Typisch für Araki sind zwei Interessen: Seine Heimatstadt Tokio und die subversive Darstellung von Frauen-Akten. Beide Themen sind in der Ausstellung kombiniert. So kommt auf jeden Schnappschuss von Tokio ein Nacktbild, das oftmals einen Widerspruch aufdeckt, manchmal aber auch überraschend gut ergänzt.
Araki wird oft mit dem legendären Helmut Newton verglichen, denn seine Nacktbilder wollen provozieren. Frauen werden mit Gegenständen in der Vagina fotografiert oder etwa auf der Toilette. Ein weiteres Markenzeichen von Araki sind Bondage-Bilder. In Japan heißt diese Kunst Kinbaku, die in der Shintu-Religion sogar als heilig gilt. Nichtsdestotrotz war das Echo auf Arakis Fotografien eindeutig. Bis in die 90er-Jahre wurden seine Fotografien regelmäßig von den japanischen Behörden beschlagnahmt. Nach der Rückkehr von einer Ausstellung aus Europa wurden einige sogar verbrannt.
In einem Interview mit Welt-Online beschreibt Araki sein Verhältnis zu Frauen folgendermaßen: "Wissen Sie, eine Frau zu treffen, lehrt mehr über das Leben, als Balzac zu lesen, egal ob es die eigene Ehefrau, die Geliebte oder eine zufällige Begegnung mit einer Prostituierten ist: die Frau wird dir etwas vom Leben beibringen."