Beschäftigt man sich etwas genauer damit, dann ist es doch erstaunlich, was für Geschichten eigentlich hinter Produkten stecken. So denkt man bei einem feinen Gläschen Scotch wohl meist nicht allzu intensiv darüber nach, was da eigentlich alles dahintersteckt.
Aus diesem Grund habe ich mich aufgemacht nach Schottland. Bei der Landung in Glasgow: Regen – ganz wie sich das für Großbritannien so gehört. Der besondere Charme, der irgendwie dazugehört.
Kindheitserinnerungen dank Enid Blyton
Ungefähr zwei Stunden später, angekommen an der Küste, sah das dann aber plötzlich anders aus. Die Sonne und das Meer strahlten um die Wette und ich musste unweigerlich an „die fünf Freunde“ denken, die Helden meiner Kindheit. So ungefähr hatte ich mir deren Welt immer vorgestellt.
Es folgten ein Weltklasse-Dinner, bei dem die Langusten quasi aus dem Meer direkt auf den Teller gesprungen waren, ein 1a Sonnenuntergang, das ein oder anderen Dram Whisky sowie die vorerst letzten Nacht auf dem Festland. Am nächsten Morgen wartete bereits das Boot, das uns nach Jura bringen sollte.
Wo George Orwell „1984“ schrieb
Richtig gelesen. Wir bleiben bei Schriftstellern – denn kaum näherten wir uns der Insel Jura, konnten wir einen Blick auf eben das abgelegene Haus erhaschen, in dem George Orwell sein berühmtes „1984“ schrieb. Erstaunlich, dass er seinen Bestseller über den totalitären Überwachungsstaat ausgerechnet auf einer Insel schrieb, die nicht einmal eine Polizei besitzt.
Doch damit genug der Rahmenbedingungen. Ja, die Reise nach Schottland war wundervoll und hat meine Phantasie angeregt und mein Fotografenherz aufgehen lassen. Doch hier ging es um Whisky.
Whisky von der Insel
Ein weltweit erhältliches Premium-Whisky-Label von einer Insel mit nur 200 Einwohnern – das überrascht dann doch. Klingt schließlich nicht nach der idealsten Ausgangslage in Sachen Infrastruktur. Doch spricht man mit den Damen und Herren von Jura, so merkt man schnell, dass die kernigen Schotten sich nicht so leicht abschrecken lassen.
Und so importieren sie Malz von der Nachbarinsel Islay, nehmen Wasser aus Jura und Fässer aus aller Welt und produzieren großartige Whiskys. Vom Geschmack und den unterschiedlichen Abfüllungen konnte ich mich auf der Reise ausgiebig überzeugen: Ob auf dem Boot, zum Lunch, Dinner oder auch zwischendurch – eine Whiskyflasche war immer griffbereit!
Von Journey und Seven Wood
Neben den Abfüllungen 10, 12 und 18, die Whisky-typisch die Reifedauer beschreiben, hat Jura auch noch „Seven Wood“ und „Journey“ im Angebot. Letzterer hat sich bei mir als Favorit herauskristallisiert, er erinnert mich ein bisschen an rauchige Zimtschnecken und ich als „Journey Man“ mag den Namen einfach.
Und so werde ich nun jedes Mal, wenn ich gemütlich ein Gläschen Jura schlürfe, an die Tage an diesem besonderen Ort denken. An all die freundlichen Leute, die keine Lust auf den Trubel der Großstädte hatten, sondern lieber auf einer Insel leben, auf der es zwar nur 200 Menschen, dafür aber rund 5000 Rehe gibt.
Florian Roser
Als Fotograf und Blogger, Mode- und Autojunkie ist Florian Roser immer auf der Suche nach spannenden Geschichten. Der 26-Jährige fühlt sich in New York und L.A. genauso zu Hause wie in seiner Heimatstadt Stuttgart und besucht für Playboy die aufregendsten Orte und schönsten Frauen. Immer mit dabei: seine Kamera. Mehr über Florian erfahrt ihr bei Instagram unter @Florianroser, auf seiner Facebook-Page und natürlich auf Playboy.de.
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