Vor 50 Jahren beendeten die Beatles ihre Bühnen-Karriere und zogen sich ins Studio zurück. Das Ende ihrer Touren war jedoch gleichzeitig der Beginn ihrer wichtigsten und kreativsten Entwicklungsphase. Im neuen Dokumentarfilm "Eight Days A Week - The Touring Years" beleuchtet Regisseur Ron Howard ("Apollo 13", "Rush") die Zeit bis zum letzten Live-Auftritt am 29. August 1966 im Candelsick Park von San Francisco.
Die Massen waren einfach zu laut und die Akkustik zu leise. Die Beatlemania war im vollen Gange und der aktuelle Stand der Soundtechnik war den Schreien aus tausenden Fan-Kehlen einfach nicht gewachsen. Hinzukam die Kontroverse um eine heute legendäre Aussage von John Lennon: "Im Moment sind wir größer als Jesus". Klar, dass das ein gefundenes Fressen für konservativen Kulturbanausen weltweit war. Morddrohungen und Plattenverbrennungen folgten. Die Beatles hatten vorerst genug von der Öffentlichkeit und beendeten ihr Bühnen-Engagement für immer. Knapp sechs Jahre hatten die vier Engländer bis hierher gebraucht, um aus den Kellern Liverpools hinaus in die Welt zu reisen und diese mit ihrer Musik zu erobern. Den Siegeszug skizziert Filmemacher Ron Howard nun anhand von Interviews und Filmmaterial im bald erscheinenden Film "Eight Days A Week - The Touring Years". Ab 15 September ist die Doku im Kino zu sehen.
Musikkenner wissen natürlich, dass dieses Ende nur der Anfang von etwas noch größerem war. Denn den Bühnenjahren folgten die Studiojahre 1966 bis 1970. In dieser unglaublich kreativen Schaffensphase sperrten sich die Beatles für Monate ins Studio ein und nahmen wegweisende Alben wie "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" oder das "White Album" auf. Auch diese Jahre bieten Potential für die ein oder andere Doku. Vielleicht steht der nächste Beatles-Film ja schon in den Startlöchern!