Credit: Playboy Deutschland
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Ausgerechnet in der Verfilmung von „Casino Royale“ ließen die Bond-Macher 2006 unseren Top-Spion auf die Frage nach seinem Lieblingsdrink (geschüttelt oder gerührt?) knurren: „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?“ Dabei hatte 007 in Ian Flemings zugrunde liegendem Buch von 1953 erstmals exakte Anweisung gegeben, wie er seinen Martini wünschte – und zwar das komplette Rezept nebst Namensgebung „Vesper“ (siehe rechts). Schon damals wich er dabei ab vom klassischen Dry Martini.
In „Skyfall“ bevorzugte Bond sogar Bier. Doch in „Spectre“ kam es noch dicker. Da bestellte er erstmals die Variante Dirty Martini. Klarer Fall von Sittenverfall? Mitnichten! Denn wie bei Bond, so kommt der Männerdrink schlechthin auch im realen Leben seit einiger Zeit zu ganz neuen Ehren – dank freier Wahl bei der Zubereitung.
Manches neumodische Rezept ist umstritten, weil offenbar niemand mehr die Urrezeptur des vor mehr als 150 Jahren in New York erfundenen Shortdrinks respektieren will. Bartender sind heute mit einem Martini zufrieden, solange er harmonisch und eiskalt – gerührt oder abgeseiht aus dem Shaker – ins Glas kommt und einen individuellen Touch aufweist. Fast losgelöst von der Frage, woraus er gemixt wurde.
So erobert der Retro-Cocktail jetzt die Bars der Metropolen zurück: in vielen neuen Outfits. Das bestätigt auch Thomas Weinberger, der amtierende Süddeutsche Cocktailmeister: „Martini erlebt derzeit eine wahre Renaissance in unseren Bars.“ Und zwar vielleicht gerade deshalb, weil sich die Rezepte Jahr für Jahr weiterentwickelt haben.
Heute steht der Begriff Martini für viele kreative Shortdrinks, die in einem der speziellen Martini-Gläser kredenzt werden. Dazu gehört beispielsweise der Appletini aus Wodka, Apfellikör und Cointreau, aber auch der EspressoMartini mit kaltem Kaffee als Geschmacks-Highlight. Die Experimentierfreude der Bartender kennt kaum Grenzen. Genießen Sie es!