Was für ein Tag! Draußen verflüssigt die Sonne den Asphalt, drinnen kämpft die Klimaanlage schon seit Stunden einen aussichtslosen Kampf gegen die Hitze. Endlich Sommer! Und gleich Feierabend. Schnell noch eine E-Mail getippt – dann nix wie raus aus dem Büro. Heute wird gegrillt!
Auf dem Heimweg noch zwei Rindersteaks gekauft, Grillsauce, frischen Salat dazu, aus die Maus. Jetzt nur nicht in den üblichen Pendlerstau kommen. Die Göttergattin hat auf der Mobilbox schließlich auch schon die dringende Bitte hinterlassen, dass es nicht zu spät werde mit dem Essen heute. Kein Problem, bin gleich da, Schatz. Angekommen. Auf der Terrasse steht es dann, das kugelrunde Teil, das Filetstück jeder Männerküche – der Holzkohlegrill.
Dann kann’s ja losgehen: Kohle auf den Grill gekippt … Kohle? Ach herrje, irgendwas hatte ich vergessen in der Eile. Okay, dann schnell zur Tanke. Nur 20 Minuten später ist die Kohle schließlich in der Grillwanne, das Feuer …, Mist, das Feuer will nicht gelingen. Blöder Wind. Was ist das aber auch für ein mieses Feuerzeug. Aua, nach dem 47. Versuch könnte man sein Steak auch an dem Feuerstein des Feuerzeugs braten, so heiß ist das.
Pusten, pusten, pusten. „Wann gibt’s denn endlich was zu essen?“, tönt es mit vertrauter Stimme. Warum dauert das nur so lange! Erst mal ein Bier zur Beruhigung. Pusten, pusten, pusten. Toll, jetzt ist es auch gleich dunkel. Dann eben noch ein Bier. Und was macht die Glut? Mir egal, Rost drüber, Fleisch drauf, los geht’s. Noch ein Bier. So, jetzt aber: „Schatz, Essen ist fertig!“
Und ich? Bin schon vor dem Essen voll. Und als dann eine Stunde später der Tisch abgeräumt wird, ist die Glut in Bestform. Eine wahre Kernschmelze, prächtig! Aber zu spät. Viel zu spät. Und morgen? Kaufe ich mir endlich einen Gasgrill.