Frauen sehen auch andere, Männer nur sich selbst? Eine Studie hat nun ergeben, dass Frauen in hektischen Situationen ein besseres Sozialverhalten an den Tag legen als Männer. Der Berater weiß mehr.

In stressigen Situationen gehen Männer und Frauen sehr unterschiedlich mit ihren Mitmenschen um. Während Frauen mit erhöhtem Stresspegel sich besser in andere Menschen hineinversetzen können, betrachten Männer die Dinge nur von ihrem eigenen Standpunkt aus. Dies legt zumindest eine Studie von Wissenschaftlern aus Wien, Freiburg und Triest nahe. Aber nicht wir sind Schuld, sondern: die Evolution.

So lief das Experiment

In einem Verhaltensexperiment wurden 40 Männer und 40 Frauen untersucht. Sie wurden unter Stress gesetzt, indem sie eine öffentliche Präsentation halten, sowie Rechenaufgaben unter Zeitdruck lösen mussten. Im Anschluss bekamen die Probanden Aufgaben gestellt, in denen es darum ging, sich in andere hineinversetzen zu können und Empathie zu zeigen.

Frauen zeigten sich mitfühlender

Frauen zeigten sich bei diesen Tests mitfühlender als Männer. Unter Stress konnten sie sich besser gedanklich und emotional in andere Menschen hineinversetzen. Männer offenbarten ein Verhaltensmuster, das eher einer klassischen Fluchtreaktion gleicht. In einem gestressten Zustand bewerteten sie ihr Umfeld nur aus ihrer eigenen Perspektive heraus und konnten sich weniger einfühlen.

Sind die Hormone verantwortlich?

Weitere Studien sollen diesen entgegengesetzten Effekt nun erklären. Möglicherweise sind hormonelle Ursachen dafür verantwortlich. Frauen schütten unter Stress mehr Oxytocin aus, ein Wohlfühlhormon, das einen starken Einfluss auf soziales Verhalten hat. Wieder gilt: Wir sind so, wie wir sind. Und das ist gut so.