Der vor allem in Deutschland durch das Antikriegs-Drama "Stalingrad" bekannt gewordene Schauspieler Thomas Kretschmann hat sich neben der Schauspielerei ein zweites Standbein aufgebaut. Dies mache er nicht aus finanzieller Notwendigkeit heraus, sagte der 56-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. „Ich habe ja schon einen tollen Beruf. Das Gute am Fotografieren ist jedoch: Ich mache alles zu meinen Bedingungen, bin niemandem etwas schuldig. Jedes Foto ist für mich, ist meins. Ich entscheide, wie es mir passt.“
So geht Kretschmann, losgelöst von allen Regeln, bereits seit vielen Jahren seiner persönlichen Passion, der Fotografie, nach. Dabei geht es ihm immer um den Moment und die Stimmung, was er mit dem Begriff “freezing moments” beschreibt. So reihen sich atmosphärische Unterwasseraufnahmen und intime Porträts von Schauspielerkollegen wie Al Pacino und Daniel Ratcliffe neben ruhige Aktaufnahmen in der Natur.
„Es sind keine “gebauten” Bilder, sondern Geschichten”, sagt Kretschmann über seine Arbeiten. Neben Porträts und Unterwasseraufnahmen experimentiert er auch mit Akt- und Naturaufnahmen.
Besonders letztere sind durchaus originell, man hat nicht das Gefühl, etwas zu sehen, was es schon tausendmal gibt. Dieser avantgardistische Ansatz wirkt jedoch auf den Betrachter manchmal eher erzwungen als "losgelöst von allen Regeln". Ein persönlicher Stil ist vor allem seinen in Schwarz-Weiß gehaltenen Porträts erkennbar, man vermisst ihn jedoch etwas in den anderen Serien. Dennoch macht uns der Fotograf neugierig auf mehr, auch in Hinblick auf die fotografische Weiterentwicklung seiner künftigen Arrangements.
Für 2020 ist eine weltweite Tour durch die Leica-Galerien geplant.
Kretschmanns Bilder sind vom 11.-13.10. im Berliner Kraftwerk als Teil der Berlin Photo Week zu sehen.