"Exklusiv" ist Ausdruck, mit dem Marken um sich werfen. Der Versuch, etwas einem wertigen Charakter zu verleihen. Dagegen wehren sich die UNIT-Gründer. Ihr Alleinstellungsmerkmal: Inklusivität. Kunst soll gefeiert und genossen werden. Von allen. Nicht nur einem elitären Zirkel

Sie waren nicht immer gefragt. Mal saßen sie vor vor einem klapprigen Mietwagen, der bis oben hin vollgestopft mit Kunstwerken war. Der Vermieter des Ausstellungsraumes hatte ihnen kurzfristig gekündigt. Zwei wochen vor der Eröffnung.

"All unsere Freunde haben nur daran gedacht, einen Job zu bekommen. Am besten von neun bis fünf in einem Büro sitzen. Wegen der Sicherheit. Wir haben uns dagegen entschieden. Weil wir für eine Sache gebrannt haben."

"Unsere Eltern haben uns sehr unterstützt.

"Solange man rüberbringen kann, dass man für eine Sache brennt, fehlt es nie an Unterstützung."

"All hands on deck. Jeder arbeitete bei uns mit. Unsere Brüder, Cousins, Freunde, Bekannte haben die Wände gestrichen, halfen uns, unsere Räume einzurichten."

"Mittlerweile sind wir in der Position, das alles stabil läuft. Wir haben unsere festen Mitarbeiter."

"Du bist 25. Deine Freunde sitzen in Büros, haben vielleicht schon ihre erste Beförderung bekommen. Du sitzt auf der Straße. Buchstäblich. Du sitzt vor einem Van, der vollgestopft ist mit Kunst. Du hast aber keinen Raum mehr, in dem du sie ausstellen kannst. Das ist der Moment, in dem du dir denkst: Fuck. Was hab ich getan?"

Habt ihr eine Menge Kritik ertragen müssen? Aus der konservativen Kunstwelt?

"Ehrlich gesagt: Wir haben so einen Tunnelblick und sind so fokussiert darauf, was wir tun, dass uns Kritik nicht weiter stört."

Journalisten waren sehr schwer zu überzeugen. Den Tunnelblick haben sie auch. Wir konnten das verstehen: Da rufen irgendwelche fremden, jungen Typen an und sagen, sie hätten das nächste Große Ding in der Kunstwelt geschaffen.

Wir nutzen snapchat und instagram. Klar, das st für unsere Generation eine ganz natürliche Sache. Doch wir haben bemerkt, dass es extrem wichtig ist. Damit haben wir vielen alteingesessenen Galerien etwas voraus. Wir sind durch Social Media organisch gewachsen. Viele Galeriemn sehen den Sinn noch nicht.

Wir haben uns anfangs auf junge Künstler konzentriert. Weil sie genau wie wir unter den Eliten gelitten haben. Jetzt wachsen sie mit uns. Sie wurden groß. wir wurden größer.