Der „Bayerische Hof“ in München ist nicht nur als jährlicher Schauplatz der internationalen Sicherheitskonferenz berühmt, sondern auch als Wohnzimmer der Prominenten. An gewöhnlichen Dienstagen logieren hier mindestens drei Weltstars. Seit diesem Frühjahr besitzt das 5-Sterne-Hotel, das immer noch im Familienbesitz ist, einen neuen Trakt mit einer – pro Nacht – 15.000 Euro teuren 350-Quadratmeter-Suite.
Die 15.000-Euro-Suite im "Bayerischen Hof"
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Benjamin Monn
Doch anders als die plüschigen Doppelzimmer des Hauses ist diese Suite eher farblos: Verschiedene Grautöne an den Wänden harmonieren mit dem Braun der Nachttische aus Baumstämmen. Gestaltet hat das der Belgier Axel Vervoordt. Er ist im Moment ein Superstar der Inneneinrichtung. In den vergangenen Jahren stattete er schon Privathäuser von Bill Gates oder Sting aus.
Innendesign-Superstar Axel Vervoordt
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Bertrand Limbour
Vervoordts Markenzeichen: naturnahe Farben und Materialien, vom Zerfall deformierte Holzbalken, archaische Tafeln und eine gesunde Portion Unperfektion. Vervoordt sagt, sein Vorbild sei die Lehre des Wabi-Sabi (die Kunst des Unperfekten) aus Fernost.
Die Außenansicht der Suite im "Bayerischen Hof"
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Benjamin Monn
Der „Bayerische Hof“ liegt mit diesem Stil voll im Trend: Vervoordt hat eine ähnliche Suite schon in Robert De Niros „Greenwich Hotel“ in New York City gestaltet, zahlreiche Designer kopieren seitdem seinen Stil und bauen Hotels, die aussehen wie ein Kloster aus dem 12. Jahrhundert.
Das "Greenwich Hotel" von Robert De Niro in New York
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Sogar der Reiseveranstalter Thomas Cook hat bereits zwei Hotels eröffnet, die Vervoordts Stil nachempfunden sind und die man sehr empfehlen kann: das „Casa Cook Rhodos“ und das „Casa Cook Kos“. Wer diesen Stil liebt: Auch das „Skorpios“ auf Mykonos und das „La Granja“ auf Ibiza sind echte Wabi-Sabi-Oasen.
In „Inspiration Wabi“ (Jakoby & Stuart, 68 Euro) zeigt Axel Vervoordt von ihm eingerichtete Wohnformen: einfach und natürlich
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