Abgefahrene Kreuzfahrten: Vom Swinger-Schiff zum Metal-Dampfer

1. Für Entdecker

Mit einem Schiff durchs arktische oder antarktische Packeis zu fahren verlangt eine gewisse Unverfrorenheit. Und ein Ticket, zum Beispiel von Oceanwide Expeditions. Damit legen Sie auf einem modernen Meeresforschungsschiff wie der „MS Plancius“ ab. Für die ganz Hartgesottenen wird der ArktisTrip sogar auf einem historischen Segelschiff angeboten. Statt Cocktails auf dem Sonnendeck genießen Sie Anblicke bizarrer Schneelandschaften, Eisbären, Wale oder Pinguine. Die Expeditionsfahrten gibt es je nach Reisezeit und Schiff ab 1000 Euro.

2. Für Swinger

Paare mit Sinn für mehr als traute Zweisamkeit im Ehe-Hafen können bei der „Desire Mediterranean Cruise“ viele neue Mitmenschen in ihr Intimleben aufnehmen. Auf elf Etagen machen im Luxusliner „Azamara Quest“ die Passagiere ihre Sexund Swinger-Fantasien wahr. Vom 21. bis 28. September 2019 wird das nächste Mal auf – Pardon, in See gestochen. Die Route führt entlang der westlichen Mittelmeerküste. In vielen Bereichen (Pool, Jacuzzi und Playroom) ist Kleidung optional. Bitte ablegen! Nur Crew-Mitglieder (und Fotos) sind tabu. Die Zweierkabine kostet rund 4500 Euro.

3. Für Auswärts-Fans

Fußballfieber daheim auf dem Sofa ist die vielleicht angenehmste aller Männerkrankheiten. Nur im Stadion ist’s bisweilen noch schöner. Eine weitere Steigerung gefällig? Hopfengestützte Fachgespräche mit den Jungs auf hoher See, unterwegs per Schiff der dänischen Reederei DFDS vom europäischen Festland (Amsterdam oder Dünkirchen) aus nach England zu einem Premier-League-Spiel: Wie klingt das? Es geht zu Partien von Newcastle United, FC Arsenal, Tottenham Hotspur oder West Ham United. Ab 69 Euro.

4. Für harte Jungs

Das einzige Schiff, auf dem sich alle aufs nächste Riff freuen, legt voraussichtlich wieder im September 2020 ab – mit schwerem Gerät an Bord: Auf der „Full Metal Cruise IX“ beschallen bekannte Bands mehrere hundert Metalheads. Das ganze Schiff ist ein großer Backstage-Bereich – inklusive Gitarren-Workshops, Metal Yoga und Pool-Partys. Wen die Reise selbst noch nicht genug gezeichnet hat, der lässt sich beim Tätowierer die Pommesgabel auf die raue Haut stechen.

5. Für Abschläger

Der größte Gegner beim Golf ist man im Grunde selbst, schon klar. Wer dennoch gern mal etwas Abstand vom Status- und Gestütsbesitzer-Gehabe im heimischen Club und etwas internationale Frischluft genießen möchte: Auf Reisen zwischen Australien und Neuseeland, aber auch in Europa und Asien steuert Hapag-Lloyd Cruises einige der reizvollsten Golfplätze der Welt an. Nette neue Leute, nette exotische Tiere – und auf See kann man zwischendurch mit den Golf-Simulatoren an Bord und mithilfe von Profis seinen Abschlag optimieren. Auch sind Golferinnen ja bekanntlich recht aufgeschlossen... Ab 3190 Euro.

6. Für Actionhelden

Wenn Sie zur Sorte Urlauber gehören, die sich schon nach ein bis zwei Stunden an Wind und Wellen sattgesehen haben, checken Sie lieber auf den Schiffen „Norwegian Bliss“ und „Norwegian Joy“ ein. Stillen Sie auf der Kartbahn Ihren in alltäglichen Staus genährten PS-Durst, und schalten Sie Ihre Mitreisenden beim Laser-Tag auf dem obersten Deck aus, bevor Sie ihnen abends im Bordcasino das Reisebudget aus den Taschen spielen. Um dann im Fitness-Center ein paar weitere Muskelgruppen für neue Abenteuer zu züchten. Ab 670 Euro.

7. Für Pioniere

Mit der „MSC Meraviglia“ kreuzen Sie im Fahrwasser der Pioniere Nordamerikas. Ab 8. Oktober 2019 steuern Sie von New York aus Richtung Kanada und entlang der Küste Nordenglands, wo die britische Kontinentalbesiedelung begann. Dank der milden Temperaturen des Indian Summer brauchen Sie sich nicht dick einzupacken. Das Highlight ist die Passage nach Quebec durch den Sankt-Lorenz-Strom, über den einst Kanadas Hinterland erschlossen wurde. Das Schöne daran: Man muss heute für die Route kein Teufelskerl sein. Nur ein Genießer – easy!