Nordamerika
Das amerikanische Barbecue hat sich auch in Europa durchgesetzt: Das Fleisch wird bei indirekter Hitze im Smoker gegart und geräuchert. Das Ergebnis sind besonders saftige und aromatische Spare Rips, Beef Briskets (aus der Rinderbrust) und Pulled Pork (zerrupftes Schwein). Die Tradition entwickelte sich aus einem Mix europäischer, afrikanischer und mexikanischer Zubereitungsweisen. Das eine echte Barbecue gibt es daher nicht, jede Region hat eigene Stile: In Kansas wird das Fleisch mit Kohle eingerieben, in Texas mit Gewürzen, die einen grillen mit glimmendem Holz, die anderen mit Kohle oder einem Mix aus beidem.
Afrika
In Südafrika treffen sich die Menschen an öffentlichen Grillstellen zum Braai – einem gesellschaftlichen Ereignis, das am 24. September sogar einen eigenen Feiertag hat. Beliebt sind Rinder-Steaks und Lammkeulen, verfeinert mit Koriander, Kümmel, Nelken und anderen Erbschaften des niederländischen Gewürzhandels. Aus heimischem Anbau kommt die scharfe Peri-Peri-Sauce. Im nordafrikanischen Maghreb sind Kebab und Merguez besondere Spezialitäten. Letzteres ist eine Bratwurst aus Hackfleisch, die von den französischen Kolonialherren nach Europa gebracht wurde.
Asien
Grillgut findet man in Asien oft als Street-Food. In Thailand, Indonesien und vielen weiteren Ländern ist Satay verbreitet. Dazu werden Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte auf kleine Holzspieße (ursprünglich aus Bambus) gesteckt. Das Ganze wird dick mariniert, etwa mit Erdnuss-Sauce. Die japanische Variante heißt Yakitori und wird meist mit einer Sauce auf Sojabasis serviert. In Korea grillt man dagegen gern dünn geschnittenes und würzig mariniertes Rindfleisch. Das traditionelle Bulgogi (Deutsch: Feuerfleisch), zubereitet auf dem Tischgrill, ist mittlerweile auch in New York oder Berlin beliebt.
Australien
Während wir Deutschen das Grillen mit überbordenden Beilagen, Dips und Getränken zum barocken Gastmahl stilisieren, besinnen sich die Australier beim „Barbie“ auf den puren Genuss: Grillgut, Brot, Sauce, fertig – mehr braucht es eigentlich nicht. Dafür kommen neben Rind, Schwein und Fisch auch Tiere wie Känguru oder Strauß auf den Rost. Einen Grill muss man sich dafür nicht extra kaufen, denn in vielen Parks stehen Grills mit Münzeinwurf zur freien Verfügung.
Südamerika
Die Südamerikaner rösten ihr Fleisch seltener über eingefassten Grills, dafür viel lieber über offenen Feuerstellen – und dann gern gleich in riesigen Stücken. In Argentinien werden zunächst als Appetitanreger Chorizo-Würste verspeist, dann folgt Rind in rauen Maßen: Bis zu 1,5 Kilo soll ein einzelner Argentinier beim Asado- Grillen verzehren. Gewürzt wird höchstens mit Salz, Pfeffer, Chimichurri-Sauce und Asado-Salsa, dazu gibt es meist nicht mehr als Weißbrot und Wein. In Brasilien ist das Churrasco- Grillen populär, bei dem pikantes Fleisch auf langen Spießen übers Feuer kommt.
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