11 Fakten über die Fußball-EM 2024
Mi., 12.06.2024
Sport

11 Angeber-Fakten, die Sie beim Public Viewing auspacken können

Am Freitag, den 14. Juni beginnt die wahre Sommerzeit: Mit der Auftakt-Partie der Fußball-EM 2024 Deutschland gegen Schottland geht es um 21 Uhr (hoffentlich) in Richtung Sommermärchen 2.0 – und für Sie mit diesen 11 Fakten zum Turnier direkt zur Meisterschaft des Fußballwissens

11 Fakten über die Fußball-EM 2024, mit denen Sie beim Public Viewing glänzen

1. Die wertvollsten EM-Spieler nach Marktwert 

  • Jude Bellingham, 20, England (Real Madrid), Mittelfeld: 180.000.000 Euro
  • Kylian Mbappé, 25, Frankreich (Paris Saint-Germain), Sturm: 180.000.000 Euro
  • Bukayo Saka, 22, England (FC Arsenal), Rechtsaußen: 130.000.000 Euro
  • Phil Foden, 23, England (Manchester City), Rechtsaußen: 130.000.000 Euro
  • Florian Wirtz, 21, Deutschland (Bayer Leverkusen), Mittelfeld: 110.000.000 Euro
  • Jamal Musiala, 21, Deutschland (Bayern München), Mittelfeld: 110.000.000 Euro

Quelle: transfermarkt.de, Stand: 15.5.2024

2. Rekord-Finalist

Mit sechs Malen steht Deutschland bei Europameisterschaften am häufigsten im Finale. Und wir führen auch die ewige EM-Endrundentabelle an – mit 53 Spielen und 94 erreichten Punkten.

3. EURO 2024 ohne Panini 

Es klingt traurig, entbehrt aber nicht einer gewissen Komik: Diese Europameisterschaft ist die erste seit 40 Jahren ohne Panini-Sammelalbum für die deutschen Fans. Generationen von Klebern und Sammlern staunen ungläubig: Die Rechte an Sammelkarten und Sticker-Alben hat statt Panini jetzt das US-Unternehmen Topps – allerdings nicht alle Bildrechte, es gibt da noch Streitigkeiten, weshalb Topps teilweise absurde Kader aufstellt. Dem Sticker-Album zufolge starten wir ohne Torwart ins Turnier, allerdings drückt Oli Kahn am unteren Rand der Germany-Seiten die Legenden-Bank. Glaubt man den Sammelkarten (siehe das Foto der Checkliste oben), hütet der 54-Jährige gar für Manuel Neuer den Kasten. Der Manu fehlt gänzlich im Topps-Aufgebot.

Derweil erfreut man sich am Anblick des längst verabschiedeten Mario Götze und des bereits seit letztem Spätsommer nicht mehr nominierten Matthias Ginter. Oder kennen Sie den Düsseldorfer Malick Thiaw? Der Schalke-Zweitligameister von 2022 durfte letztes Jahr bei den verlorenen Testspielen gegen Polen und Kolumbien ran. Und jetzt darf er noch mal – aber nur im Topps-Heft. Und ohne Nationaltrikot. Das ist auf keinem der deutschen Spieler-Bildchen zu sehen. Ebenso wie das DFB-Wappen. Weil einige nationale Fußballverbände noch Partnerschaften mit Panini pflegen.

Also trösten Sie sich, liebe Fans des Sammelalben-Kults: Das Chaos regiert nicht nur in Ihrer Welt.  

4. Von wegen Gastgeber-Glück

In bislang 16 Europameisterschaften seit 1960 haben nur drei Gastgeber-Mannschaften das Turnier gewonnen: Spanien 1964, Italien 1968 und Frankreich 1984

5. Sneaker für den guten Zweck 

Der Schuh des Turniers hat keine Stollen – aber einen tieferen Sinn: Zusammen mit den deutschen Fußball-Ikonen Philipp Lahm und Celia Šašić gestaltete das niederländische Unternehmen Floris van Bommel den „New Generation“-Sneaker, dessen Verkaufserlös komlett an die Philipp-Lahm-Stiftung gespendet wird, um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Ein Paar kostet 240 €  – und bei uns können Sie sogar sechs davon gewinnen. Zum Gewinnspiel!

