Immer Anfang Januar zeigt die Uhrenindustrie, wie sie im neuen Jahr tickt. Auf dem feinen Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) in Genf präsentieren die Marken des Richemont-Konzerns (Cartier, IWC etc.) sowie eine Handvoll eingeladener Fremdmarken ihre Neuheiten. Doch auch die übrigen Uhrenfirmen, die traditionell erst im März auf der Baselworld ausstellen, lassen sich dieses Branchenereignis nicht entgehen. Seit einigen Jahren mieten sie sich während des SIHH überall in Genf in Hotelsuiten und auf Schiffen ein, um im Fahrwasser des Uhrensalons ein Stück der internationalen Medienaufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der SIHH, der kurioserweise in den 1990er Jahren als elitäre Konkurrenzveranstaltung zur Baselworld geboren wurde, ist damit längst zum eigentlichen Startschusstermin für das neue Uhrenjahr geworden.
A. Lange & Söhne
Fast 23 Jahre ist es her, dass die Glashütter Manufaktur A. Lange & Söhne das erste „Tourbillon Pour le Mérite“ (benannt nach dem preußischen Orden für wissenschaftliche Verdienste) präsentiert hat, die erste Armbanduhr mit Tourbillon und Antrieb über Kette und Schnecke. In diesem Jahr kommt nun ein Modell, das nicht weniger als fünf große Komplikationen verein: Antrieb über Kette und Schnecke, Tourbillon, Chronograph, Rattrapante-Funktion und Ewiger Kalender. Der „Turbograph Pour le Mérite“ ist – einmal mehr – die komplizierteste Uhr, die die Marke je hergestellt hat.
Das Uhrwerk (Kaliber L133.1) besteht aus 684 Teilen. Davon entfallen allein 206 Teile auf den Ewigen Kalender.
Die Hauptaufgabe sei es gewesen, „das Zusammenspiel der diffizielen Mechanismen so zu orchestrieren, dass es nicht zu mechanischen Konflikten oder vermeidbaren Energieverlusten kommt". Um die Bauhöhe des Uhrwerks gering zu halten, wurde der Ewige Kalender nicht etwa oben aufgesetzt, sondern komplett ins Werk integriert. Alle Elemente des Ewigen Kalenders mussten um das Tourbillon herum angeordnet wreden, so dass nur 2/3 der normalen Fläche einer Uhrwerksplatine zur Verfügung standen.
Der Ewige Kalender wird alle Monatslängen bis zum Jahr 2100 exakt darstellen. Erst in jenem Säkularjahr muss er einmalig korrigiert werden, um anschließend wieder 100 Jahre exakt zu laufen. Wir sind sicher, die Besitzer der Uhr werden Ende Fabruar 2100 eine Erinnerungsmail aus Glashütte bekommen...
Audemars Piguet
Die „Royal Oak“ ist nicht nur der Bestseller im Portfolio der Manufaktur Audemars Piguet, von vielen Uhrenfreunden wird der Name – sehr zum Leidwesen der altehrwürdigen Firma – sogar als eigene Marke missverstanden. Mehr Menschen kennen die Royal Oak als die Firma dahinter. Das mag am ikonenhaften Design liegen – der Feder des legendären Gerald Genta (1931-2011). Der Mann, der auch die "Nautilus" von Patek Philippe zeichnete, die "Ingenieur" von IWC, die Omega "Constellation" und die "Pasha de Cartier", jener Gerald Genta hat auch mit der Royal Oak eine Ikone des Uhrenbaus hinterlassen.
Als Ewiger Kalender gehört die Royal Oak zu den Glanzstücken einer jeden Uhrensammlung. Jetzt setzt die Marke einen neuen Glanzpunkt: Die Royal Oak kommt dieses Jahr als Ewiger Kalender in schwarzer Keramik – 41 Millimeter groß, bis 50 Meter wasserdicht, handgefertigt und für die Ewigkeit bestimmt. Denn das extrem harte Material ist praktisch kratzfest und damit äußerst alterungsbeständig. Alle Oberflächen werden zunächst maschinell und anschließend noch einmal von Hand bearbeitet.
