Als der Schweizer Unternehmer Jack Heuer am 3. März 1969 die erste Heuer „Monaco“ (damals hieß die Marke noch nicht TAG Heuer) präsentierte, war die Reaktion der Öffentlichkeit zunächst verhalten. Zwar konnte das Modell gleich mit zwei Innovationen punkten: Zum einen war es die erste wasserdichte Uhr in einem quadratischen Gehäuse.
Und zum anderen zählte das neu entwickelte Werk Kaliber 11 zu den allerersten automatischen Chronographenwerken der Uhrengeschichte. Als zusätzliche Besonderheit befand sich die Krone auf der linken Seite, um auch optisch den Fokus auf die Drücker des Chronographen rechts an der Uhr zu lenken: Seht her, ein manuelles Aufziehen mittels Krone ist wegen des Automatikmechanismus nicht nötig. Allerdings hatten quadratische Uhren bis dato das Stigma von Modeuhren – und ausgerechnet der Konkurrent Zenith hatte nur wenige Wochen zuvor sein eigenes erstes automatisches Chronographenwerk El Primero präsentiert.
Den eigentlichen Durchbruch feierte Heuers Chronograph daher erst gut ein Jahr später: etwas unpassend im französischen Ort Le Mans – war die Uhr doch nach dem berühmten Formel-1-Grand-Prix in Monaco benannt. In Le Mans drehte damals gerade Steve McQueen seinen später zum Kultfilm avancierten Klassiker „Le Mans“ über das gleichnamige 24-Stunden-Rennen. Und der akribische Schauspieler wollte alles so authentisch wie möglich halten: Er organisierte sich einige originale Porsche-917K-Rennwagen samt den zugehörigen Werksfahrern, und da er das Fahrzeug im Verlauf der Dreharbeiten auch selbst fahren wollte, wurde einer von ihnen, der Schweizer Rennfahrer Jo Siffert, abgestellt, um McQueen mit dem schwer zu beherrschenden Rennwagen vertraut zu machen.
Die beiden Männer freundeten sich an, und McQueen legte seine Rolle des Michael Delaney mehr und mehr nach dem Vorbild von Siffert an. Das ging so weit, dass McQueen sich im Film für das gleiche Rennfahrer-Outfit wie das des Schweizers entschied – inklusive rotem „Chronograph Heuer“-Logo und Heuer-Uhr – ohne dass auch nur ein Cent für klassisches Product-Placement bezahlt wurde. Nur bei der Wahl des Modells wich der Schauspieler seltsamerweise von seinem Vorbild ab, denn obwohl Siffert ihm eigentlich eine runde Heuer „Autavia“ empfohlen hatte, griff der stilsichere King of Cool zur deutlich extravaganteren „Monaco“: die Geburt einer Legende.
Ausgehend von diesem Mythos, entwickelte sich die Uhr über die Jahre vom Ladenhüter zum absoluten Kultmodell der Marke. Anlässlich des 50. Jubiläums gedenkt TAG Heuer dieses Jahr seines Klassikers – und bringt gleich fünf Sondermodelle auf den Markt, jeweils limitiert auf 169 Stück. Diese Uhren dürften schneller vergriffen sein, als ein Rennen in Le Mans dauert – zumal der Stückpreis bei durchaus erschwinglichen 5950 Euro liegt.
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