Mitarbeit: Elisa Wiesnet
Männer lieben es, all die kleinen Details, die sie an Ihrem Traumwagen so lieben, möglichst immer vor Augen zu haben: das einzigartige Logo, den markanten Schriftzug, das Gaspedal, den wuchtigen Motor, die extravagante Farbe. Ob im Büro bei der Arbeit, zuhause auf der Couch oder beim Training im Fitnessstudio, der Mann will überall träumen.
Und der Trend, Autos und Uhren zu verbinden, ist deshalb ungebrochen. Richard Mille hat gerade mit Sportwagenhersteller McLaren einen rekordverdächtig leichten Chronographen entwickelt, Roger Dubuis und Autoreifenhersteller Pirelli machen aus Reifengummi die Armbänder für eine neue Uhr. Und auch Baume & Mercier ist mit Shelby wieder am Start. Die Kooperation geht in die zweite Runde. Bereits 2016 hatte Baume & Mercier die Capeland Shelby Cobra Edition "Spirit of Competition" vorgestellt, einen auf 1963 Exemplare limitierten Sportchronograph in der Racing-Farbkombination Schwarz und Gelb. Er erinnert an die Shelby Cobra 289, mit der Carroll Shelby 1963 mit Startnummer 15 einst das legendäre 12-Stunden-Rennen von Sebring bestritt.
Der neueste Clou ist noch strenger limitiert: eine Armbanduhr aus der Kollektion „Clifton Club“. Die „Shelby Cobra Limited Edition“ ist eine Hommage an das Shelby Cobra Daytona Coupé – das Rennauto der 60er, das es nur sechs Mal gab. Genug immerhin, um Ferrari das Fürchten zu lehren.
Wie aus einer Idee eine Ikone und aus einem Auto eine Armbanduhr wurde
1950er: „I didn´t do it to make history…. The reason I built the cars was to kick Corvette´s ass and Ferrari´s ass.”
Carroll Shelby wollte nie Geschichte schreiben mit seinen Autos. Alles was er wollte, war Corvette und Ferrari mal so richtig in den Hintern zu treten. Wie schwer das ist, wusste er. Denn er kannte sich aus mit Rennautos. Carroll Shelby war einer der berühmtesten amerikanischen Rennfahrer – bis ihn seine Herzschwäche mit 37 Jahren die Karriere kostete. Jetzt hatte er Zeit, seinen Traum wahr werden zu lassen: Er wollte ein Auto bauen, das besser war als die der Europäer, das günstig produziert werden konnte, dass leichter war und vor allem schnell.
2017: Schnell und leicht – das erfüllt auch die Baume & Mercier’s Armbanduhr "Clifton Club Shelby Cobra Limited Edition". Das Gehäuse ist 44 mm groß, aus Titan und poliert-satiniertem Edelstahl – Materialen, die widerstandsfähig und nicht schwer sind. Die Uhr ist mit einem automatischen Manufaktur-Uhrwerk mit Flyback-Funktion ausgestattet. Das steckt dahinter: Ein Chronograph stoppt die Zeit. Normalerweise können drei Funktionen mit zwei Drückern einzeln nacheinander abgerufen werden: Starten, Stoppen, Zurückstellen. In dieser Reihenfolge und nacheinander. Ein Chronograph mit Flyback-Funktion führt die drei Funktionen mit nur einem Drücker aus. Die laufende Zeit wird gestoppt, gleichzeitig zurückgestellt und eine neue Zeitnahme gestartet. Mit Flyback-Funktion, laufen die Vorgänge automatisch und schnell nacheinander ab. Die Drücker, die die Funktionen des Chronographen steuern, befinden sich seitlich neben der Krone. Bei der „Clifton Club Shelby Cobra Limited Edition“ drückt man alelrdings nicht auf gewöhnliche, runde Knöpfe, man drückt auf Pedale.
1960er: Carroll Shelby kam auf eine Idee: Warum nicht einfach das Beste verbinden? Ein modernes, europäisches Fahrwerk mit einem leistungsstarken, amerikanischen Motor – Ein britischer Ace mit einem V8-Motor von Ford. Sein Auto brauchte einen Namen... Eines Nachts wachte Carroll Shelby aus Albträumen auf, er nahm ein Stück Papier, das neben seinem Bett lagt, schrieb etwas darauf und schlief weiter. Am nächsten Morgen sah er das Blatt mit dem Wort: „Cobra“.