Tag, Datum, Monat, Mondphase und Kalenderwoche werden auf dem äußeren Zahlenring des Zifferblatts angezeigt, während auf dem Zifferblatt das Schaltjahr im Vordergrund steht. Das schiefergraue Zifferblatt mit so genanntem „Grande Tapisserie“-Muster zeigt einen fotorealistischen Mond.
Das Automatikwerk Kaliber 5134 besteht aus 374 Teilen und hat eine Gangreserve von 40 Stunden. Es kann durch einen Glasboden aus entspiegeltem Saphirglas betrachtet werden.
Dazu gibt’s ein schwarzes Keramikarmband mit AP-Faltschließe aus Titan. Preis: 91.800 Euro.
Baume et Mercier
Reine Sportuhren sehen immer sehr funktional aus: ein runder oder eckiger Kasten mit leuchtenden Anzeigen – nicht modisch, aber zweckdienlich. Wenn man die neue Linie „Clifton Club“ der Clifton Kollektion von Baume & Mercier zum ersten Mal sieht, denkt man nicht sofort an eine Sportuhr. Und das ist auch der Clou: Die Uhr soll rein äußerlich nicht an Training erinnern, sondern auch problemlos im Büro oder auf der Geschäftsreise getragen werden können. Rein technisch soll sie aber funktional bleiben, damit sie auch beim Joggen, Schwimmen, Trainieren getragen werden kann.
Eine Uhr für Business und Sport. Deshalb bezeichnet Baume & Mercier seine Zielgruppe auch als „Gentlesportsmen“ – die sportlich-urbanen Männer von heute.
Fünf Versionen – die einen sportlicher, die anderen eleganter – werden in der „Clifton Club“-Linie angeboten. Was sie alle gemeinsam haben, sind ein Automatikwerk (SW200), ein kratzfestes, entspiegeltes Saphirglas und ein 42 mm großes Gehäuse aus Edelstahl. Außerdem ist der Zeitmesser bis 100 Meter wasserdicht.
Die Versionen 10337 und 10338 mit Kalbslederarmband und weißem bzw. schwarzem Ziffernblatt sind die sportlichsten Varianten: Die Oberfläche soll an die Struktur eines – Achtung Fantasie einschalten – Segeltuchs erinnern. Orangefarbenes, gummiertes Kalbsleder kommt beim Armband zum Einsatz. Das knallige, dynamische Orange soll das Sportliche betonen.
Ganz anders ist die Referenz 10339. Diese Version wirkt sehr männlich durch das schwarze Kautschukarmband, das schwarze Ziffernblatt und das Spiel mit matten und glänzenden Oberflächen. Auffällig ist das Ziffernblatt mit der Lünette aus Stahl, den orangenen Farbakzenten und den beschichteten Ziffern.
Die Versionen 10340 und 10378 mit schwarzem oder blauen Ziffernblatt sind am besten für das Büro geeignet. Das Stahlarmband verleiht der Uhr einen eleganten, modernen Look.
Alle Versionen haben einen vernieteten Höhenring bei 12. Die Indizes, die Zeiger und die Logos auf 12 Uhr sind mit einer Leuchtmasse beschichtet, damit die Uhrzeit am Tag und in der Nacht abzulesen ist. Der Sekundenzeiger ist orange, um allen Uhren einen sportlichen Touch zu geben.
Auf dem Gehäuseboden aus Stahl ist ein Wappen abgebildet, das an Anerkennung oder eine Mitgliedskarte für einen besonderen Club erinnern soll. Wem das noch nicht genug ist, der kann eine persönliche Gravur ordern.
