Mit dem schrecklichen Krieg in der Ukraine und der nicht enden wollenden Corona-Pandemie wirkt es aktuell so, als wäre die Welt voller Katastrophen. Gepaart mit dem persönlichen Stress im Alltag und Beruf kann diese Gesamtsituation schnell zu viel werden und auf die Psyche schlagen. Wenn Sie das überfordert, ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern völlig normal.
Damit das Level der Stressresistenz aber nicht ins Negative sinkt und Sie für das Leben, das neben globalen Katastrophen auch aus jeder Menge persönlicher Herausforderungen besteht, gewappnet sind, sollten Sie unbedingt Ihre Resilienz trainieren. Denn nur so können Sie belastende Situationen meistern und im Idealfall sogar gestärkt aus ihnen hervorgehen.
Was ist Resilienz?
Der Begriff Resilienz leitet sich von dem lateinischen Wort resilire ab, was so viel bedeutet wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. Damit gemeint ist die Fähigkeit, Stresssituationen, Probleme, Konflikte und sogar potenzielle Traumata erfolgreich zu bewältigen. Resilienz ist somit die Kraft unseres Geistes, eine innere Stärke, ein psychischer Muskel.
Und wie jeder Muskel kann auch dieser trainiert werden. Dabei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass jeder seinen eigenen Umgang mit Belastungen lernen muss. Jeder bewältigt Erlebtes auf seine Art. Und im Idealfall können Sie am Ende psychische Schäden nicht nur überwinden, sondern gehen aus den stressigen Situationen gestärkt hervor. Vielleicht können Ihnen diese sieben Tipps dabei helfen.
1. Resilienz-Tipp: Die Situation akzeptieren
Klingt zunächst banal, ist aber der erste und vielleicht sogar der schwierigste Schritt hin zu einem stressfreieren Leben. Den meisten Menschen fällt es schwer, Probleme, Krisen oder stressige Momente zu akzeptieren und weiterzumachen. Rufen Sie sich deshalb in Erinnerung, dass solche Situationen normal sind und zum Leben dazugehören. Denn nur wer akzeptiert, dass sich manche Dinge nicht ändern lassen, schafft es, sich von ihnen nicht beunruhigen zu lassen. Rufen Sie sich deshalb immer Erinnerung: Viele belastende Situationen gehen vorbei.
2. Resilienz-Tipp: Auf sich achten
Gerade in schwierigen Zeiten sollten Sie eins nicht vergessen: sich selbst! Denn am besten stärkt man sein seelisches Wohlbefinden, indem man Dingen nachgeht, die einem Spaß machen – egal, ob das die Ausübung von Hobbys ist, Sport, kochen, lesen oder ob man einfach entspannt. Ausgleich zu belastenden Situationen zu schaffen, ist essenziell, um mit Belastungen fertig zu werden.
3. Resilienz-Tipp: Positiv denken
Sie wurden gefeuert? Eventuell ist das der Startschuss für eine neue Karriere. Ihre Frau hat Sie verlassen? Dann stürzen Sie sich in Dating-Welt und finden Sie eine neue und vielleicht sogar passendere Partnerin. Sie sind schon wieder krank? Dann nehmen Sie sich eine Auszeit. Es mag albern klingen: Aber versuchen Sie sich immer auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, die Sie aus der Krise ziehen können – egal wie aussichtslos die Situation gerade wirken mag. Selbstverständlich ist das nicht immer leicht. Überlegen Sie sich deshalb eine Zeit lang jeden Abend, was Sie heute alles glücklich gemacht hat. So können Sie Ihre positive Einstellung trainieren.
4. Resilienz-Tipp: Auf Stärken konzentrieren
Jeder Mensch hat Schwächen. Das ist völlig in Ordnung und oft auch einfach nicht zu ändern. Es bringt daher nur in seltenen Fällen etwas, sich auf seine Schwächen zu konzentrieren. Besser ist es, man wendet sich seinen Stärken zu und baut diese weiter aus. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Schwächen und Stärken zu definieren, fragen Sie Menschen aus Ihrem Umfeld danach und legen Sie eine Liste an. Abgesehen davon gilt sowieso immer: Wenn Sie mit einer Situation, einem Problem oder einer Krise überfordert sind, bitten Sie um Hilfe. Denn nur so können Sie lernen.
5. Resilienz-Tipp: Auf die Lösung fokussieren
Frustriert Sie Ihr Beruf, Ihre Beziehung, Ihr Leben? Dann haben Sie wohl irgendwo ein Problem sitzen, dass Ihnen Ihre Energie absaugt. Machen Sie sich deshalb auf die Suche nach dem Störenfried. Nur wer sich auf die Lösung seines Problems fokussiert, kann dafür die Energie und Kraft schöpfen, die nötig ist. Auch hier hilft es, sich seine Probleme und ihre Lösungen aufzuschreiben.
6. Resilienz-Tipp: Handeln
Drücken Sie sich vor einer unangenehmen Entscheidung oder lassen Sie sich von einer belastenden Situation sogar lähmen? Dann werden Sie aktiv! Nur wer im Leben handelt und auch unliebsame Entscheidungen trifft, kann sich aus der Talsohle nach oben kämpfen und kommt im Leben weiter. Das lässt sich ganz leicht trainieren: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, einmal am Tag aktiv zu werden, Verantwortung zu übernehmen oder eine Entscheidung zu fällen. Fängt man mit kleinen Problemen an, sind die großen mit etwas Übung bald ebenso leicht zu schaffen.
7. Resilienz-Tipp: Beziehungen pflegen
Ob per WhatsApp-Nachricht, Anruf, E-Mail, Brieftaube oder mit regelmäßigen Treffen: Bleiben Sie in Kontakt mit der Familie, Freunden und Kollegen und bauen Sie sich so ein funktionierendes Netzwerk für Krisenzeiten auf. Jeder Mensch braucht mal jemanden, den er um Rat fragen oder um Hilfe bitten kann, wenn er nicht weiter weiß. Wenn Sie aus dem Stegreif heraus nicht wissen, wer Ihnen wobei zur Seite stehen kann, machen Sie sich auch hier eine Liste. Und denken Sie dran, sich regelmäßig zu melden!
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