Die berühmteste Rennstrecke der Welt wird 90 Jahre alt. Doch was macht den Nürburgring überhaupt zu solch einem Mythos? Sieben Fakten, die den Nürburgring zur Legende machten

1. Die grüne Hölle

Rennpilot Sir John Young „Jackie“ Stewart
Credit: Getty Images

Gefährlich, berühmt, berüchtig: Die Nordschleife, der älteste Streckenabschnitt des Nürburgrings, wurde am 3. Juli 1927 eröffnet und gilt in seiner klassischen 22,8 km langen Nordschleifen-Variante als eine der schwierigsten Grand-Prix-Strecken in der Geschichte. Wegen ihren unübersichtlichen Kurven, blinden und tückische Kuppen, starken Neigungen und Gefälle bezeichnete der schottische Rennfahrer Jackie Stewart 1960 die Nordschleife als "Grüne Hölle". Bisher hat der Nürburgring bereits 400 Tote gefordert.

2. Der Silberpfeil wird geboren

Am Sonnabend, den 2. Juni 1934, musste es ganz schnell gehen: Das Wiegen der Silberpfeile vor dem Eifelrennen am 3. Juni hatte ergeben, dass die Grenze von höchstens 750 Kilogramm von den neuen W 25 um genau ein Kilo überschritten wurde. Mercedes-Benz-Rennleiters Alfred Neubauer überkommt ein Geistesblitz. In derselben Nacht werden in einer Garage am Nürburgring die weißen W 25 abgeschliffen, bis auf das gewellte Aluminium-Blech. Beim Nachwiegen liegen die silbernen Rennwagen genau im Sollwert.

3. Niki Lauda knackt Streckenrekord

Credit: Ferrari

Bevor der Nürburgring als zu gefährlich eingestuft wurde, galt er als Wohnzimmer von Rennsportlegende Niki Lauda. Während des Qualifying im Jahr 1975 gelang Lauda die schnellste Runde, die jemals auf der 22,8-km-Nordschleifen in der Formel 1 gefahren wurde: 6:58.6 Minuten.

4. Der Crash

Vo 40 Jahren, am 1. August 1976, startete Lauda beim Rennen auf dem Nürburgring. Bei Streckenkilometer 9,6 (Bergwerk) brach die Radaufhängung seines Ferraris rechts hinten. Niki saß hilflos im brennenden Ferrari, erlitt schwerste Verbrennungen, nur durch ein Wunder überlebte der Österreicher diesen Unfall. Sechs Wochen später saß er beim Großen Preis von Italien wieder im Rennwagen.

5. Umbau und Comeback

Nach der Saison 1976 zog sich die Formel 1 aufgrund der vielen Sicherheitsbedenken aus der Eifel zurück – das Aus für die Nordschleife im internationalen Rennzirkus. Andere Rennserien wie die Formel 2 Europameisterschaft, die Deutsche Rennsport-Meisterschaft oder die Sportwagen-Meisterschaft fuhren noch bis zum Jahre 1983 während der laufenden Umbauarbeiten auf einem auf 20,8 Kilometern verkürzten Nordschleifen-Kurs. Erst nach dem Bau einer neuen, nur 4,542 Kilometer langen, modernen Grand-Prix-Strecke feierte die Formel 1 im Jahr 1985 ihr Comeback am Ring. Sieger damals: Der Italiener Michele Alboreto im Ferrari.

6. Rock am Ring

Im selben Jahr fand mit „Rock am Ring“ am 25. und 26. Mai erstmals ein Musikfestival auf dem Nürburgring-Gelände statt. Vor 75.000 Zuschauern spielten unter anderem Künstler wie U2, Joe Cocker und Marius Müller-Westernhagen.

7. Die Nordschleife erleben

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Neben den vielen Rennveranstaltungen wie Formel 1, DTM, und dem 24h-Rennnen lässt sich der Nürburgring seit ihrer Eröffnung 1927 auch mit dem eigenen PKW oder Motorrad erkunden. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten und Preisen erhalten Sie hier.