Cartier
Die französisch-schweizerische Manufaktur zeigt Ihre „Répétition Minutes Double Tourbillon Mystérieux“, eine hochkomplizierte Uhr mit zwei Tourbillons und Minutenrepetition. Das Kaliber 9407 MC ist mit dem höchst angesehenen Siegel der Haute Horlogerie ausgezeichnet, der so genannten "Genfer Punze". Die Tourbillons scheinen in ihrem Käfig zu schweben. Besonders schön zu sehen in diesem Video:
HUBLOT
Die Big-Bang-Kollektion von Hublot ist auf dem Uhrenmarkt mittlerweile ein alter Hase. Dennoch wird die Kollektion seit Einführung 2005 nicht langweilig. Immer wieder überrascht Hublot mit limitierten Editionen und ungewöhnlichen Materialien. Die Uhr mit hundert Gesichtern zeigt 2017 wieder ganz neue Seiten. Zwei Neuheiten:
1. Big Bang Unico Magic Sapphire
Unsichtbar und sichtbar – zwei Gegensätze, die eigentlich unvereinbar erscheinen. Hublot versucht es trotzdem. Gehäusemittelteil, Lünette und Gehäuseboden sind bei der Big Bang Unico Magic Sapphire völlig transparent und stehen im Kontrast mit dem Zifferblatt. Das Zifferblatt ist schwarz – oder wie Hubolt es nennt: Es hat die „Black Magic“-Ästhetik – mit rotem Sekundenzeiger.
Durch die Transparenz und die Skelettierung werden die Mechanik des Manufakturwerks Unico HUB124 und das zifferblattseitige Säulenrad sichtbar. So futuristisch die Uhr auch scheint, Hublot greift auch auf altbekannte Elemente zurück: Das Gehäuse ist 45 mm groß und wie die Lünette besteht aus Saphirglas. Das Armband ist aus schwarzem Naturkautschuk gearbeitet und verfügt über das bekannte „One Click“-System – ein Klick, und die Uhr ist ab. Schneller Bandwechsel ist also kein Problem.
„Magic“ nennt Hublot die Uhr wegen des Spiels aus Sichtbarem und Unsichtbarem und dem Farbenspiel aus schwarz und weiß. „Magisch“ ist vielleicht etwas übertrieben. Aber der coole futuristische Look wird jungen Enthusiasten mit Sicherheit gefallen. Die traditionellen Elemente wiederum sprechen die altenBig-Bang-Liebhaber an.
2. Big Bang Unico GMT
Ein Knopfdruck, und man hat sofort eine zweite Zeitzone eingestellt. Die Big Bang Unico GMT ist mit einem Kaliber mit integrierter GMT-Funktion ausgestattet. Auf zwei Uhr ist ein Drücker, mit dem man die Uhr eine Stunde nach vorn stellen kann. Der Drücker auf vier Uhr stellt die Uhrzeit eine Stunde zurück. Die beiden Drücker am Gehäuse setzen sich rein optisch ab, weil sie eine rechteckige Form haben. Die Form soll an die historischen Drücker der ersten Big-Bang-Modelle erinnern.
Die neue Zeitzone und die Heimatzeit teilen sich das Ziffernblatt. Die neue Zeitzone wird über den klassischen Hauptzeiger der Uhr angezeigt. Die Heimatzeit wird von einem vierten Zeiger angezeigt, der die Form eines Pfeiles hat. Dieser Zeiger ist mit einer Tag/Nacht Scheibe verbunden. So weiß man sofort, ob es Zuhause gerade sechs Uhr morgens oder sechs Uhr abends ist.
Das Gehäuse der Big Bang Unico GMT ist 45 mm groß und wird als Titan- oder Karbon-Version angeboten. Das Kautschuk-Armband ist blau-schwarz und hat ebenfalls die „One Click“-Mechanik.
