Das Kamasutra entstand etwa 200 bis 300 Jahre nach Christus und ist damit das älteste noch bekannte erotische Lehrbuch. Der indische Leitfaden ist allerdings nicht nur für seine unzähligen Stellungen bekannt, die zur sexuellen Ekstase führen sollen, sondern beschreibt auch eine Unterteilung in sechs verschiedene Tiertypen, die besser oder schlechter zusammenpassen: drei für Männer, drei für Frauen – je nach körperlichen Merkmalen. Diese können jeweils sehr unterschiedlich ausfallen.
Die drei Kamasutra-Tiertypen des Mannes
Beim Mann richtet sich die Einordnung in einen bestimmten Tiertyp nach der Größe des Penis. Männer mit kleinem Penis werden als Hasen bezeichnet, ein mittelgroßes Glied gehört zu einem Stier. Ist sein bestes Stück groß, dann darf er sich Hengst nennen. Statistisch gesehen ist der männliche Durchschnittspenis (im erigierten Zustand) 13 Zentimeter lang, als Hengst kann sich deshalb jeder Mann mit einem Penis ab 18 Zentimeter Länge bezeichnen.
Die drei Tiertypen der Frau
Bei Frauen kommt es auf die Größe der Vulva an. Ist ihr Geschlechtsteil eher kurz und eng, handelt es sich um eine Gazelle. Die Stute ist nicht etwa das Gegenstück zum äußerst großzügig ausgestatteten Hengst, vielmehr werden so Frauen bezeichnet, die sich in Sachen Vagina im Durchschnitt befinden – nicht super groß, aber auch nicht sehr klein. Der Name Elefantenkuh klingt nicht gerade schmeichelhaft, so allerdings heißen Frauen mit einer besonders tiefen Vagina.
Die Bedeutung der Tiertypen
So weit zur Theorie. Und was lässt sich aus diesen unterschiedlichen Einteilungen nun lernen? Zunächst geht das Kamasutra davon aus, dass es drei optimale Paare gibt, die ideal zusammenpassen. Getreu dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern, gehören Gazelle und Hase, Stute und Stier sowie Elefantenkuh und Hengst zusammen. Rein physisch ergänzen sich diese Kombinationen perfekt.
Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass dies auch die Paarungen sind, welche die größte sexuelle Lust miteinander empfinden. In dieser Hinsicht ist es sogar besser, auf Unterschiede zu setzen.
Das Nonplusultra
Als höchste sexuelle Befriedigung gilt die Vereinigung von Hengst und Gazelle, da sich diese Kombination – ein großer Penis in einer engen Vagina – sowohl für die Frau als auch den Mann äußerst intensiv anfühlt. Dennoch können auch Elefantenkuh und Hase, trotz ihrer Unterschiede, Spaß miteinander haben. Im Kamasutra geht es darum, durch bestimmte Stellungen diese Ungleichheiten auszugleichen. Nicht alle Positionen eignen sich also auch für alle Tierpaare. Im Grunde genommen geht es einfach darum, auszuprobieren, was beiden Partnern Lust bereitet und am besten passt. Das Wichtigste im Bett ist schließlich, den Spaß nicht zu verlieren und das beide auf ihre Kosten kommen – egal, ob Hase, Gazelle, Stute, Stier, Hengst oder Elefantenkuh.