Frühlingsgefühle: Jeder kennt sie, doch kaum einer weiß, woher sie eigentlich kommen. Das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit hat sich – passend zur Jahreszeit – mit der Wirkung der hellen Monate auf unser Liebesleben beschäftigt. Was dabei herauskam und ob es Frühlingsgefühle wirklich gibt, verraten wir Ihnen
Sonnenschein, das erste Eis und knutschende Pärchen: Auf Parkbänken und an Bushaltestellen treiben all diejenigen ihr Unwesen, die von Frühlingsgefühlen infiziert wurden. Jedes Jahr auf's Neue das gleiche Bild. Man fragt sich unweigerlich: Gibt es einen wirklichen Grund für das öffentliche Gebalze oder ist es alles nur Show, weil man das im Frühling eben so macht?
Sind es die Hormone?
Sind mal wieder die Hormone schuld? Professor Helmut Schatz, Endokriniloge und Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie sagt: ja. Allerdings handelt es sich hier nicht um die zu erwartenden Hormone Östrogen und Testosteron. Die Sexualhormone haben nahezu keinen Einfluss auf unser frühlingshaftes Verhalten.
Das Schlafhormon Melatonin hingegen schon: Dieser Stoff wird im Winter von der Zirbeldrüse vermehrt produziert. Sobald die Tage dann wieder heller werden, wird die Produktion herabgesetzt und wir blühen, beziehungsweise wachen auf. Zusätzlich wird durch mehr Licht auch die Produktion des Glückshormons Serotonin angeregt. So einfach ist der hormonelle Zauber, der unsere Frühlingsgefühle auslöst.
Reize aus der Umwelt
Durch das Zusammenspiel unserer Hormone reagieren wir auch verstärkt auf Reize aus der Umwelt. Das können Gerüche, wie zum Beispiel frisches Gras und Laub, aber auch optische Reize sein. Und wenn das Wetter wärmer wird, wird auch die Kleidung dünner – und kürzer. Solche Ausblicke laden natürlich zum Flirten ein.