HYT
Die Uhren der Manufaktur HYT mit der Zeitanzeige aus zwei Flüssigkeiten (eine farbige und eine transparente) mischen schon seit ein paar Jahren die altehrwürdige Gesellschaft der feinen Uhrmacherei gehörig auf. Denn die hochkomplizierten Stücke sind zwar äußerst anspruchsvoll konzipiert und gearbeitet, scheren sich jedoch beim Design keinen Deut um althegebrachte Formen und distiguiertes Auftreten.
Jetzt zeigt HYT eine Reihe neuer Designs im Totenkopf-Look, darunter eine auf 25 Stück limitierte Version, an der Guns N' Roses Sänger Axl Rose mitgearbeitet hat, sowie eine Taschenuhr, limitiert auf ganze acht Exemplare.
Jaeger-LeCoultre
Drei neue Damenmodelle und eine Herrenuhr bringt Jaeger-LeCoultre dieses Jahr in seiner Kollektion „Hybris Artistica“ heraus. Jede Uhr ist auf fünf Exemplare limitiert.
Das Besondere: Die Uhren zeigen die Stunden und Minuten ohne Zeiger. Die Anzeige „schwebt“ vielmehr über dem aufwändig gearbeiteten Zifferblatt. Denn tatsächlich werden die Stunden anhand der Position des Tourbillons auf dem Zifferblatt abgelesen, während die Scheibe des Höhenrings mit einem kleinen Dreieck die Minuten darstellt. Im Innern der Uhr arbeitet das neue Kaliber Jaeger-LeCoultre 941, das vollständig in der Manufaktur entwickelt wurde und von Hand montiert wird.
Das Zifferblatt zeigt blauen Aventurin und eine skelettierte Perlmuttspitze, das fliegende Tourbillon dreht sich in einem bogenförmig gespannten Käfig. Für das Gehäuse verwendet die Manufaktur Rotgold, und jedes Uhrwerk wird selbstverständlich von Hand verziert.
Panerai
Ein paar neue Taucheruhren in Stahl und Gold, eine Bronzeuhr mit nunmehr blauem Zifferblatt (jetzt für zeimlich dreiste 14.000 Euro, das identische Erstmodell PAM 382 mit grünem Blatt kostete noch 7300,-) und eine Neuentwicklung aus leichtem Karbon schickt die italienisch-schweizerische Marke Panerai 2017 ins Rennen.
Vor allem die „LAB-ID Luminor 1950 Carbotech“ aus Kohlefaser wartet mit einigen spannenden Innovationen auf. So kommt das Uhrwerk völlig ohne flüssige Schmiermittel aus. Es besteht, wie das Gehäuse aus Kohlenstoffverbundwerkstoffen, die nahezu reibungslos funktionieren. Panerai ist von seiner mehrjährigen Entwicklungsarbeit derart überzeugt, dass sie sage und schreibe 50 Jahre Garantie geben. Auf eine Mechanik wohlgemerkt, die im Automobilbau einem Motor entsprechen würde, der permanent auf Hochdrehzahl läuft.
Die Sonderedition ist auf 50 Exemplare limitiert. Und kostet sagenhafte 50.000 Euro. Der Deckungsbeitrag dürfte für 50 Jahre Garantie mehr als ausreichend sein.
Das bis 10 bar wasserdichte Gehäuse der Kohlefaseruhr hat einen Durchmesser von 49 Millimetern und zeigt bei jeder Uhr der Kleinserie eine individuelle Zeichnung – je nach Schnitt des Materials. Damit ist jedes Exemplar einzigartig und nicht reproduzierbar. Für die charakteristische Kronenschutzbrücke werden sehr dünne Kohlefaserblätter unter hohem Druck und Hitze mit dem organischen Polymer PEEK (Polyetheretherketon) zusammengepresst. Dabei entsteht ein Verbundmaterial, das diesem relativ kleinen Bauelement eine besonders hohe Festigkeit verleiht. Schließlich ist der Kronenschutz maßgeblich für die Wasserdichtigkeit der Uhr verantwortlich. Von hier aus drückt der Klapphebel die Krone an das Gehäuse.
