1. Richtig kommunizieren: So geht Smalltalk mit Unbekannten richtig
Diplom-Psychologin und Coach Nadja Hirsch rät dazu, einfach loszulegen und das Gespräch mit einer Frage zu eröffnen: „Denken Sie immer daran: Den anderen Anwesenden geht es genauso wie Ihnen. Daher reicht es, wenn Sie mit einer Frage das Gespräch suchen: ‚Darf ich mich zu Ihnen gesellen?‘ Eine kurze Vorstellung, wer Sie sind, bietet meist bereits den Einstieg.“
Ist das Gespräch einmal angelaufen, steht und fällt der weitere Verlauf mit den Themen, die angeschnitten werden: „Politik und Religion gelten als schwierig, das Wetter ist selten spannend. Wichtig bei der Themenwahl: echtes Interesse an den Gesprächspartnern. ‚Warum sind Sie hier?‘ – ‚Was erwarten Sie?‘ Offene Fragen zu stellen und gut zuzuhören sind viel wichtiger, als die eigene Meinung kundzutun.“
Kommt das Gespräch überhaupt nicht in Gang, ist das Timing vielleicht einfach nicht richtig: „Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. In den wenigsten Fällen hat es etwas mit Ihnen persönlich zu tun. Wollen die anderen unter sich sein, sind sie bei einem Thema, zu dem Sie nichts beitragen können? Verabschieden Sie sich höflich, und gehen Sie später noch einmal vorbei.“
2. Richtig kommunizieren: So machen Sie richtig Komplimente
Wollen Sie mit Komplimenten punkten, fürchten aber, damit zu dick aufzutragen, halten Sie sich an die Tipps von Beziehungscoach Dominik Borde. Er sagt, ein gutes Kompliment ist „aufrichtig und ohne Erwartungshaltung, idealerweise spontan und nie Mittel zum Zweck. Es bezieht sich auf eine nicht für jeden augenfällige Besonderheit – es ist immer ein ganz persönliches Überraschungsgeschenk.“ Außerdem erfreue ein gutes Kompliment zu 100 Prozent – und hat keine unpassende oder aufdringliche Note.
3. Richtig kommunizieren: So kritisieren Sie richtig
Idealerweise sollten Kritikgespräche sollten immer vertraulich ablaufen, rät Dr. Christopher Schwab, Redner und Psychologe. „Wählen Sie einen dazu passenden Ort – und die passende Zeit. Diese ist nicht die spontane Reaktion auf das, was Sie kritisieren möchten. Schlafen Sie selbst erst einmal eine Nacht über den Anlass Ihrer Kritik, sammeln und ordnen Sie Ihre Argumente.“
Am Esstisch oder beim gemütlichen Weihnachts-Umtrunk ist das natürlich schwer umzusetzen. Halten Sie also an dem speziellen Abend mit der Kritik hinter dem Berg – und bitten Sie die entsprechende Person zu einem anderen Zeitpunkt um ein Gespräch.
Dann rät der Experte zu folgendem Vorgehen. Erstens: Richtig formulieren. „Vorwürfe und Vorurteile sind destruktiv, Fragen sind konstruktiv. Denn wer konstruktiv fragt, darf auch konstruktiv kritisieren (zum Beispiel ‚Was hat dich an XY so gestört?‘). Meiden Sie Verallgemeinerungen (immer, nie) und die Meinungen Dritter (‚Die haben das auch gesagt‘). Bleiben Sie sachlich und authentisch, senden Sie Ich-Botschaften (zum Beispiel ‚Das hat mich erschreckt‘ oder: ‚Das hat auf mich den Eindruck gemacht, als ob du ...‘).
Und auch das Zuhören sollte nicht unterschätzt werden. „Männer gehen kommunikativ oft zu ‚linear‘ beziehungsweise eindimensional vor. Frauen nehmen mehr Bedeutungen und Nebenbedeutungen wahr. Hören Sie als Mann also besonders gut zu – immer mit dem Ziel, Verständnis für die Position Ihres Gegenübers zu entwickeln. Suchen Sie nach gemeinsamen Lösungen. Fragen Sie, ob die von Ihnen vorgebrachte Kritik ebenfalls Verständnis wecken konnte.“