Sechs Hotspots im Schnee

Credit: Playboy Germany

Von Nordhängen, eisigen Buchten und wilden Feiern: Wenn Sie im WINTER Partys, Luxus oder Einsamkeit suchen, hätten wir ein paar Vorschläge!

 

FÜR ENTDECKER

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Geirangerfjord, Norwegen

Man kennt die Bilder von einem der berühmtesten Flecken Norwegens: Fast 1000 Meter tief fallen im Geirangerfjord die Felswände vor dem unwirklich blauen Ozean ab. Sieht toll aus im Sommer. Noch schöner ist es nur im Winter, vom Segelboot aus. Die Tourenskier haben wir im Hafen von Alesund an Bord verstaut, noch in der Nacht geht es raus in Richtung des Fjords. Unwirkliches, frühnebelverhangenes Licht empfängt uns, als wir uns morgens aus der Koje schälen. Über uns warten schon die frisch gezuckerten Tiefschneehänge, der Skipper scheucht uns gleich von Bord und auf den Berg. Eine in jeder Hinsicht atem- beraubende Skitour später sammelt er uns einen Fjord weiter wieder ein – erschöpft, beglückt, hungerdurstig. Und so geht das in einem fort, von Fjord zu Fjord.

 

FÜR BERGFREUNDE

San Cassiano, Dolomiten, Italien

Klar, es gäbe natürlich auch einen Lift zur „Las Vegas Lodge“, einen von 450 Liften in diesem 1200-Pistenkilometer-Wahnsinn namens Dolomiti Superski. Aber Hüttenwirt Ulli (Foto o. l.) holt uns lieber mit dem Schneemobil im Tal ab: „Macht mehr Spaß“, sagt dieses Unikum. Er ist einer, dem man nichts abschlagen kann. Und so wundert es nicht, dass am nächsten Tag Hunderte der Einladung zu einem seiner unregelmäßigen Open-Air-Konzerte gefolgt sind – trotz besten Carving- Wetters. Für eine Gruppe US-Touristen war es einst üblich, hier oben auf 2000 Metern mit einem Fest den Abend ausklingen zu lassen. Seitdem ist die Panorama-Hütte mit elf exklusiven Zimmern (Doppelzimmer ab 180 Euro p. P.) nach der Partystadt in der Wüste benannt.

 

FÜR TAL-TÄNZER

Ischgl/Kappl, Tirol, Österreich

Dass es in Ischgl in Sachen Après-Ski von „Schatzi-Bar“ über „Kuhstall“ und „Trofana Alm“ bis „Pacha“ und „Paznauner Taja“ richtig zur Sache geht, kommt so überraschend wie eine Meisterschale für den FC Bayern. Geht es aber um die Tagesgestaltung vor dem Après, empfiehlt sich doch eine kurze Fahrt ins nur zehn Kilometer entfernte Kappl, um nicht mit enthemmten Holländern und anderen fröhlichen Rutschern die Piste teilen zu müssen. Also rein in die Diasbahn, hoch auf den Alblittkopf und ab in die Freeride-Hänge un- terhalb der Quellspitze! Mitte Januar kann man sich bei den „Open Faces Contests“ noch etwas von den Freeride-Profis abschauen. Die Maxime abseits der Piste lautet: Safety first! Im Gebiet gibt es einen Freeride-Checkpoint mit Infos zur Lawinenwarnstufe und Funktions- test des Lawinenpiepsers. Sonst wird das nix mit dem Après.

 

FÜR EXKLUSIVE EINSIEDLER

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Deer Valley, Utah, USA

Es war schon immer teuer, einen guten Geschmack zu haben.
Aber so teuer? 3 bis 7,5 Millionen Dollar kosten die High-High- End-Condos der „Stein Eriksen Residences“, benannt nach dem norwegischen Superstar der 50er, der als Skilehrer nach Deer Valley kam und als reicher Mann vor ein paar Jahren starb. Der Freestyle- Pionier half beim Aufbau des exklusiven Gebiets mit. Snowboarder sind nicht erwünscht, und wenn eine bestimmte Besucherzahl er- reicht ist, wird einfach kein Skipass mehr verkauft. So bleibt man auch mittags beim Blueberry Mojito unter sich. Typischer Satz: „Perfect weather for a scotch.“ Wer noch 200 Dollar übrig hat, kann bei „Ski with a champion“ mit einem von sieben Olympia-Helden um die Wette carven. Obacht, wer meint, Kriss „Fuzz“ Feddersen in der Buckelpiste herausfordern zu müssen: Der Mann war Freestyler.

 

FÜR HÖHENRÄUSCHE

Val Thorens, Savoyen, Frankreich

„Live life to the fullest“ lautet der Claim von Val Thorens, dem höchst- gelegenen Skiort Europas und Teil des 600-Pistenkilometer-Skiverbunds „3 Vallées“. Ski fahren, bis der Arzt kommt – und zum Après-Ski im „La Folie Douce“ („Der süße Wahnsinn“) nimmt man den am besten gleich mit. Könnte ja sein, dass man was vom Feuerspucker abkriegt oder in dem Tanz- und Trink-Irrsinn irgendwie kurzatmig wird. Kühlung versprechen immerhin die ständigen Champagner-Duschen von der erhöhten VIP-Lounge herab, gerne auch mal aus der 9-Liter-Pulle für 2500 Euro. Ab halb drei geht es an der Bergstation der Sessellifte Plein Sud und Pionniers zu wie beim Spring Break im Schnee. Unten im Tal (das hier auf 2300 Metern liegt) geht es ähnlich irre weiter: Auf dem Dach des 5-Sterne-Hotels „Le Pashmina“ steht ein „Iglu-Pod“ mit runder Kuppel: Übernachten unter freiem Himmel. Wer keine Sterne sieht, hat vorher was falsch gemacht.

 

FÜR WILDE KERLE

Limone Piemonte, Seealpen, Italien

Die Festa dei Cinghiali, das Wildschweinfest, ist nichts für zarte Gemüter. Wenn im südlichsten Skigebiet der Alpen, 60 Kilometer vorm Mittel- meer, im Frühjahr die Saison endet, feiern die Lift- boys- und -girls im „L’Ange Blanc“, dem „Weißen Engel“, eine herrlich wüste Party. Lauter braun gebrannte Gesichter, verschwitzt und erhitzt vom Singen und Tanzen. Nach fünf Minuten wird man von Wildfremden zu Bier, Wein und Schnaps eingeladen: „Viva! Salute! Santé!“ Im Auge des Orkans: Angelo, der Wirt. Ein Seeräuber mit schwarzgrauem Grunge-Bart, tausend Kettchen um den Hals, das weiße Hemd offen bis zum Nabel und einem Blick wie Feuerwasser.
Er fragt: „Do you speak English?“, wartet die Antwort gar nicht ab und brüllt: „I don’t!“ Man versteht sich auch so: Salute!