Das Zifferblatt wirke wegen der Beschichtung mit Kohlenstoffnanoröhrchen besonders tiefschwarz, sagt Panerai. Typisch für die Marke ist die Sandwich-Struktur des Zifferblatts, bei der die fluoreszierende, in diesem Fall blaue, "Super-Luminova" durch Aussparungen im Zifferblatt hindurch leuchtet. Da sich ein solches Zifferblatt nicht bedrucken oder prägen lasse, so Panerai, befinden sich alle Zahlen auf dem doppelt entspiegelten Glas darüber.
In der neuen LAB-ID arbeitet das halbskelettierte Kaliber P.3001/C mit Handaufzug und einer Gangreserve von drei Tagen. Es kommt ohne jegliche Schmierung und mit nur vier Steinen aus. Alle Platinen, Brücken und Federhäuser, die Hemmung sowie die Stoßsicherung bestehen aus Verbundstoffen, in denen unter anderem eine Keramik auf Tantalbasis zum Einsatz kommt. Sie benötigen allerhöchstens trockene Schmiermittel, aber keine Öle.
Richard Mille
Richard Mille hat zusammen mit dem Sportwagenhersteller McLaren einen Chronographen entwickelt. Wie bei den Autos spielt auch bei der Uhr der Leichtbau eine wesentliche Rolle. Der ultraleichte „RM 50-03 Tourbillon Split Seconds Chronograph McLaren F1“ wiegt – inklusive Armband – weniger als 40 Gramm. Damit sei dies der leichteste mechanische Chronograph aller Zeiten, behauptet Richard Mille.
Neben Titan und TPT™-Karbon kommt im ein in der Uhrenbranche bisher unbekanntes Material zum Einsatz: „Graph TPT“, allgemein auch als Graphen bekannt. Das revolutionäre Nano-Material ist sechsmal leichter und zugleich 200-mal stabiler als Stahl.
Das „National Graphene Institute“ an der Universität von Manchester hat 2004 Graphen erstmals isoliert. Die Entdeckung brachte Professor Andre Geim von der Physikalisch-Astronomischen Fakultät und seinem Kollegen Professor Kontantin Novoselov sechs Jahre später den Physik-Nobelpreis des Jahres 2010 ein. Dank der Zusammenarbeit der Universität Manchester mit McLaren Applied Technologies und North Thin Ply Technology durfte Richard Mille nun Uhrengehäuse aus einer weiterentwickelten Form von TPT Karbon fertigen. Dabei wurde die Dichte der Karbonkomponenten bedeutend verringert und gleichzeitig ihre Widerstandsfähigkeit erhöht.
McLaren Technology Group und McLaren-Honda arbeiten derzeit daran, Graphen in der Formel 1 einzusetzen.
Roger Dubuis
Was haben edle Uhren mit Rennreifen zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Deshalb ist die Zusammenarbeit von Reifenhersteller Pirelli und Uhrenhersteller Roger Dubuis zunächst etwas überraschend. Wer aber Roger Dubuis kennt, weiß, dass er gerne mit außergewöhnlichen Materialien experimentiert: diesmal eben mit Reifengummi.
Roger Dubuis und Pirelli wollen mit zwei Versionen der Armbanduhr Excalibur Spider Pirelli die Rennstrecke ans Handgelenk bringen.
