Inhalt
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Ein guter Monat für: Filmfreunde und Feierbiester
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Männerbar: Wissenswertes über Rye-Whiskeys
Männerküche: Ich, der Thermomixer
Reise: Fest des Hasen – fünf besondere Oster-Trips
Pro & Contra: Legal kiffen
Motor: Der Cityflitzer DS 3 E-Tense im Test
Playboy-Umfrage des Monats: Was sind die geheimen Sexträume der Deutschen?
Held der Steilwand: Seit Jahrzehnten brettert der Motorradakrobat Donald Ganslmeier auf Volksfesten mit alten Maschinen durch einen Holzkessel. Porträt eines Mannes, der dem Schmerz davonrasen will
Rod Stewart: Die Pop-Legende übers Jungbleiben, warum wir alle mehr Spaß brauchen, was er an Deutschland und kleinen Eisenbahnen liebt und wieso das Ferrarifahren in England ganz schön riskant ist
Das neue Spießertum: Sind die jungen Woken eigentlich Rebellen? Unsere Autorin findet die Generation Hafermilch eher konformistisch
BMW M3 Touring: Sportler oder Transporter? Unser Autor sucht Antworten bei einem Skiausflug
Mein Schlitten: Herr Simschek und sein Alfa Spider
Höhenrekord im Porsche: Der Franzose Romain Dumas jagt einen umgebauten 911er am chilenischen Vulkanberg Ojos del Salado auf 6734 Meter
Uhren-Kolumne: Der Playboy-Uhrenexperte stürzt sich mit purem Gold am Handgelenk ins Nachtleben
DSDS-Siegerin Aneta Sablik kann das Publikum auch ohne Gesang verzaubern – wie sie uns in den Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria beweist
Playmate: Unsere Miss April, Greta Thiesen, ist Malerin aus Leidenschaft – aber auch als Aktmodell bewundernswert begabt
Blende Sechs: Die erotischsten Bilder aus „Venus“ – dem neuen Werk von Starfotograf Manfred Baumann
Männermode: So cool wird der Sommer
Pflege: Was gegen Haarausfall wirklich hilft
Sex bitte täglich üben: Männercoach Amelie Dyzmann rät im Interview zu ein bisschen mehr männlichem Egoismus im Bett
Tagebuch einer Verführerin: Sexkolumnistin Sophie Andresky warnt vor seltsamen Feministen
Florian David Fitz: Der Schauspieler über seine neue Mini-Serie, große Menschheitsfragen und bessere Sehgewohnheiten
Literatur: Die Leseempfehlungen des Monats
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Berater
- Witze
- Cartoon
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
Frau Dyzmann, warum brauchen Männer einen Sexcoach?
Brauchen ist das falsche Wort, eher wollen. Coaching bedeutet für mich, dass etwas schon ganz in Ordnung ist, aber ich möchte es richtig gut machen. Und ich kenne niemanden, der mit seinem Sexleben hundertprozentig zufrieden ist. Wo liegt Ihrer Meinung nach das Problem? Viele Männer vernachlässigen ihre eigene Lust und konzentrieren sich nur noch darauf, die Frau im Bett glücklich zu machen. Sie haben völlig verlernt, ihre eigene Männlichkeit zu entfesseln, und definieren guten Sex darüber, wie es der Partnerin gefallen hat.
Sex-Coach Amelie Dyzmann: „Ich gebe meinen Klienten als Hausaufgabe auf, ein Kissen zu ficken“
Und wie definieren Sie guten Sex?
Sex ist gut, wenn er authentisch ist. Dazu muss ich aber wissen: Wer bin ich, und was will ich? Die Antwort darauf bekommt man, indem man auf drei Dinge hört: Herz, Kopf und Schwanz. Mit meinem Herzen kann ich fühlen, in welcher Stimmung mein Gegenüber ist, ob sie sich verletzlich fühlt oder in Ekstase ist. Der Kopf formuliert die Wünsche, und das könnte zum Beispiel eine geile Sextechnik sein, die man ausprobieren möchte. Und der Schwanz ist der innere Impuls. Wenn diese drei Dinge in Einklang sind, dann ist es fast unmöglich, dass der Sex schlecht wird. Dazu gebe ich meinen Klienten gerne als Hausaufgabe auf, zu Hause ein Kissen zu ficken.
Äh ... wie bitte?
(Lacht) Ja, um einfach mal diesem Impuls Raum zu geben. So ein Kissen ist ein neutrales Ding, damit kann ich auch mal grob sein und mich ausprobieren. Wenn es kein Richtig und kein Falsch gäbe, was würde ich mit diesem Kissen jetzt machen? Oft wird ja behauptet, dass Frauen auf Arschlöcher stehen …
Und? Tun sie?
Natürlich nicht, wir sind ja nicht doof! Aber was haben Machos an sich? Die haben diese Verbundenheit mit ihrem Urinstinkt, die nehmen mich. Und warum will ich keine Partnerschaft mit denen? Weil sie das Herz ignorieren. Und dann gibt es die Männer, die man Softies nennt. Die haben ganz viel Herz, aber unterdrücken dermaßen ihren Schwanz, dass die Frau sagt: „Der ist zwar lieb, aber er nimmt mich nicht.“ Die landen in der Friendzone. Und dann gibt es natürlich noch die, die wissen, wer sie im Bett sind – aber sich nicht trauen, es der Partnerin zu sagen.
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Warum nicht?
