Wer ein kleines Cabrio sucht, hat bei Mercedes jetzt die Wahl. Neben dem SLK gibt’s auch eine viertürige Version: die C-Klasse ohne Dach. Mit AMG-Power geht’s hier richtig zur Sache.

Bei 42.215 Euro beginnt der offene Spaß in der C-Klasse. Soviel kostet die Basismotorisierung C 180 mit 156 PS. Wer das gut Anderthalbfache auszugeben bereit ist (genau 67.919,25 Euro), bekommt einen feinen Sechszylinder und 367 PS. Für den 476 PS starken Achtzylinder im C 63 AMG sind gar 83.419 Euro fällig.

Mit dem Sechszylinder ist der kleine Wagen bereits eindrucksvoll motorisiert. Wer mehr will als nur in den Sonnenuntergang zu cruisen, wer auch mal die Überholspur auf der Autobahn besetzen oder einen Alpenpass im Schnelldurchgang bezwingen will, finden hier die vielleicht beste Motorvariante im Mercedes-Konfigurator (der insgesamt acht Möglichkeiten zur Wahl stellt). Zwei Turbolader sorgen für mächtig Druck und vier Fahrmodi (Eco, Comfort, Sport und Sport+), die man über einen Schalter in der Mittelkonsole auswählt, passen die Reaktion der 9-Gang-Automatik, der Dämpfer und der Lenkung an die gewünschte Fahrweise an.

Den Wagen als wirklichen Viersitzer zu bezeichnen, wäre natürlich eine Übertreibung. Wenn vorn zwei Leute komfortabe sitzen wollen, wird der Fußraum hinten einfach zu knapp. Das hintere Gestühl reicht aber gut für Notfälle, um auf kurzen Strecken mal jemanden mitzunehmen. Was uns auffiel, ist die relativ hohe Seitenlinie des Fahrzeugs. Wie das Coupé wirkt auch das Cabrio eher schmal und hoch. Die Souveränität mit breiter Spur und flacher Schulter beginnt ganz klar erst eine Stufe Höhe bei der E-Klasse.

Credit: Michael Görmann / Playboy Deutschland

Von der E-Klasse übernommen wurde übrigens ein Detail, das sehr effizient ist, aber die elegante Cabrio-Optik erheblich stören kann: der Spoiler im Dachrahmen. Um Zugluft im Innenraum auf Stufe „laues Lüftchen“ zu minimieren, kann man ein schmales, langes Brett oben über der Windschutzscheibe positionieren, das den Luftstrom über die Köpfe der Fahrgäste hinweglenkt. Ein – wirklich montröses –Windschott zwischen den hinteren Kopfstützen kommt noch hinzu.

Wer fahren will, wie Puristen ein Cabrio fahren – nämlich offen, Scheiben runter und natürlich kein Windschott! – der muss damit leben, dass es im C 43 AMG nicht nur erfreulich luftig wird, sondern dass die unbenutzten Gurte anfangen zu flattern. Vor allem der Beifahrergurt macht ab Tempo 60 einen derartigen Lärm, dass selbst eingefleischte Offenfans die Scheiben hochfahren. Vielleicht sollte man stets eine geeignete Beifahrerin zur Hand haben...

Um das – hervorragend verarbeitete – Stoffdach zu versenken, muss man rund 20 Sekunden warten. Das klappt jetzt auch bei langsamer Fahrt. Die Zeiten, da man anhalten und den Fuß auf die Bremse stellen musste, hat nun auch Mercedes beendet.

Credit: Michael Görmann / Playboy Deutschland

Zu den fantastischen Ausstattungsdetails des AMG gehören Karbonbeschlagteile – vor allem die hintere Spoilerlippe hat es uns angetan – beleuchtete AMG-Trittleisten in den Türen und die beeindruckende Kohlefaseroptik im Cockpit. Wer die Deckel aller Ablagefächer schließt, kann die – bei unserem Fahrzeug silberfarbenen – Kohlefasern in voller Pracht genießen. Auch die dezente, je nach Lichteinfall changierende, Chequered-Flag-Optik der Instrumente sieht wirklich cool aus.

Credit: Michael Görmann / Playboy Deutschland

Doch wohin mit der rechten Hand? Wer sie auf den „Steuerknüppel“ (der natürlich keiner ist, denn die Gänge werden wie gewohnt am Lenkrad gewählt) in der Mittelkonsole legt, bedient ungewollt irgendetwas im Menü. Denn das Touchpad oben auf dem Bedienteil ist leider immer aktiv. Wer aus Versehen drüberwischt, wechselt den Radiosender, springt zum nächsten Musikstück oder verändert den Zoom der Navigation. Je nachdem, was oben im Display gerade aktiviert ist.

Credit: Michael Görmann / Playboy Deutschland

Fazit: Ein druckvoller Sechsylinder , coole AMG-Details und hervorragende Verarbeitung bringen jede Menge Fahrspaß für Zwei bis Vier.

Video: das neue Chevrolet Camaro Cabrio