In Familien und Paarbeziehungen dominieren in Deutschland weiterhin traditionelle Geschlechterrollen. Einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Norstat im Auftrag des Playboy zufolge bleibt der überwiegende Teil der Haushaltstätigkeiten wie die Kinderbetreuung, das Kochen, Einkaufen und Putzen noch heute zwischen drei- und sechsmal so häufig an Frauen hängen wie an Männern. 67,3 Prozent der befragten Frauen gaben in der bundesweiten Erhebung an, daheim häufiger sauber zu machen als ihre männlichen Lebenspartner (11,8 Prozent), zu kochen (64,1 Prozent gegenüber 21,2 Prozent der Männer) und einzukaufen (53,4 Prozent, Männer: 31,3 Prozent).
Mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen die Mütter unter den befragten Frauen (24,9 Prozent) rund sechsmal so häufig wie die Väter (4,2 Prozent). Dem gegenüber gaben 30,9 Prozent der Männer an, sich beruflich besser verwirklichen zu können als ihre Partnerinnen, was umgekehrt nur für 18,1 Prozent der Frauen in Beziehungen gilt. Männer tragen zu 58,5 Prozent den Großteil zum Haushaltseinkommen bei, in nur 12,9 Prozent der Beziehungen verdienen die Frauen laut der Umfrage durch Erwerbsarbeit mehr.
Die von 17,5 Prozent der Frauen als ungerecht empfundene private Aufgabenteilung erklärt sich jedoch nicht allein durch äußere Rahmenbedingungen wie Lohn- und Chancenunterschiede auf dem Arbeitsmarkt. Für rund jede elfte Frau herrscht schlichtweg mangelnde Gleichberechtigung im eigenen Haushalt. So fühlen sich 9,1 Prozent der befragten Frauen ihrem Partner gegenüber benachteiligt.
Absolut zufrieden äußern sich hingegen 67,3 Prozent der Frauen mit dem Stand der Gleichberechtigung in ihren Beziehungen. Die größere Zufriedenheit der Männer (83,4 Prozent) in dieser Hinsicht geht indes einher mit emanzipatorischem Wunschdenken: 25,5 % der Männer würden sich gern stärker im Haushalt und für die Familie engagieren, als ihr Job es zulässt.
Die Home-Office-Zeit während des Corona-Lockdowns hat dies gezeigt: 26,6 Prozent der Männer arbeiteten der PLAYBOY-Umfrage zufolge von zuhause aus, 23,4 Prozent hatten dadurch mehr Zeit mit ihrer Partnerin oder Familie, 17 Prozent packten im Haushalt mehr mit an als zuvor, und eine Mehrheit von 14,7 Prozent genoss das erweiterte Privatleben. Nur für 6,2 Prozent überwog der Stress der Doppelbelastung durch Beruf und Familie.
Die August-Ausgabe des PLAYBOY erscheint am 9. Juli.
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