2017: Name und Motor des Autos von Shelby sind so berühmt, dass sie an der Armbanduhr nicht fehlen dürfen. An der Seite der Armbanduhr ist der Schriftzug „COBRA“ eingraviert. Eingerahmt von Rennstreifen, wie sich das gehört. An Kohlenstofffasern, Material, das in der Automobilindustrie verwendet wird, erinnert das Armband aus Kalbsleder. Unterlegt ist das Armband mit schwarzem, gummierten Kalbsleder und verziert mit roten Nähten.
1960er: In den USA schlugen sich die Cobras mit ihren Leistungsgewicht und Beschleunigungsvermögen bei lokalen Rennen gut, aber bei internationalen Rennen scheiterten sie – denn da kam es auf Vollgasfestigkeit und Spitzengeschwindigkeiten an. Wer die Europäer schlagen wollte, musste seine Autos auf mehr wie 260 km/h bringen. Und das wollte Carroll Shelby: Er wollte endlich einmal mit einem amerikanischem Auto die FIA-GT-Meisterschaften gewinnen. Die Idee zum Erfolg: ein aerodynamischer Coupé-Aufbau auf dem Chassis einer 289 Cobra. Dazu über dem Rohrrahmen ein windschnittigerr Karosserieaufbau aus Aluminium, der den Luftwiderstand reduzierte. Plus eine Form wie ein Projektil – mit Abrisskante, dem so genannten „Kamm-Heck“.
In Daytona wurde der Wagen zum ersten Mal getestet. Das Auto funktionierte, die Technik stimmte. „Cobra Daytona Coupé“ wurde es ab sofort genannt. Aber wirklich perfekt ist ein Auto erst dann, wenn auch das Design stimmt. Und das tat es beim „Cobra Daytona Coupé“. Es gab keine Rennstrecke, auf der es nicht auffiel. Designer Peter Brock hatte sich am Ferrari 250 GTO von 1962 orientiert und die Form entscheidend verfeinert. So hat etwa die Seitenansicht des Daytona Coupés nicht jenen optischen "Durchhänger" in Höhe der A-Säule / Windschutzscheibe, wie man sie beim Ferrari leicht erkennen kann.
Brock schuf das vielleicht schönste Rennauto der Welt. Doch die Auflage blieb gering. Nur sechs Shelby Daytona Coupés wurden gebaut. Jedes hat eine lange Rennhistorie und ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben.
2017: Die Rückseite der „Clifton Club Shelby Cobra Limited Edition“ ist ein Eyecatcher. Auf dem Gehäuseboden ist auf dem Aufzugsrotor das Felgendesign des Daytona Coupés zu sehen – umrahmt vom Namen der Kollektion und der Seriennummer. Die Leerräume zwischen den Speichen geben den Blick auf das Innenlebens der Uhr frei
Das Zifferblatt orientiert sich an den Originalfarben des „Cobra Daytona Coupé“. Es ist zur Hälfte blau, zur Hälfte silberfarben – wie das Heck des Daytona Coupés. Die Stunden- und der Minutenzeiger zitieren die Form des Autolenkrads. Ein weiteres Highlight ist der rote Sekundenzeiger des Chronographen: Er trägt das berühmte Schlangenlogo der Marke Shelby. Die großen arabischen Ziffern werden von einer Tachymeter-Skala umrandet. Eine Zahl ist rot und sticht besonders hervor: 196 mph.
1960er: Mit 196 mph (315 km/h) legte das Shelby Daytona Coupé einen Geschwindigkeitsrekord auf der berühmten Mulsanne-Gerade in Le Mans hin. Und nicht nur das: Das Auto gewann das 24-Stunden Rennen und holte sich als erstes amerikanisches Auto den Weltmeisterschaftstitel. Carroll Shelby hatte es geschafft: Er hatte die Europäer geschlagen.
2017: 196 Exemplare wird es von der „Clifton Club Shelby Cobra Limited Edition“ geben – in Anlehnung an den Geschwindigkeitsrekord.
Fans des Shelby Cobra Daytona Coupés werden sich in die kleinen Details verlieben. Denn Baume & Mercier hat alle Elemente, die das Auto ausmachen – der Motor, die beiden Farben, seine Geschwindigkeit – in der Uhr verewigt. Fans der Uhren von Baume & Mercier werden nicht minder begeistert sein: Denn der Stil der Clifton-Kollektion – edel, sportlich, funktional – bleibt erhalten. Nur hat die „Clifton Club Shelby Cobra Limited Edition“ ein bisschen mehr Retro und sehr viel mehr Coolness.
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