen Singleplayer-Kampagne erheblich ins Zeug gelegt.
So erfahren wir im Einzelspielermodus das grausame und brutale Gesicht des Krieges. Die Grausamkeit der Tötungsmaschinerie wird bereits vor dem Start aufgegriffen. Zu Beginn sind folgende kalte aber ehrliche Worte zu lesen: "Du wirst vermutlich nicht überleben". Bei all dem vermittelten Spielspaß gelingt es Battlefield 1, die realen Ereignisse aufzuarbeiten und auch jüngere Generationen an die Schrecken des Krieges zu erinnern. So spielen wir in der Kampagne nicht den einen Helden, sondern schlüpfen in die Rolle von vielen unterschiedlichen Protagonisten des Krieges.
Kernstück des Spiels ist natürlich auch in Battlefield 1 der Multiplayer-Modus. Bis zu 64 Spieler treten in unterschiedlichsten Schauplätzen gegeneinander an. Egal ob in den Alpen zwischen Österreich und Italien, in der Wüste Afrikas oder in französischen Dörfern – die virtuellen Spielfelder sind so abwechslungsreich wie schön. Zwar bietet Battlefield 1 keinen Quantensprung in Sachen Grafik, dieser ist aber auch gar nicht nötig. Die bewährte Frostbite-Grafikengine sorgt auch hier für glaubhafte Umgebung, wunderschöne Natur und wechselnde Wetterbedingungen.
Im Online-Spiel haben wir die Wahl zwischen vier Klassen: Infanterist (Sturmsoldat), Sanitäter, Scharfschütze (Späher) und Versorgungssoldat. Diese haben natürlich alle ihre Vor- und Nachteile. Der größte Spaß kommt aber erst auf, wenn sich mehrere Spieler in Trupps zusammenschließen. Bis zu fünf Spieler können sich als Team zusammenschließen und mittels Voice-Chat kommunizieren.
Fazit: Entwickler DICE ist es gelungen, das bewährte Battlefield-Prinzip auch auf ein "neues" Setting wie den ersten Weltkrieg anzuwenden. Heraus kommt dabei der Multiplayer-Shooter des Jahres. Trotz abwechslungsreichem Gameplay und langlebigem Spielspaß kommt auch der Ernst nicht zu kurz. Dank dichter Atmosphäre und wiederkehrenden Einblendungen werden wir als Spieler immer wieder auf die Grausamkeit des Krieges hingewiesen. Besonders in der Kampagne wird deutlich, dass realer Krieg nichts heldenhaftes an sich hat. Ein Aspekt der glücklicherweise nicht zu kurz kommt. Wir als Gamer sind jedoch die wahren Gewinner, werden wir in diesem Jahr mit zahlreichen Shooter-Highlights wie Doom, Call of Duty: Infinte Warfare und Titanfall 2 überhäuft. Für erfahrene Spieler, die auf Langzeitspaß aus sind, ist Battlefield 1 die beste Wahl.
Wie bei vielen Blockbuster-Spielen üblich, gibt es auch Battlefield 1 in unterschiedlichen Varianten. Käufer der Early Enlister-Edition erhalten das Spiel nicht nur in einer schicken Steelbox, sondern bekommen auch zusätzliche Waffen-Sets wie das "Roter Baron-Pack" und das "Lawrence von Arabien-Pack".
Wir durften Battlefield 1 sowohl am PC und auf der PS4 testen. Das Spiel ist außerdem auch für Microsofts Xbox One erhältlich.
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