Playboy: Herr Martens, woran erkennt der Laie eine gute Zigarre?
Matthias Martens: Eine gute Zigarre ist in der Regel auch eine schöne Zigarre. Heißt: Das Deckblatt muss glänzen und über eine gleichmäßige Färbung verfügen. Der Tabak sollte nicht trocken sein, nicht zu viele Blattadern und keine Flecken haben. Fragen Sie zur Sicherheit den Fachhändler!
Muss die perfekte Zigarre wirklich handgerollt sein?
Unbedingt! Experten sprechen in diesem Fall von „Premium-Long- filler-Zigarren“. Sie werden aus ganzen und nicht – wie bei sehr günstigen Zigarren – aus gehäckselten Blättern gefertigt. Wie sollten sie schmecken? Nach dem Anzünden sollten sie mild, nicht kratzig oder zu stark sein. Dann werden sie mit jedem Zentimeter komplexer und aromatischer. Jede Zigarre hat eine Dramaturgie, einen sinnlichen Spannungsbogen.
Kann man da viel falsch machen?
Oh ja! Rauchen Sie Ihre Zigarre langsam, damit sie gleichmäßig abbrennt. Sie darf aber auch nicht dauernd ausgehen. Ganz wichtig: Der Rauch wird nicht inhaliert!
Aus welchem Land kommt das beste Aroma?
Für Profis sind die besonders kräftigen Zigarren aus Kuba noch immer das Nonplusultra. Aber auch in der Dominikanischen Republik, in Nicaragua und Honduras gibt es raffinierte Sorten.
Muss eine gute Sorte eigentlich immer teuer sein?
Nein, eine ganz ordentliche Zigarre bekommt man schon für vier bis fünf Euro. Es gibt aber auch limitierte Sorten, die um die 70 Euro kosten. Diese sind handgerollt, bestehen aus besten Tabakblättern, sind besonders fermentiert und meist lange gelagert. Jenseits von 100 Euro hört der Spaß aber auf – außer man bekommt eine Kiste mit Autogramm von Fidel Castro dazu.