VW hat in Berlin ein historisches Auto vorgestellt– zumindestens sieht man das beim Konzern selbst so. Der Marken-Vorstand Jürgen Stackmann spricht von "einem neuen Kapitel" für den größten deutschen Autohersteller, wenn nicht sogar für die gesamte Industrie. Käfer und Golf – in diese legendäre Reihe stellen die Wolfsburger ihren ID.3.
Außen Golf – innen Passat
Wenn man nach den Maßen geht, hat VW recht. Denn der ID.3 ist tatsächlich in etwa so groß wie ein Golf. Aber: „Innen fühlt man sich wie in einem Mittelklasse-Fahrzeug“, sagt Stackmann. Der Innenraum soll geräumig und flexibel sein: „Ein Familienauto für die Großstadt“.
Zugegeben: Bei Familienauto werden wir Lebemänner stutzig. Trotzdem ist das Konzept interessant. Denn VW plant, bis zum Jahr 2025 eine Million Elektroautos zu verkaufen. Ganze 20 E-Modelle sollen bis dahin auf dem Markt sein. Kurz: VW zielt auf die Marktführerschaft im Elektro-Segment.
Bis zu 3.500 Ladestationen
Um das zu erreichen, hat VW eine spezielle Plattform für die E-Modelle entwickelt, die MEB genannt wird. Mit seinem Projekt „IONITY“ will der Konzern für die nötige Infrastruktur sorgen: 3.500 Ladestationen sollen bis 2025 in ganz Deutschland etabliert werden, an denen der ID.3 im Schnelllade-Modus innerhalb von 30 Minuten mit einer Reichweite bis 270 Kilometer versorgt werden kann.
Genauere Einsichten wie etwa zur Motorleistung will VW im September auf der Automobilmesse IAA in Frankfurt bekanntgeben. Der ID.3 kann allerdings schon ab sofort vorbestellt werden. Die ersten 30.000 Modelle erscheinen in der Sonderedition „1st“. Gegen eine Registrierungs-Gebühr von 1.000 Euro kann man sich die Kaufoption auf einen ID.3.1st sichern, dessen Gesamtkosten unter 40.000 Euro liegen sollen. Das Besondere: Das Modell verfügt über eine Reichweite von 420 Kilometern und im ersten Jahr können die Käufer bis zu 2.000 Kilowattstunden umsonst laden. Die Registrierung läuft bis zum April 2020.