Andreas H. Bitesnich: Von Körpern und Baukunst

Credit: Playboy Germany

Der österreichische Akt-, Porträt- und Reisefotograf Andreas H. Bitesnich gilt heute als einer der international herausragendsten Fotografen, vor allem auf dem Gebiet der Erotik. Die Berliner Galerie „Camera Work“ präsentiert noch bis zum 13. Oktober eine Ausstellung, die über 30 seiner Werke beinhaltet. Ein Einblick in sein beachtliches Schaffenswerk, bestehend aus seinen Hauptwerken und Fotografien aus seiner neuen Serie „Momentum“.

Andreas H. Bitesnitch ist es gelungen, seinen eigenen einzigartigen Stil innerhalb der verschiedensten fotografischen Genres zu entwickeln. Dank seiner skulpturalen Herangehensweise an den menschlichen Körper und der perfekten Nutzung des Lichts sorgte seine Aktfotografie in den frühen Tagen seiner Karriere für Aufsehen. Die Ausstellung in Berlin präsentiert Arbeiten aus seinen verschiedenen Aktserien (u.a. Nudes, MoreNudes, Erotic, New York, Tokyo oder India) und stellt sie in neue Zusammenhänge.

Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine sorgfältige Beleuchtung und eine außergewöhnliche Figurenanordnung aus. Der Körper dient als Medium, das durch die Verwandlung von Formen und Profilen dem Betrachter völlig ungewohnte Sichtweisen anbietet. Die Entblößung selbst ist expressiv, direkt und offen, denn das Auge der Kamera verharrt immer wohlwollend, und mit großem Einfühlungsvermögen auf den Modellen. Fragmentierung, konzentrierte Blicklenkung und komplexe Inszenierung der Dargestellten ermöglichen die für Bitesnich charakteristische intensive Spannung in den Arbeiten.

In seiner neuen Serie "Momentum" verbindet Andreas H. Bitesnich seine Leidenschaft für Street- und Architekturfotografie mit der Faszination für den menschlichen Körper. Reale Räume und Orte kontrastieren oder verbinden sich mit inszenierten Studio-Fotografien und schaffen so neue künstliche Realitäten. Der Betrachter kreiert seine eigenen Geschichten, die gleichzeitig auftauchen und in der Dunkelheit verschwinden. Diese nächtlichen Räume sind buchstäblich, aber auch sehr symbolisch. Der Impuls liegt in der Reise zu, von und zwischen diesen imaginären Orten.

Bitesnitch komponiert seine Fotografien geometrisch und entwickelt dadurch sehr ausgewogene Bildstrukturen. Trotzdem wirken die Werke nicht streng, sondern sind gefüllt mit vielfältigen Emotionen. Manchmal sind es ein Blick oder eine Geste, die subtile Zeichen setzen. Der Fotograf konzentriert sich auf das Wesentliche, um die ausgewogene Ästhetik seiner Arbeiten zu intensivieren. Die Posen wirken elegant und leicht.

Credit: © Andreas H. Bitesnich / Courtesy of CAMERA WORK

Die Ausstellung ist noch bis 13. Oktober 2018 geöffnet.

CAMERA WORK ⋅ Kantstraße 149 10623 Berlin · www.camerawork.de
Öffnungszeiten: Di–Sa · 11–18 Uhr · Eintritt frei