Philipp Lahm, Floris Van Bommel und Celia Sasic haben gemeinsam den „New Generation Sneaker“ entworfen
Philipp Lahm, Floris Van Bommel und Celia Sasic haben gemeinsam den „New Generation Sneaker“ entworfen
Credit: Floris Van Bommel

6. Die EM-Trikots 

In Deutschlands EM-Trikots spiegelt sich auch immer die Zeit, in der sie getragen wurden. 

So waren 1972 Fußballer sind noch einfach nur Fußballer, Trikots schlicht Sportkleidung und die DFB-Dress-Farben weiß (Heim) und grün (auswärts) seit Jahrzehnten unverändert. Was neu ist: Deutschland ist erstmals bei einer EM-Endrunde dabei, gewinnt sie auch gleich – und im Kader steht ein Langhaariger: Günter Netzer.
 

Grünes Auswärts-Trikot bei der EM 1972
EM 1972: Die DFB-Dress-Farben weiß (Heim) und grün (auswärts) sind seit Jahrzehnten unverändert
Credit: Imago


Schwarzer Kragen, erstmals Adidas-Streifen am Ärmel: Von 1980 an trägt die DFB-Elf Trikots aus Herzogenaurach. Und Adidas sorgt dafür, dass man das auch erkennt. Fans in Trikots sieht man damals noch selten im Stadion – in den 80ern wird sich das ändern. Die Kommerzialisierung im Fußball nimmt Fahrt auf.    

Trikots der EM 1980
Anstoß für Herzogenaurach: Von 1980 an trägt die DFB-Elf Trikots von Adidas mit schwarzem Kragen und Streifen am Ärmel
Credit: Imago

Die Fußballwelt wird bunter. Mit RTL („Anpfiff“) sichert sich erstmals ein Privatsender die Bundesliga-Rechte – für damals unglaubliche 135 Millionen Mark. Bei der Heim-EM 1988 wagt auch der DFB Neues: Schwarz-Rot-Gold zieht sich zackig über die Brust. Leider nicht ganz so auf Zack: die Nationalelf. Halbfinal-Aus gegen Holland. 

Trikots der Heim-EM 1988
Bei der Heim-EM 1988 wagt der DFB Neues: Schwarz-Rot-Gold zieht sich zackig über die Brust
Credit: Imago

„Football’s Coming Home“ bei der EM 1996 in England – und auch der DFB besinnt sich (nach dem stilistisch fragwürdigen Federkleid-Outfit der WM 1994) wieder auf seine Tradition: In schlichten weißen Trikots holen Kapitän Jürgen Klinsmann und sein Team den dritten EM-Titel. 

Trikots der EM 1996
Schlicht und weiß: In diesen Trikots holen Kapitän Jürgen Klinsmann und sein Team 1996 den dritten EM-Titel
Credit: Imago

Miese Stimmung: 2004 Deutschland gilt ökonomisch als „kranker Mann Europas“ und fußballerisch auch nicht mehr als Top-Nation. Dass die DFB-Elf erstmals bei einer EM triste schwarze Auswärtstrikots im Gepäck hat, wirkt wie ein unfreiwilliger Kommentar zur Zeit – und passt zum Vorrunden-Aus bei der EM.

Trikots bei der EM 2004
Dass die DFB-Elf 2004 erstmals bei einer EM triste schwarze Auswärtstrikots im Gepäck hat, wirkt wie ein unfreiwilliger Kommentar zur Zeit
Credit: Imago

Während der Merkel-Jahre präsentiert sich die DFB-Elf optisch wie die Kanzlerin: unaufgeregt. Zumindest, was das weiße Heimtrikot betrifft. Beim Auswärtstrikot dagegen scheint alles zu gehen: rot (EM 2008), grün (2012), grau-grün (2016), schwarz (2021) – und 2024 nun pink. Kontrovers? Ach was. Wir finden: Die Jungs dürfen alles. Nur nicht in der Vorrunde ausscheiden.

Auswärts-Trikots der Heim-EM 2024
Beim Auswärtstrikot scheint alles zu gehen: rot (EM 2008), grün (2012), grau-grün (2016), schwarz (2021) – und nun pink. Kontrovers? Ach was!
Credit: Imago

7. Die EM-Uhr kommt von Hublot

Wenn ab dem 14. Juni in Deutschland der Ball rollt, wird bis zur letzten Sekunde um den Sieg gekämpft. Damit die Schiedsrichter die Zeit stets im Blick haben, werden sie von Hublot mit speziellen Smartwatches ausgestattet. Auch Fans können ein Stück Fußballgeschichte am Handgelenk tragen. Die „Big Bang e Gen 3 UEFA EURO 2024“ ist die offizielle Uhr zum Turnier, aus Titan gefertigt und auf 100 Stück limitiert. Neben Uhrzeit und Datum zeigt sie auch Spiel-Infos und Ergebnisse an. Preis: 6700 Euro.

