Es braucht nicht viel, um das Leben als Surfer zu genießen. Das Rauschen der Brandung, der Sand unter den nackten Füßen, das Surfbrett unterm Arm – und gute Wellen natürlich, klar.
Doch wer nicht das große Glück hat, direkt am Meer, oder zumindest in der unmittelbaren Nähe davon zu leben, kann sich diesen Genuss abschminken. Zumindest, wenn das richtige Gefährt dafür fehlt. Und auch wenn die Vorstellung daran noch so romantisch erscheinen mag, mit Surfbrettern auf dem Kleinwagen-Dach zum nächsten Surfspot zu tuckern: Spätestens nach zehn Minuten Fahrt weiß man, dass Urlaub irgendwie was anderes ist.
Eine Lösung für alle Wellenreiter, Großstadt-Eskapisten, Roadtripper und Abenteurer stellt nun Citroën mit dem Spacetourer Rip Curl Konzept vor – einem Multi-Van für Outdoor-Aktivitäten.
Ab ans Meer!
Die Antwort auf die Frage, ob wir das neue Spacetourer Rip Curl Concept Car von Citroën testen wollen, kommt wie aus der Pistole geschossen. Klar wollen wir! Insbesondere auch deshalb, weil die Großstadt im Winter an Tristesse kaum zu überbieten ist.
Als wir in Biarritz an der französischen Atlantikküste ankommen, werden wir herzlich von Pascal Belot, dem internationalen Vertriebsmanager von PSA und einer Delegation von Rip-Curl begrüßt. Unser Fahrzeug steht schon für uns bereit.
Das Concept Car Citroën SpaceTourer Rip Curl ist eine Neuinterpretation des Citroen SpaceTourer. Das Design des Fahrzeugs ist dem der legendären Surfer-Vans angelehnt. Zweifarbige Außenlackierung, dynamischer Auftritt, Schutzleisten in seidenmattem Grau vorne und hinten betonen den Charme eines Gefährts für Abenteuer.
Besondere Highlights des Surf-Mobils: Zuschaltbarer Allrad-Antrieb, erhöhte Bodenfreiheit, der Wohnmobil-Ausbau aus dem Hause Pössl, ein Panorama-Aufstelldach und jede Menge Gimmicks, die nicht nur die Freunde der Wellen begeistern.
Nach einer kurzen Einweisung geht es auch schon auf die Straße in Richtung Soorts-Hossegor, einem kleinen französischem Küstenörtchen mit knapp 4000 Einwohnern. Obwohl der Spacetourer mit einer Gesamtlänge von 4,95 Metern (wir haben die M-Version) relativ groß wirkt, fährt sich das Fahrzeug wie ein PKW. Angenehm sanft und mit einem schnittigen Wendekreis.
Mit einer Höhe von 1,90 Metern, findet der Spacetourer auch in Tiefgaragen Platz, allerdings nur knapp. „Uns geht es bei diesem Fahrzeug um zwei Dinge: Einen Van mit den Eigenschaften eines PKWs zu schaffen und darum, auch einem jüngerem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich einen Camper-Van zulegen zu können“, erklärt uns Belot und zielt dabei auf die vergleichsweise günstigere Preispolitik von Citroen ab.
„Natürlich werden wir Marktbegleiter wie VW nicht ersetzen, aber wir können es schaffen, mit einem Fahrzeug wie diesem eine jüngere Zielgruppe anzusprechen“, so Belot.
Hang Loose, dude!
Nach kurzer Fahrt mit unserem 150 PS starken Gefährt sind wir am Ziel: Der weitläufige Strand von Hossegor ist ein Surfsport der Extraklasse – zumindest im Sommer. Denn obwohl die Sonne scheint, ist es an diesem Winter-Morgen ziemlich frisch.
Wir steigen aus und checken den Surf ab. Viele Surfer sind heute nicht im Wasser, denn die Strömung ist an diesem Tag zu extrem. Ein Jammer, aber wir sind eigentlich da, um den Spacetourer zu testen, nicht um surfen zu gehen.
Unsere Surfbretter haben wir deshalb bequem im Innenraum des Vans an die Decke gehängt – hierfür dienen gesonderte Schnallen, an denen man bis zu drei Boards mühelos und platzsparend befestigen kann.