Version 1: Excalibur Spider Pirelli – Fliegendes Doppeltourbillon
Wer feine Uhrenmacherei und ungewöhnliches Design liebt, wird bei dieser Uhr auf seine Kosten kommen. Das neue Kaliber RD105SQ besteht aus 365 Teilen, ist skellettiert und hat zwei fliegende Tourbillons bei fünf und sieben Uhr. Die beiden Tourbillons haben die Form keltischer Kreuze und sollen – jetzt brauchen Sie etwas Fantasie – an Tachometer erinnern. Das spezielle Design setzt sich im 47mm großen Titangehäuse fort: vulkanisiertes, blaues Kautschuk peppt die schwarze DLC-Beschichtung auf und macht das Titangehäuse zum Hingucker. Die Farbe ist nicht willkürlich gewählt: Blau ist die offizielle Farbe von Pirelli. Von der Excalibur Spider Pirelli mit fliegendem Doppeltourbillon wird es nur acht Stück geben.
Version 2: Excalibur Spider Pirelli – Automatik Skelett
Version zwei ist das einfachere und kleinere Modell. Das Titangehäuse ist zwei Millimeter kleiner, und das Kaliber RD820SQ, besteht aus weniger Bestandteilen: 167. Von dieser Version wird es 88 Stück geben.
Das Highlight beider Uhren ist das Armband. Es besteht aus einem Kautschuk, der in Reifenform bereits Formel-1-Rennen gewonnen hat. Zum Beispiel am Auto von Lewis Hamilton beim Grand Prix von Monaco. Alle Besitzer von einer Excalibur Spider Pirelli Armbanduhr bekommen noch ein zusätzliches Geschenk: Pirelli lädt sie zu verschiedenen Formel-1-Events ein.
TAG Heuer
Zum 10. Geburtstag seines Bestsellers renoviert TAG Heuer den Chronograph Carrera Calibre 16. Die Jubiläumsversion ist aus Titan gefertigt, mattschwarz PVD-beschichtet und trägt eine schwarze Keramik-Lünette. Zahlen und einige Zeiger sind in Beige gehalten. Dazu gibt’s ein braunes Lederband im Vintage-Look, das mit der Zeit eine schöne Patina entwickeln soll. TAG Heuer ist sich sicher: „Diese Uhr wird die Hipster von heute begeistern.“
Typisch Carrera: das große Zifferblatt und die vergleichsweise schmale Lünette, die beiden Chronographenzähler bei 6 Uhr und 12 Uhr sowie die schmalen, facettierten Bandanstöße – ein klares Bekenntnis zum historischen Look der Carrera-Uhren aus den 1960-er-Jahren. Weitere charakteristische Merkmale sind die Minutenskala mit arabischen Ziffern in „Black Gold“ mit beigefarbener SuperLuminova, das Fenster bei 3 Uhr zur Anzeige von Wochentag und Datum sowie die kleine Sekunde bei 9 Uhr.
Auf der Rückseite gibt ein Saphirglasboden den Blick auf das Automatikwerk Calibre 16 sowie den mit Côtes de Genève verzierten Aufzugsrotor frei.
Die Uhr ist ab Februar im Handel. Preis: 4500 Euro.
Vacheron Constantin
Fünf Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der „Celestia Astronomical Grand Complication 3600“ von Vacheron Constantin. Ergebnis: ein neues Uhrwerk mit 23 Komplikationen, einem so genannten „tropischen“ Rädergetriebe, laufender Zeitgleichung, einem Tourbillon sowie satten drei Wochen Gangreserve. Sechs Federhäuser machen es möglich. Das dürfte ein neuer Rekord sein. Das Uhrwerk besteht aus 514 Teilen und ist trotzdem gerade einmal 8,7 Millimeter dünn.
Um alle Komplikationen überhaupt anzeigen zu können, sind zwei Zifferblätter nötig, eines vorn und eines auf der Rückseite der Uhr. Das Modell vereine „Astronomie und Uhrmacherkunst in einer himmlischen Weißgoldkomposition“, sagt die Genfer Edelmarke. Unter anderem würden die „bürgerliche Zeit, Sonnenzeit und Sternzeit“ angezeigt. Was auch immer sich dahinter verbirgt.
Wir warten derweil auf eine Uhr, die auch die Freizeit anzeigt...
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