Inhalt
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Frederick Lau & Simon Verhoeven: Der Schauspieler und der Regisseur über Partys, Flirts, die Freiheit der Nacht – und ihren neuen Film, der all das feiert
Im Porsche durch Kamtschatka: Der Cayenne Turbo Coupé beim Härtetest in Russlands Wildnis
Mein Schlitten: Nils Meyer und sein TVR Tuscan S
Playmate: Miss März Dayenne Huipen aus Holland verführt uns bei Sonnenaufgang am Mittelmeer
Blende Sechs: US-Playmate Roxanna June und 108 ihre Model-Freundin Jessica Clarke bei einem heißen Rendezvous in Rom
Die Schauspielerin Madeleine Krakor reiste nach ihrem Ausstieg bei „Alles was zählt“ mit uns nach Südafrika. Um Fotos zu machen, die sie als Plädoyer versteht: Für mehr selbstbewusste Natürlichkeit
Made in Germany: Lässige Outfits von sechs der besten deutschen Männermodemacher
Haarpflege: Styling-Helfer mit Steherqualitäten
Königsklasse: Zeitmesser mit Ewigem Kalender
Mit links: Bezahlen per Armbanduhr
Dirty Talk: Die Escort-Lady Salomé Balthus im Bett-Gespräch mit Sex-Autorin Katja Lewina
Tagebuch einer Verführerin: Kolumnistin Sophie Andresky über erste Dates
Deichkind: Die lustigen Hamburger Techno- Rapper über Schamgrenzen, Zeitgeist und gesellschaftliche Arschlöcher
Literatur, Musik & Kino: Das Beste des Monats
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Berater
- Witze
- Cartoon
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
Mit einer Entfernung von mehr als 7000 Kilometer Luftlinie, elf Zeitzonen weit Richtung Osten, liegt Kamtschatka aus deutscher Sicht am Ende der Welt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die russische Halbinsel an der Ostküste Asiens ist weder durch ein Straßen- noch durch ein Schienennetz mit der restlichen Zivilisation verbunden, man erreicht sie nur über den Luft- oder Seeweg. Neben den wenigen Ortschaften gibt es kilometerweit unerschlossene Tundra, Vulkane und Geysire. Auch wenn Kamtschatka mit 370.000 Quadratkilometern etwa so groß ist wie Deutschland, leben hier gerade mal etwas über 300.000 Menschen. So viele wie in Mannheim. Dazu gesellen sich noch rund 20.000 Bären.
Der perfekte Ort also, um ein Fahrzeug zu testen, das angeblich fürs unwegsame Gelände gebaut ist, aber wie alle modernen SUVs unter dem Generalverdacht steht, bloß großspurig auf asphaltierten Innenstadtstraßen mit Outdoor-Style zu glänzen. Vor allem SUV-Coupés (wie der BMW X5M oder Mercedes-AMG GLE Coupé) gelten als verwöhnte Stadtkinder, nicht lebensfähig in der freien Wildbahn, da sie mehr auf Geschwindigkeit und Luftwiderstand als auf Bodenfreiheit und die Überwindung von Hindernissen ausgelegt sind. Als die Zuffenhausener Ingenieure nun mit dem Porsche Cayenne Turbo Coupé ihr erstes SUV-Coupé präsentierten, war für uns sofort klar: Dieses Fahrzeug sollte man nicht auf der Nordschleife testen, sondern lieber in einer entlegenen grünen Hölle. Auf nach Kamtschatka!
Schon bei der Ankunft am Flughafen glaubt man, mitten in den Kulissen eines alten KGB-Spionagefilms gelandet zu sein. Die heruntergekommenen Baracken am Straßenrand, das verrostete Tor und die Lenin-Statue vermitteln das Gefühl, man habe eine Zeitreise in die alte Sowjetunion hinter sich. Zwar sind heute nicht mehr ausschließlich russische Armeefahrzeuge und Ladas auf der Straße zu sehen, dennoch wirkt der grellfarbige Cayenne wie ein Raumschiff von einem anderen Planeten. „Lavaorange“ heißt sein Lackton. Das passt wenigstens zur nahe gelegenen Vulkanlandschaft.