Ein ganz unschöner Begriff, der leider sehr oft benutzt wird und vielen Männern Angst macht, heißt: toxische Maskulinität. Viele Männer haben so große Angst, sie könnten sich toxisch verhalten, dass sie diesen wilden Ur-Anteil in sich, der auch mal fickt und eine Frau nimmt, unterdrücken. Aber männliche Sexualität ist nicht per se toxisch! Sie ist wundervoll.
Woher kommt diese Angst?
Die wird ihnen von klein auf eingetrichtert. Wenn junge Männer anfangen, es sich selber zu machen, ist das mit Scham behaftet. In der Familie spricht man nicht drüber, außer dass die Erwachsenen zu Hause Witze über Flecken im Bettlaken machen, und wenn man in der Schule einen Steifen bekommt, wird man ausgelacht. Im Gehirn sehr vieler Jungen verknüpft sich Sexualität mit Scham und Eile. Und dann wundern sich die Männer, warum sie mit 50 bloß fünf Minuten im Bett können. Hey, ihr habt 30 Jahre immer schnell, schnell gemacht, bevor Mutti heimkommt. Euer Körper kennt nur diesen Modus.
Und wie kriegen wir den wieder raus?
Indem ich meinem Körper signalisiere, dass Sex kein Fast Food ist, sondern ein Gourmet-Essen, das man genießt. Dazu muss ich mir aber Zeit nehmen – auch für mein Sex-Training.
Wie könnte das aussehen?
Eine Übung nennt sich zum Beispiel „Edging“. Wenn ich es mir selber mache und Stufe neun der Point of no Return ist, dann gehe ich maximal bis Stufe acht und entspanne mich danach wieder, bis ich auf vier oder fünf runtergefahren bin. Anschließend steigere ich mich wieder. Und so weiter. Das mache ich 20 Minuten und nicht dreimal in der Woche, sondern täglich.
Sex-Coach Amelie Dyzmann erklärt: So lange sollten Sie durchhalten können
Bekommt die Frau da nicht das Gefühl, der Sex mit ihr reiche ihm nicht aus, wenn er nebenher jeden Tag 20 Minuten masturbiert?
Wieso? Sex ist eine Fähigkeit wie das Spielen eines Musikinstruments. Ein Geiger übt auch jeden Tag alleine, damit er dann im Orchester bombengeil abliefern kann.
Wie lange sollte ein Mann durchhalten können?
Ich finde es schlimm, da irgendwelche Zeiten festzulegen und zu sagen, alles drunter ist eine vorzeitige Ejakulation. Da fühlt sich doch jeder zweite Mann angesprochen und denkt: Oh mein Gott, ich bin krank. Wir schämen uns alle doch sowieso schon viel zu viel und denken, mit uns sei etwas nicht in Ordnung. Entscheidend ist, wann der Mann darunter leidet. Wenn er nach 20 Sekunden leidet, sind 20 Sekunden zu kurz. Und wenn er nach 20 Minuten leidet, sind die zu kurz.
Apropos zu kurz: Welchen Tipp haben Sie für Männer mit einem kurzen Penis?
Auch so eine typische Männersorge. Ehrlich gesagt, habe ich noch nie von einer Frau gehört, dass sie sich über einen zu kleinen Penis beschwert hat. Eher wenn einer zu groß war und es wehtat. Ich hatte mal einen Klienten, der fand seinen Penis zu klein. Den habe ich dann gebeten, sich hinzustellen und aus voller Inbrunst zu rufen: Ich habe einen kleinen Schwanz. Was hatte ich mir dabei gedacht? Es ist wichtig, dass wir Dinge, für die wir uns schämen, nicht unterdrücken, sondern es akzeptieren, dass sie ein Teil von uns sind. Egal, ob es ein kleiner Penis ist oder ein kinky Fetisch.
Und? Hat’s funktioniert?
Absolut. Er kam irgendwann zu mir und erzählte, dass der kleine Schwanz ihn zu einem tollen Liebhaber gemacht hat, weil er glaubt, er müsse die fehlende Größe kompensieren, indem er immer weiter an seiner Technik feilt. Er hat diesen kleinen Penis dafür geliebt und nie mehr Probleme damit gehabt.
Wie teile ich meiner Partnerin einen Fetisch mit, ohne sie zu verunsichern?
Dafür habe ich auch eine Übung: Nach dem Sex stellen sich die Partner gegenseitig vier Fragen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass man noch ein bisschen in der Situation verweilt und nicht der eine sofort abhaut und die Spülmaschine ausräumt und die andere die Wäsche macht.
Sex-Coach Amelie Dyzmann rät: Diese vier Fragen sollten Sie nach dem Sex stellen
Was sind das für Fragen?
Was habe ich erlebt? Also zum Beispiel: Ich habe erlebt, dass du mich in die Küche geschleift und richtig rangenommen hast. Und wie habe ich mich dabei gefühlt? Und was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Die Frage ist toll, weil ich komplett bei mir bleibe, wenn ich zum Beispiel sage, nächstes Mal würde ich mich anders hinlegen, weil der Winkel etwas unangenehm war, dann weiß meine Partnerin: Ah, guck mal, bei der Stellung muss ich vorsichtig sein – ganz ohne dass sie sich kritisiert fühlt.
Und die vierte Frage?
Was habe ich besonders geliebt? Die ist schön, weil es das Ganze positiv beendet. So und in diesem Rahmen können Paare auf mehr oder weniger sichere Art und Weise über Sex sprechen. Dann hat man auf jeden Fall schon mal eine ganz gute Basis, um über weitere Sex-Themen zu reden. Ich sage nicht, dass das nicht trotzdem zu Ablehnung oder Streit führen kann. Aber im Grunde sind wir uns ja wohlgesonnen.
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