Nur zwei Monate dauerte die Entwicklungsarbeit. Dann hatte sich der kultige Offroader in ein sauberes Elektroauto verwandelt. Die Batterien stecken vorn unter der Haube, hinten am Platz des (nun obsoleten) Kraftstofftanks und "unterhalb des Einstiegs", also in den Schwellern. „Mehrere“ Elektromotoren (wieviele genau, verrät der Akkuhersteller nicht) treiben den Wagen an. „Unglaublich spritzig“ urteilt Arnold Schwarzenegger. Der Schauspieler und ehemalige Gouverneur von Kalifornien fährt seit Jahrzehnten bereits die benzingetriebene G-Klasse, die seit jeher im österreichischen Graz gebaut wird.
"Ein Traum"
Die Elektromotoren mit Reduktionsgetriebe wurden auf das Verteilergetriebe aufgesetzt, das Hauptgetriebe entfernt. Das Elektroauto bringt angeblich 490 PS auf die Straße und schafft es in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h – damit wäre es mehr als drei Sekunden schneller als das Original mit V6-Dieselmotor. Die Höchstgeschwindigkeit betrage 183 km/h. Die elektrische G-Klasse könne in 25 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden.
„Für mich geht mit diesem fantastischen Auto als Elektrofahrzeug ein Traum in Erfüllung“, sagt Schwarzenegger. „Die erste Testfahrt war schon ein Vergnügen: Der Kreisel spielt die Vorteile der Elektromobilität perfekt aus. Auf die folgenden Testfahrten und die schrittweise Weiterentwicklung in Kalifornien freue ich mich sehr.“
Schwarzenegger setzte sich bereits als Gouverneur für erneuerbare Energien und Elektromobilität ein. Er habe laut Hersteller "am Design und der Entwicklung entscheidend mitgewirkt" und werde den Prototypen künftig in Los Angeles testen, um ihn zusammen mit Kreisel Electric sogar noch weiterzuentwickeln. Was genau Schwarzenegger an dem Auto gestaltet oder entwickelt hat, wollte Kreisel unter Hinweis auf "industrieübliche Geheimhaltungsvereinbarungen" nicht verraten. Fest steht allerdings: Eine Serienproduktion des Autos ist gar nicht geplant.
Die Reichweite des Wagens soll bei 300 Kilometern liegen. Die Akkus haben eine Kapazität von 80 Kilowattstunden und wiegen 510 kg. Das Elektrofahrzeug sei seinem Benzinbruder in Sachen Geländetauglichkeit, Steigfähigkeit und Komfort ebenbürtig, sagt Christian Schlögl, Mitglied der Geschäftsführung bei Kreisel Electric.
Das Unternehmen arbeitet derweil bereits an der dritten Dimension der Elektromobiliät. Ein mit ihren Akkus bestücktes Solar-Flugzeug soll 2018 in die Stratosphäre aufsteigen und 15 Minuten lang in 25 Kilometern Höhe bei rund -70 Grad Außentemperatur fliegen. Der Pilot, der Schweizer Abenteurer Raphaël Domjan, wird einen Druckanzug tragen.
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