Den besten Satz zum Thema Abnehmen hat Kate Moss gesagt: „Nichts schmeckt so gut, wie sich Dünnsein anfühlt.“ Er ist wahr. Er gilt auch für Männer und Nicht-Models. Und immer wenn ich in der Nach-Weihnachtszeit wieder das zweite Gürtelloch benutzen muss statt des vierten, denke ich an den Satz und versuche, meinem Körper wieder die Kontur zu geben, die er vergangenen Sommer – das bilde ich mir zumindest ein – mal hatte.
Ihre Freundin nennt Ihr Bäuchlein "süß"? – Sie lügt
Warum tue ich das? Warum fühlt sich Schlanksein so gut an? Erstens: weil es besser aussieht. Glauben Sie mir, als Ihre Freundin Ihnen neulich sagte, Ihr Bäuchlein sehe eigentlich ganz süß aus, hat sie das nicht getan, weil es wahr ist, sondern weil sie nett ist. Zweitens: weil man sich fitter und gesünder fühlt. Außer, klar, man hat sich die Kilos mittels 30 Zigaretten am Tag, einer Brutalo-Schlank-Kur oder Diätpillen aus dem Darknet abgerungen.
Dem Nutella-Glas-Auslöffler in sich auf vernünftige Weise den Kampf anzusagen ist eine so zweifelsfrei gute Idee, dass die eigentlich interessante Frage nicht lautet, ob man es tun sollte, sondern wie. Und da gilt: Ein Mann nimmt so ab, wie er alles im Leben tut: mit Würde. Eine Kohlsuppen-Diät zum Beispiel ist würdelos. Überhaupt sollte einem Mann der Satz „Ich bin auf Diät“ höchstens in Situationen über die Lippen gehen, in denen er als Witz erkennbar ist. Meine Erfahrung: Am einfachsten nimmt man ab, indem man einfach weniger isst. Das Gleiche, aber nur zwei Drittel davon. Dann kommt bald das Kate-Moss-Gefühl.
Dieser ganze Hungerwahn ist nur was für verbissene Selbstoptimierer, sagen Sie? Sehe ich anders. Ein Mann ohne Bauch ist nicht optimal – sondern normal.
Playboy-Redakteur Philipp Nowotny ist da übrigens völlig anderer Meinung: "Wir sollten zu unserem inneren Obelix stehen", sagt er. Lesen Sie hier seinen Gegenkommentar.