Wie der Name schon verrät, liegt der Ursprung des Budapesters in Budapest, wo er schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt wird. In Ungarn nennt man den modischen Herrenschuh auch "Karlsbader", worauf schließen lässt, dass sich der Name Budapester in den letzten Jahren lediglich eingebürgert hat.
Ursprünglich wurde der Schuh für die schottischen Bauern, die im Hochland lebten, entwickelt. Durch die eingestanzten Löcher konnte das durch die moorigen Böden in den Schuh eingesickerte Wasser wieder ablaufen.
Vom Putting-Green in die weite Welt
Durch diese Merkmale eignete sich der Schuh auch unglaublich gut für den landesweit beliebten Golfsport. Somit übernahmen die Golfer den Schuh einfach und kürten ihn zum Schuhwerk der Wahl auf dem Green. Von diesem Zeitpunkt an, etablierte sich der schicke Lederschuh weltweit.
Streng genommen ist der Budapester kein eigenes Schuhmodell, sondern vielmehr ein Derby, der durch die Kombination eigener Merkmale zum Budapester wird.
Diese Merkmale sind zum Beispiel die Verzierung durch aufgesetzte Fersen- und Flügelkappen und der sogenannten Lyralochung, sowie einer offenen Schnürung. Zudem ist die doppelte Sohle ein typisches Budapester-Merkmal. Laut Fachleuten ist das Hauptkennzeichen des Schuhs, die unverwechselbare Leistenform. Daher wird oft von "Budapester Leisten" gesprochen.
Ein Schuh für jeden Anlass
Achtung Verwechslungsgefahr: Oftmals werden Fullbrogues im Derby-Schnitt als Budapester bezeichnet. Achten Sie deshalb im Profil auf die hohe Schuhspitze, anhand dieses Merkmals erkennen Sie den Budapester.
Der Klassiker kann nicht nur in der Freizeit zu Tweed, Cord, Jeans und Flanell getragen werden, sondern eignet sich durch sein sportlich, schlichtes Aussehen auch für das Büro. Der seriöse Schuh sorgt für das gewisse Extra.
Aufgrund der verschiedenen Farbkombinationen kann der Budapester zum Statement werden oder sich schlicht in das Outfit einfügen.
Am Besten eignet sich der Karlsbader für große, füllige Männer, denn er unterstreicht die Statur seines Trägers. Natürlich kann der Klassiker auch von schmächtigen Männern getragen werden, doch Vorsicht, das wirkt schnell brachial.
Alles eine Frage des Rahmens
Sollten Sie nun auf den Geschmack dieser zeitlos eleganten Schuhe gekommen sein, sollten Sie beim Kauf unbedingt auf die Machart achten. Man unterscheidet nämlich zwischen rahmenverklebten und rahmengenähten Budapestern.
Rahmenverklebte Karlsbader lassen auf eine massenhafte Fließbandarbeit schließen, die Ihnen geringe Haltbarkeit und hohe Reparaturkosten garantieren, während die rahmengenähte Machart für hochwertige Herrenschuhe und Qualität steht. Zwar kostet ein rahmenverklebter Schuh nur circa die Hälfte, langfristig gesehen lohnt sich ein rahmengenähter Budapester jedoch mehr, denn bei der richtigen Pflege hält er bis zu 20 Jahre und mehr.
Der bekannteste deutsche Hersteller des Schuhs ist Heinrich Dinkelacker, denn in seinem Unternehmen werden die Budapester noch von Hand verarbeitet. Aber auch die ungarischen Firmen Laszlo Vass und Oliver Grey konnten sich aufgrund ihres hohen Qualitätsanspruchs etablieren.
Sie sehen also, auf die wichtigsten Dinge geachtet, lohnt sich die Investition in einen Budapester. Ein Schuh, der schnell zu einem treuen und schicken Begleiter für nahezu jede Gelegenheit wird - sogar zum Golfen.
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