Laut einer Studie sollen nur 15 Prozent der Frauen in Deutschland einen Orgasmus beim Sex erleben. Doch fragt man die Sexpertin Paula Lambert, dann bedarf es nur weniger Hilfsmittel, um den Sex-Segen in den eigenen vier Wänden wieder herzustellen. Deshalb hat sie in Zusammenarbeit mit Durex die „Intense Serie“ ins Leben gerufen. Was es damit genau auf sich hat, erfahrt ihr im folgenden Interview.
Paula, nur 15 Prozent der Frauen erleben immer einen Orgasmus beim Sex. Laut einer Studie kommen 2 von 3 Frauen beim Sex nicht regelmäßig zu einem Höhepunkt. Warum ist es für die meisten Frauen so schwer, zum Höhepunkt zu kommen?
Das liegt zum einen an der Anatomie, die ja ein bisschen weniger zugänglich ist. Zum anderen an der Tatsache, dass Frauen sich immer noch zurückstellen. Und natürlich an den Männern, die das nicht unbedingt ändern wollen. Im Grunde ist aber das schlimmste, dass Frauen nicht auf ihr Recht bestehen, beim Sex zum Orgasmus zu kommen. Würde ein Mann nie machen.
Kann denn die Orgasmus-Fähigkeit trainiert werden?
Klar! Es gibt Übungen für den Beckenboden, eine vernünftige Masturbationstechnik gehört auch dazu. Und bloß keine Scham. Ideal wäre es, die Orgasmusfähigkeit mit dem Partner zu üben. Das ist doch ein super Grund, ständig Sex zu haben!
Warum ist es für viele Männer nach wie vor ein Tabu-Thema, überhaupt Kondome zu benutzen?
Ein Freund hat mir das mal so erklärt: Wenn ich dich mit Handschuh streichele, ist das ganz okay. Wenn ich dich aber ohne Handschuh streichele, dann ist es sensationell. Das macht für mich Sinn. Es hilft aber trotzdem nichts, Kondome müssen sein, um sich vor Krankheiten zu schützen. Vor allem, wenn man sich gerade erst kennenlernt. Oder nur einmal trifft. Darum finde ich ja Kondome mit Zusatznutzen super, zum Beispiel das Durex Intense Orgasmic Kondom. Der Sinn dahinter ist, dass die besondere Beschichtung mit Stimulationsgel zusammen mit der speziellen Rippen- und Noppensstruktur des Kondoms Frauen den Orgasmus erleichtert, es zahlt also auf das Liebhaberkonto ein! Über Kondome zu sprechen sollte aber eigentlich auch ganz einfach sein: Man muss sich eine innere Haltung zulegen, nach der ohne Kondom
sowieso nichts läuft. So wird auch der Umgang damit normaler.
Warum sind Sie Durex-Markenbotschafterin geworden?
Die Produkte haben mich überzeugt. Vor allem aber finde ich, dass das Orgasmus-Ungleichgewicht ein sehr wichtiges Thema ist. In anderen Kulturen gibt es das ja gar nicht, da ist der beidseitige Orgasmus eine Selbstverständlichkeit. In Ruanda etwa dürfte sich ein Mann, der eine Frau nicht zum Höhepunkt bringt, gar nicht mehr auf die Straße trauen. Das möchte ich auch für uns erreichen.
Wie kann man am besten dieses Orgasmus-Ungleichgewicht bei der Partnerin ansprechen, ohne sie damit emotional zu verletzen?
Es ist ja ihr Orgasmus, also sollte sie nicht beleidigt sondern erleichtert sein, wenn Mann sich um sie bemüht. Das Thema nicht direkt nach dem Sex ansprechen, das macht den Moment kaputt und kann schnell vorwurfsvoll wirken. Lieber einen ruhigen Augenblick abwarten und genügend Zeit für das Gespräch einplanen, danach kann es gleich ans Ausprobieren gehen. Und bitte kein Vergleichen mit vorherigen Sexpartnerinnen.
Natürlich ist es wichtig über Sex zu sprechen, aber schadet zu viel Ehrlichkeit nicht auch? Besonders im Hinblick auf das Selbstwertgefühl.
Kommt ja auf die Formulierung an. „Du bist echt die mieseste Liebhaberin, die ich je im Bett hatte" ist sicher nicht die richtige Art von Kritik. Aber „Darf ich dir mal zeigen, was ich meine?", ist schon was anderes. Man muss offen sein, finde ich.
Viele Frauen finden sich damit ab, einfach keinen Orgasmus beim Sex mit ihrem Partner zu bekommen. Als Mann hört man da oft den Spruch „Das ist so halt bei mir – mit dir hat das nichts zu tun“. Sind sich da also manchmal nicht auch die Frauen selbst im Weg?
Absolut. Und das würde bei mir als Mann den Ehrgeiz wecken. Ich würde nicht wollen, dass mein Partner nie zum Höhepunkt kommt. Das wäre ja dann wie Sex mit einem Dienstleistungskörper. Ich verstehe nicht, wer so etwas klaglos mitmacht – auf beiden Seiten.
Kommen wir zum Thema Sex-Toys: Manche Männer finden derartige Spielzeuge doof oder wollen sie nicht benutzen – vielleicht auch aus Ego-Gründen. Was gäbe es denn dann für Alternativen?
Die Finger, den Mund, den Penis – das hängt natürlich vom Mann ab. Und natürlich diverse Simulationsprodukte. Ich finde aber, Männer müssen sich da offen zeigen. Gerade, weil es vielen Frauen so unendlich schwerfällt, zum Höhepunkt zu kommen. Und von einem Klitoris-Gel muss sich wirklich kein Mann bedroht fühlen!
Welchen Fehler machen Frauen, wenn es im Bett nicht richtig klappt?
Aufzugeben und sich einzureden, dass es eben so sei. Jede Frau kann einen Orgasmus bekommen, dafür stehe ich mit meinem Namen!
Was machen wir Männer häufig falsch? Bzw. was können wir anders machen?
Gebt den Frauen das Gefühl, das Problem ernst zu nehmen. Fragt nach. Bezieht es nicht auf euch, gebt euch aber trotzdem Mühe. Und bleibt dran!
Oft ist der Sex für Frauen auch einfach nicht lang genug. Wie schaffen wir Männer es, länger durchzuhalten?
Ganz häufig hängt das frühe Kommen damit zusammen, dass der Mann sich gar nicht richtig spürt, also in der Tiefe des Körpers. Atemarbeit hilft da, Yoga, Mediation auch. Ansonsten ist es sicher sinnvoll, sich erst mal um das Wohl der Frau zu kümmern, zum Beispiel mit ausführlichem Oralsex. Und Sex kann man auch haben, wenn der Penis nicht steht wie eine Eins. Es ist ein Irrglaube, dass guter Sex mit einer Non Stop-Erektion einhergeht. Ist nicht so. Die Erektion kommt schon wieder. Manchmal muss man einfach ein bisschen warten.
Vielen Dank für das nette Gespräch, Paula. Männer, ihr wisst was ihr nun zu tun habt!