Das Interieur: Küche, Wohn- und Schlafbereich
Überhaupt sind wir vom Innenleben des Concept-Cars begeistert. In der Heckklappe ist eine Dusche mit Vorhang eingebaut: Ein Kanister, der in einem Stauraum integriert ist, versorgt die Dusche mit Wasser. Der Vorhang schützt den Innenraum vor Spritzwasser und den Duschenden vor neugierigen Blicken.
Das „Outdoor-Pack“ des kleinen Vans kann sich sehen lassen. Ein wasserdichter Behälter für die Wetsuits, eine Wetterstation und sogar einen Safe gibt es, der unter dem Fahrzeug befestigt ist, um zum Beispiel Schlüssel oder Brieftasche sicher aufzubewahren.
Im Concept Car sind zwei Schlafplätze für die insgesamt vier Personen vorhanden. Die Rücksitzbank lässt sich dank Matratzenauflage in eine flache, Liegefläche umbauen. Zwei weitere Schlafplätze befinden sich im Panorama-Aufstelldach über dem Innenraum. Wie in einem Zelt mit Moskitonetz können die Insassen somit die Natur genießen.
Der integrierte Küchenblock verfügt über einen Gasherd, eine Spüle und ausreichend Platz, um das Essen vorzubereiten. Das variable Küchenelement ist herausnehmbar. Dadurch kann man direkt am Strand kochen - sofern man nichts gegen Sand zwischen den Zähnen hat.
Ebenso hat der Spacetourer einen kleinen Kühlschrank und gesonderten Stauraum, um Kochutensilien unterzubringen. Natürlich gibt es auch einen kleinen Klapptisch, an dem man gemeinsam essen kann. Um sich einfacher zu bewegen und zu entspannen, lässt sich der Tisch zusammenklappen.
In den Fängen der Gendarmerie
Nachdem wir dasFahrzeug ausgiebig von innen und außen inspiziert haben, fahren wir weiter. Umgeben von hohen Sanddünen cruisen wir genussvoll die Küste entlang. Jetzt fehlt nur noch eines: Stimmungsvolle Fotos des Spacetourers in voller Fahrt.
Die Küstenstraße auf der wir uns befinden, eignet sich perfekt für ein richtig atmosphärisches Fotoshooting. So sehr, dass wir bei allem Übereifer die französische Straßenverkehrsordnung vergessen. Ein Blaulicht im Rückspiegel und zwei mit der Kelle winkende Gendarmen entreißen uns daher schnell wieder aus unserer Roadtrip-Träumerei.
Der Ärger ist vorprogrammiert. Doch es kommt anders. Es stellt sich heraus, dass die beiden Gendarmen selbst begeisterte Surfer sind. Mit glänzenden Augen lassen sie sich von uns das neue Citroën / Rip Curl Concept Car erklären, klettern sogar kurz in den Kofferraum, um sich vom Interieur selbst zu überzeugen.
Am Ende bleibt es bei einer Verwarnung und einem kleinen Bußgeld. Glück gehabt. „Normalerweise sähe das jetzt aber ganz anders aus“, sagen sie uns die Polizisten zum Abschied mit ernster Miene.
Auch wenn die Wellen heute nicht auf unserer Seite waren, das Glück war es definitiv. Mit gefühlter Schrittgeschwindigkeit fahren wir wieder nach Hause. Die drei Fotos, die wir kurz davor geschossen haben, können sich aber trotzdem sehen lassen.
Unser Fazit:
Mit dem CitroënSpacetourer mit Rip Curl Sonderausstattung haben die Franzosen ein Abenteuer-Mobil auf den Markt gebracht, das nicht nur Surfer begeistern wird. Die Geländegängigkeit, die kompakte Größe und die Flexibilität des Vans haben uns überzeugt. Besonders gut haben uns die kleinen, aber für Outdoor-Begeisterte wichtigen Details gefallen, wie die Dusche, das mobile Küchenelement und die externe Starkstromzufuhr.
Das Karosseriedesign bestich duch eine Mischung aus Camper-Van und PKW. Der Innenraum ist weniger geräumig als bei Mercedes oder VW, dennoch völlig ausreichend für zwei bis drei Personen. Wer eine kostengünstige Alternative zu den bekannten VW-Campern sucht, sollte sich den Spacetourer von Citroën durchaus mal aus der Nähe ansehen.
Die Camping-Sonderausstattung ist, wie bei fast allen Automobilherstellern, leider (noch) nicht serienmäßig. Weitere Informationen zum Citroen Spacetourer Rip Curl Concept Car können Sie hier finden.
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