8. Tippspiele kann man gewinnen

Ob im Freundeskreis, im Büro oder mit der Familie: EM-Tipp-Gruppen laufen gerade überall. Hier erklärt ein Experte, wie Sie sich den Jackpot holen

9. Die Player der EURO 2024

Auf diese drei Fußball-Typen freut sich die Welt bei diesem Turnier besonders – aus diesen Gründen:

Lamine Yamal, der Youngster: Liga-Debüt für Barcelona mit 15, erstes Länderspiel für Spanien mit 16. Seine Karriereschritte absolviert Spaniens Wunderkind Lamine Yamal fast so flott wie seine Tempodribblings auf dem Platz. Klar, dass er mit Messi verglichen wird. Dieser linke Fuß, diese Technik, diese genialen Überraschungsmomente. Wenn Barça Glück hat, wird er zum neuen Superstar. Wenn wir Glück haben, zeigt er sein riesiges Talent bei dieser EM. Wenn Yamal Glück hat, wird er am 14. Juli Europameister – einen Tag nach seinem 17. Geburtstag.  

Florian Wirtz, der Magier: Der Mann kann zaubern, kein Zweifel: Florian Wirtz war ja nicht nur maßgeblich beteiligt an der wundersamen Verwandlung von Leverkusen in „Neverlusen“, sondern auch an der verblüffenden Wiederauferstehung des DFB-Teams in Lyon: Anstoß gegen Frankreich, Pass Kroos, Traumtor Wirtz nach 7,92 Sekunden. Es war wohl der Moment, in dem die Nationalelf wieder an sich zu glauben begann. Und wir begriffen: Wenn Florian Wirtz seine Magic Show beginnt, ist alles möglich. Auch ein Sommermärchen.     

Luciano Spaletti, der Charakterkopf: Luciano Spalletti musste 64 werden, bis er seinen ersten Serie-A-Titel holte: 2023 mit Neapel. Die Fans feierten, Experten schwärmten – und Spalletti? Kündigte. Auszeit in der Toskana. Dann übernahm er die Squadra Azzurra. Der Mann hat eben seinen eigenen Kopf. Er ist ein innovativer Taktiker, ein Freund klarer Worte (PlayStation-Verbot fürs Nationalteam!) und ein unterschätzter Philosoph: „Das Niveau eines Fußballers zeigt sich in den 22 Stunden außerhalb des Spielfelds.“ Wir freuen uns auf seine Interviews!

10. Der Rekord-EM-Spieler

Cristiano Ronaldo wird in Deutschland sein sechstes EM-Turnier spielen – so viel wie kein anderer vor ihm. Erstmals lief CR7 bei der Euro in Portugal auf und verpasste den Titel knapp gegen Otto Rehagels Sensations-Griechen. 2016, auf dem Zenith seiner Karriere, reckte er als Kapitän den Henri-Delaunay-Pokal in die Luft. Bis heute hat er 25 EM-Spiele bestritten und dabei 14 Tore erzielt. Bei der Europameisterschaft in Deutschland kann Ronaldo diese Führung im Alter von 39 Jahren noch einmal ausbauen. 

11. Oldie und Newbies bei der EURO 2024

Mit 39 Jahren ist Cristiano Ronaldo aber längst nicht der älteste EM-Spieler. Aktueller Altersrekodhalter ist der ungarische Torhüter Gábor Király, der bei der EM 2016 mit 40 Jahren und 74 Tagen Lothar Matthäus ablöste. Ein nächster Rekord bahnt sich an, wenn Portugal spielt. Denn Verteidiger Pepe ist beim Start der Europameisterschaft stolze 41 Jahre und 109 Tage alt.

Ganz frisch sind hingegen die EM-Teilnehmer aus Georgien. Die Mannschaft von Trainer Willy Sagnol qualifizierte sich erstmals für eine Europameisterschaft. Für den Staat im Südkaukasus ist es das erste große Turnier überhaupt, denn eine Qualifikation zur Weltmeisterschaft gelang Georgien bis heute nicht.

Titelbild: Imago