Credit: Playboy Deutschland
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Heute vor einem Jahr. Ich hetze von der Arbeit nach Hause. Es ist 17 Uhr und ich sehe Männer mit Rosen in der Hand. Scheisse, da war ja was, Valentinstag. Also ab in den nächstbesten Blumenladen, sonst enttäusche ich meine Freundin und damit auch meine Erwartungen an den Verlauf des Feierabends. „Wir haben keine Rosen mehr“, lächelt die Verkäuferin süffisant.
Was mache ich also? Lasse mir einfach andere Blumen andrehen. Wird schon passen. Hat es nicht. Aber man kann ja nicht mit leeren Händen dastehen.
Doch. Kann man. Man sollte es in so einem Fall sogar. Denn glauben Sie ernsthaft meine damalige Freundin war zufrieden? Sie hat natürlich sofort kapiert, dass ich spät dran war und das erstbeste Ersatz-Geschenk ausgesucht habe, das eben in der Eile verfügbar war. Einfach weil Valentinstag ist und Männer sich zu Sklaven der Blumenindustrie machen lassen. Männer verlieren an diesem Tag ihr Rückgrat.
Ich kaufe keinem Mann ab, dass er den Valentinstag toll findet. Dieser Tag ist einfach nur mit Stress verbunden, denn die Erwartungen der Frauen werden von der Werbung – und nicht zuletzt von ihren Freundinnen – in die Höhe getrieben. Also schenken Männer, um keine Enttäuschung zu provozieren.
Der Valentinstag ist für mich wie Prostitution. Wir Männer müssen Geld ausgeben, um Punkten und Landen zu können. Der Gang zum Blumenhändler ist quasi der Besuch beim Zuhälter des Vertrauens, der uns die Tickets zu unseren Freundinnen verteilt. Ähnlich wie diese Fake-Dollar-Scheine als harte Währung in Striplokalen. Du kannst auch ohne sie reinkommen, aber dann hast du halt keinen Spaß.
Dass man einfach so mal Blumen schenken und sich einen schönen Tag zu Zweit machen soll, ist ein abgedroschenes Argument. Macht man nämlich einfach selten. Wenn eine Beziehung aber derart auf diesen Tag angewiesen ist, stellt sich die Frage nach dem Sinn der Beziehung.
Der Valentinstag ist Symptom einer kränkelnden Einstellung gegenüber der Partnerschaft. Eine Rose macht meine Vergehen das Jahr über nicht wett. Wenn sie das tun würde, wären Blumenhändler wohl das ganze Jahr über ausverkauft.
Es ist primitivstes Gebalze. Die anderen Frauen bekommen eine Rose, also muss meine auch eine kriegen, warum auch immer.
Ich habe aufgehört mich vom kollektiven Valentinstags-Irrsinn versklaven zu lassen und habe mich von den Fesseln des Prostitutions-Blumenhändler-Rings befreit Ich fühle mich gut dabei, kann meine Beziehung höher setzen und nun von oben auf meine in (Blumen-)Ketten gelegten Leidensgenossen herabschauen.
Männer, es ist Zeit, euch von diesem Joch zu befreien!