Vom Design her ähnelt das Coupé stark dem normalen Cayenne, auch wenn Experten sofort die nach hinten stark abfallende Dachlinie auffallen dürfte. Ebenso wie der doppelte Spoiler an der Heckpartie. Während der obere Spoiler fest verbaut ist, fährt der untere bei Geschwindigkeiten ab 90 km/h automatisch um 13,5 Zentimeter aus. Das wollen wir sofort ausprobieren, immerhin schafft der 4,0-Liter-V8-Biturbo den Sprint auf 100 km/h trotz seiner 2,2 Tonnen in gerade einmal 3,9 Sekunden. Doch bereits die ersten Kilometer in und um die Hauptstadt Petropawlowsk erweisen sich als Herausforderung. Im Gegensatz zu unseren Straßen gibt es hier Schlaglöcher in der Größe von Waschbecken.
Dank der direkt eingestellten Lenkung umfahren wir die größeren, während die kleineren im „Comfort“-Modus von der Luftfederung weggebügelt werden. Ein weiteres Problem nach einiger Zeit: Die Straßen, auf denen wir uns fortbewegen, existieren in unserem Navigationssystem gar nicht. Angeblich gibt es auf Kamtschatka sogar noch Militärstädte und geheime Stützpunkte, die auf keiner Karte verzeichnet sind. Immer wieder landen wir auf Wegen, die abrupt im Nirgendwo enden oder sich irgendwo im hohen Tundra-Dickicht verlieren.
Wir nehmen das als Zeichen, den Asphalt hinter uns zu lassen und tiefer ins unerschlossene Gelände vorzudringen. Einige der abgeschiedensten Bereiche lassen sich für uns nur per Boot oder Helikopter erreichen. Auch das probieren wir in diesen Tagen aus. Mit der weiten grünen Tundra und den vielen Vulkanen wirkt die Gegend wie eine Art Jurassic Park. Über 160 Vulkane – darunter rund 30 aktive – befinden sich auf der Halbinsel, wo sich die pazifische Kontinentalplatte unter die nordamerikanische schiebt.
Zurück in unserem Testwagen, wechseln wir wegen des groben Vulkangesteins in den „Gravel“-Modus (englisch für Kies) und fahren ihn mit der Luftfederung von 190 mm auf satte 245 mm nach oben. In Schrittgeschwindigkeit bewältigen wir den natürlichen Vulkansteinparcours, bis wir vor einem Fluss stehen bleiben. Rein theoretisch wäre eine Überquerung möglich, der Cayenne Coupé schafft eine Wattiefe von 530 Millimetern, allerdings ist die einzige geeignete Stelle gerade von einer Bärenmutter und ihren zwei Jungen besetzt. Der Fluss voller Lachse bietet ihnen eine reichhaltige Nahrungsquelle. „Letztes Jahr gab es nur zwei Tote durch Bärenangriffe“, hatte uns ein Ranger vor der Einfahrt ins Gelände beruhigen wollen, „im Jahr davor waren es 30.“
Auch wenn der Cayenne vermutlich einem Bärenangriff standhalten würde, nehmen wir sicherheitshalber einen anderen Weg, der uns auf einen der legendären schwarzen Vulkanstrände der Halbinsel führt. Wir schalten in den „Sand“-Modus und drücken das Gaspedal ordentlich durch. Hinter uns steigt eine riesige Staubfontäne auf. Nicht ganz so beeindruckend wie die Schwefelwolken der Vulkane. Wir schalten zusätzlich die Traktionskontrolle aus. Ein leichter Dreh am Lenkrad nach rechts zusammen mit etwas Druck aufs Gaspedal – und schon driften wir am Wasser entlang. Da zahlt sich der 550 PS starke Motor mit seinen 770 Newtonmeter Drehmoment aus, für den die Kritiker der reinen Geländewagenvernunft das Fahrzeug immer verdammt haben.
Alles in allem muss man sagen, dass der Porsche Cayenne Turbo Coupé die entscheidenden Hindernisse der Wildnis gut bewältigt hat. Reinen Gewissens können wir dem Wagen daher den Titel „Kamtschatka Approved“ verleihen. Wer übrigens selbst einmal nach Kamtschatka reisen sollte, dem empfehlen wir unbedingt das sogenannte Tal der Geysire. Mit rund 90 heißen Fontänen-Quellen beherbergt es deren größte Konzentration weltweit nach dem Yellowstone-Nationalpark. Leider ist das Tal nur auf dem Luftweg per Helikopter zugänglich. Selbst ein Porsche Cayenne kann eben nicht jedes Ziel erreichen.
Unser Autor testete den Wagen auf Einladung des Herstellers.
Porsche Cayenne Turbo Coupé
Geschwindigkeit
286 km/h
Leistung
550 PS
Drehmoment
770 NM
0–100 km/h
3,9 Sekunden
Hubraum
3996 ccm
Gewicht
2200 kg
Preis
146.662 Euro
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