Karezza, auch „Coitus Reservatus“ genannt, ist die sexuelle Praktik, bei der der Mann auf den Höhepunkt und den damit verbundenen Samenerguss verzichtet. Was im Moment nach einem Widerspruch klingt, soll den Sex aber tatsächlich verbessern.
Sex-Praktik gegen die Routine
Anstatt auf den Orgasmus hinzuarbeiten, ist der Akt an sich das Highlight. So soll der Mann mehr Acht auf seinen Geist, den Körper und die Partnerin legen. Auch der Druck soll verfliegen, schließlich geht es um das Hier und Jetzt, statt darum, zum Orgasmus zu kommen.
Marathon statt Sprint
Zwei große Vorteile soll Karezza außerdem mit sich bringen: Die Lust entlädt sich nicht plötzlich für einige Sekunden, sondern wird über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten. Das kann zu orgasmusähnlichen Zuständen führen.
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Zudem ist die Praktik ideal, um das Durchhaltevermögen zu trainieren. Natürlich gehört einiges an Selbstbeherrschung dazu, die Verlockung ist groß. Mit etwas Disziplin und Training sollte es aber klappen.
Sehen Sie Karezza als Alternative zum herkömmlichen Sex: Für langjährige Paare dient der Trend als Mittel gegen Frust und Langeweile im Bett. Auch Fernbeziehungen, in denen Schäferstündchen eher selten sind, profitieren. Schließlich wird so das hektische Rein-Raus verhindert und mehr auf sein Gegenüber geachtet.
Sex-Trend mit langer Tradition
Streng genommen ist die Idee des Sex ohne Ejakulation gar nicht so neu, sondern wurde schon im 19. Jahrhundert erstmals erwähnt. So war der Freie-Liebe-Befürworter John Humphrey Noyes Verfechter des Sex ohne Höhepunkt. Auch im Tantra der Buddhisten finden sich ähnliche Beschreibungen.