Playboy Chefredakteur Florian Boitin wurde mit einem Dienstwagen ausgestattet, der genauer betrachtet eher einer Dienstwaffe gleicht. Denn mit 570 PS ist der McLaren 570S ein Geschoss auf vier Rädern und dabei trotzdem "nur" das Einstiegsmodell des britischen Supersportwagen-Herstellers.

Der Job des Playboy-Chefredakteurs macht Freude. Und an manchen Tagen ganz besonders. Gerade wenn der Spaß schon morgens beim Weg zur Arbeit beginnt. So ein Tag ist heute. Denn statt mit der S-Bahn (kleiner Scherz) wird mich heute ein knapp über 200.000 Euro teurer und mit 570 Pferdestärken ausgestatteter Supersportwagen ins Büro bringen.

Wenn wir also schon dabei sind, hier die nackten Fakten: Höchstgeschwindigkeit 328 Km/h, 1359 Kilogramm leicht und in 3,2 Sekunden von 0 auf 100. Herkunft: Woking, nähe London in Großbritannien. Sein Name: McLaren 570S Spider.

Ein McLaren fällt auf

Gut, Auto-Nerds werden sagen: kenn ich schon, den gibt’s doch schon seit Mitte letzten Jahres. Stimmt, aber dennoch fällt man auch im Sommer 2018 mit dem McLaren-Einstiegsmodell ordentlich auf. Selbst im mondänen München.

Playboy-Chefredakteur Florian Boitin mit seinem Zeit-Dienstwagen in der Feierabendsonne.
Credit: Playboy Deutschland

Heute mache ich mich also im „kleinen Bruder“ des 650S auf den Weg ins Büro. Die Bedingungen stimmen: keine Wolke am Himmel, angenehme 21 Grad Lufttemperatur und das um kurz vor neun am Morgen. Schon der Einstieg über die Flügeltüren: spektakulär. Das Hard-Top-Verdeck öffnet und versenkt sich auf Knopfdruck innerhalb von 15 Sekunden – übrigens auch während der Fahrt bis 40 km/h.

Das Interieur ist sachlich und wird in meinem Fall von weißem Alcantara dominiert. Das Lenkrad ist vollkommen unverbastelt, sprich frei von Knöpfen und anderen Unsinnigkeiten. Ein wenig Suchen muss man allerdings den Verstellknopf für die Außenspiegel: ich finde ihn schließlich links neben dem Touchscreen in der Mitte des Cockpits. Los geht’s.

Schon im Leergang brüllt der Brite dank Sounddesign ordentlich los. Aber erst ab 3000 Touren fängt der 3,8-Liter-Biturbo richtig Feuer. Dann gibt’s aber kein Halten mehr. Bis tief in die 8000er rennt der 570S ohne Dach bis 315 km/h schnell. Serienmäßige Keramikbremsen sorgen dafür, dass man auch rechtzeitig wieder zum Stehen kommt. Nach 32 Metern (bei 100 km/h), um genau zu sein.

Der Spider klebt auf dem Asphalt

Aber ich will ja fahren, nicht stehen. Also wechsele ich schon an der ersten Ampel von der 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik in den Wippschaltermodus. Und in den Sportmodus. Dann, mit Tempo 100 erst in den dritten Gang schalten – was für ein Spaß! Jetzt zeigt der Roadster echte Sportwagenqualitäten. Die Fahrwerkabstimmung lässt den Spider gerade bei kurvenreichen Landstraßen wie einen Rennwagen auf dem Asphalt kleben.

Röhrend rolle ich die Tiefgarage im Arabellapark hinab, streng darauf achtend, dass jede Bodenwelle ein krachendes Hindernis für den tiefliegenden Supersportler darstellt und stelle den Spider schließlich neben meinem Dienstwagen ab. Und freue mich jetzt schon auf den Feierabend.

Fazit:

Der McLaren 570S Spider ist ein Spaßmobil für alle, die nicht zwingend auf britisches Understatement stehen. Der Roadster ist laut, aggressiv und schreit nach Aufmerksamkeit. Er fährt sich aber auch Dank perfekt abgestimmter Lenkung entspannt und lässig.