Zugegeben, dieses Auto ist nicht der klassische Wagen, um Frauen zu beeindrucken. Aber immerhin hat mein Vater 1967 mit dem Vorgängermodell, einem BMW 1800, meine Mutter kennengelernt. Er fuhr sie nach einem Konzert nach Hause, und sie erzählte mir mal: „Ich war sehr überrascht, wie gut dein Vater mit den Liegesitzen umgehen konnte.“
Als ich selbst mit Anfang 20 auf der Suche nach einem passenden Auto für mich war und ein Verwandter seinen BMW 2000 verkaufte, war die Sache klar. Leider stand der Wagen zuvor zehn Jahre in der Garage, und es war ziemlich viel zu machen: Die Kotflügel waren durchgerostet, neue Bodenbleche und Bremsen mussten her, da kam wirklich viel Arbeit auf mich zu. Ich habe das Auto komplett zerlegt und die Innenausstattung in meiner Wohnung gelagert: die Sitzbank im Wohnzimmer, den Beifahrersitz hinter der Tür – es war ein Chaos. Zwischendurch hatte ich immer mal wieder keine Zeit oder kein Geld, um weiterzurestaurieren. Das zog sich so über Jahre, der BMW 2000 und ich sind zusammen erwachsen geworden.
Ein Herz und eine Seele
Aber seit 2008 ist er endlich fertig, und seither sind wir unzertrennlich. Inzwischen spielt das Auto ja sogar mit mir gemeinsam bei „SOKO München“ (mit) – ich fahre es auch in meiner Rolle als Rechtsmediziner Dr. Maximilian Weissenböck.
Wagen des gleichen Serientyps sehe ich selten auf der Straße, wenn es hoch kommt, zweimal im Jahr. Da kurbelt man an der Ampel natürlich die Scheibe runter und unterhält sich kurz. Die Geschichten, die andere Fahrer über den BMW 2000 erzählen, ähneln sich, die Macken sind die gleichen. Seine große Schwäche ist das Starten nach längerer Standzeit: Das Benzin läuft zurück in den Tank, und du brauchst eine gute Batterie, um zu starten. Damit der Motor anspringt, kommt es auf das richtige Gefühl zwischen Gaspedal und Choke an.
Erlebnis für alle Sinne
Was ich an dem Wagen besonders liebe, ist sein Duft. Diese Mischung aus Benzin und Sitzausdünstung. Wenn ich ihn im Sommer abstelle und die Sonne draufscheint, kann ich ihn schon aus einigen Metern riechen.
Auch Sie lieben Ihren alten Schlitten und wollten außerdem schon immer mal im Playboy vorfahren? Dann schreiben Sie uns. Über sich und Ihr Auto. Ein Foto von Ihnen und Ihrem geliebten Wagen dazu, und schon ist Ihre Bewerbung fertig. Und wir: machen Druck! Und zeigen Ihr Auto im Playboy – egal ob alt, sehr alt, laut, böse oder edel. Schreiben Sie uns: meinschlitten(at)playboy.de
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