Ob in „Wie ein einziger Tag“ mit Ryan Gosling und Rachel McAdams, wo sich die Verliebten im strömenden Regen in die Arme fallen, in „Titanic“ mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet, wo einer für den anderen sterben würde oder in „Mr. & Mrs. Smith“, in der Anziehungskraft und Gefahr Hand in Hand gehen: In der Popkultur ist die Liebe eines der zentralen Themen – so wie sie es auch im echten Leben ist. Aber wabert da nicht auch irgendwann viel von der Fiktion in die Realität? Gibt es kitschige Klischees über die Liebe aus Filmen und Co., die wir glauben? Und wenn ja: Wie sehr beeinflussen sie unser Verständnis von Dating und Beziehung? Diese Fragen haben sich auch die Experten der Dating-Plattform Parship gestellt. In einer Studie, an der mehr tausend Singles und Vergebene teilgenommen haben, suchten sie nach Antworten.
Laut Studie: Romantische Filme machen Lust auf Beziehung
Die Ergebnisse der Parship-Umfrage sind eindeutig: Romantik in Filmen, Serien und Co. haben einen Einfluss auf unser Dating-Verhalten und unsere Beziehungen! So gaben bei der Studie 45 Prozent der Befragten an, dass sie sich nach dem Konsum von Filmen, in denen mit romantische Momenten zu sehen waren, nach einer Partnerschaft sehnen. Bei der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 64 Prozent.
Je älter die Befragten sind, desto weniger anfällig sind sie für den Bildschirm-Kitsch: Ab einem Alter von 50 Jahren verspüren immer weniger Menschen besagten Wunsch nach einer Hollywood-ähnlichen Liebe. Bei den über 60-Jährigen sind es nur noch 29 Prozent.
Unter den Singles wünschen sich 57 Prozent eine Beziehung wie im Film – bei den Vergebenen pendelt es sich bei 38 Prozent ein. Und das, obwohl allen Studienteilnehmern bewusst ist, dass die popkulturelle Darstellung von Liebe oft nichts mit der Realität zu tun hat. Trotzdem fühlen sie sich beeinflusst.
Zwischen den Geschlechtern gibt es bei den Antworten interessanterweise kaum einen Unterschied – obwohl Männern ständig unterstellt wird, dass sie keine romantischen Filme mögen. (Übrigens: Diese 9 Romanzen müssen Sie gesehen haben – sonst verpassen Sie echte Film-Klassiker)
Filmstars in Romanzen sind laut Studie beliebte Vorbilder
Erfolgreiche Filmstars sind bekanntlich für viele Menschen Vorbilder. Das gilt aber wohl auch für die von ihnen dargestellten Figuren – vor allem wenn sie in romantischen Filmen und Serien zu sehen sind. So sind sich 58 Prozenten der Teilnehmer der Parship-Studie sicher, dass sie Herausforderungen in der Partnerschaft (die zum Beispiel durch einen zu hohen Altersunterschied entstehen können, wie die Ergebnisse dieser Studie nahelegen) dank der medialen Vorbilder meistern können. Bei den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren ist die Überzeugung mit 64 Prozent besonders hoch. Der Beziehungsstatus hat dabei kaum einen Einfluss: Singles (57 Prozent) und Vergebene (59 Prozent) ziehen ähnlich viel Inspiration aus popkulturellen Romanzen.
Laut Studie: Romantische Szenen dienen auch als Inspiration
Nicht nur Figuren aus romantischen Filmen, Serien und Büchern fungieren als Vorbilder – auch ganze Szenen können als Inspiration dienen. So haben 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen laut der Parship-Studie Szenen aus Filmen im Kopf, wenn sie an romantische Situationen denken. Unter allen Singles sind es 41 Prozent. Ein Drittel aller Befragten motiviert die mediale Darstellung von Dating, Beziehungen und Liebe für ihr Leben. 24 Prozent glauben sogar daran, dass Liebe alle Herausforderungen überwinden kann – dank der Darstellungen in der Popkultur. Bei den Singles sieht das hingegen schon wieder anders aus: Hier werden 35 Prozent eher traurig, wenn sie glückliche Paare in Filmen und Serien sehen, da es bei ihnen selbst aktuell in dieser Richtung schlecht läuft.
Somit birgt die Darstellung von Liebe in der Popkultur auch eine gewisse Problematik. Das sagt auch Eric Hegmann. Der Paartherapeut und Single-Coach ist der Leiter der Parship-Studie. Er warnt: „Hier lohnt es sich, ganz klar zwischen Illusion und Realität zu unterscheiden. Filme, Bücher und Serien verleiten uns mit ihrer Dramaturgie zu einer 'Disneyfizierung der Liebe' – dabei dürfen sie uns gerne inspirieren, sie sollten aber nicht zum Drehbuch für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen werden. Die schönsten Liebesmomente begegnen uns im Real Life. Schreiben wir also unsere eigene Lovestory.“
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